Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)
Nach allem, was ich gehört habe, hat er danach bei einem Limousinen-Service angefangen. Viel Glück den Gästen, die bei ihm mitfahren.« Jack Worth stand auf, holte vom Schreibtisch ein Adressbuch und schrieb Namen und Adresse des Fahrers auf einen Zettel. »Für den Fall, dass er tatsächlich noch dort wohnt und immer noch für diese Firma arbeitet«, sagte er und reichte Klein den Zettel.
»Wir werden ihn finden«, antwortete Ramsey.
Jack Worth fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, er war offensichtlich nervös. »Wie gesagt, Mr. Connelly weiß, dass es mit dem Betrieb bergab geht. Er wartet auf ein besseres Angebot. Und er hat recht. Das Gelände selbst ist mehr wert als das, was ihm bislang dafür geboten wurde. Er least Jachten, aber in den vergangenen fünf Jahren hat er keine fünf Cent für Reparaturen und den Unterhalt des Betriebs ausgegeben.« Worth erhob sich. »Hören Sie, es war ein langer Tag. Mehr kann ich Ihnen dazu nicht sagen. Lassen wir es damit gut sein.«
»In Ordnung«, erwiderte Klein. »Beenden wir das Gespräch. Aber wir werden uns wieder bei Ihnen melden.«
»Davon bin ich überzeugt«, antwortete Jack Worth.
44
K ates Fieber war auf 38,6 Grad gestiegen. Hannah saß an ihrem Bett, ihre Kehle war vor Angst wie zugeschnürt, und leise flehte sie: »Bitte, lieber Gott, bitte!« Sie hätte Doug anrufen sollen, konnte sich aber nicht dazu durchringen. Ich ertrage es einfach nicht, ihn hier wieder in Tränen aufgelöst sitzen zu sehen, dachte sie. Außerdem hat Dr. Patel ihm ja sowieso schon Bescheid gegeben.
Zumindest kann ich das als Entschuldigung vorbringen, sollte er mich fragen, warum ich ihn nicht angerufen habe.
Kate, Katey, bitte stirb nicht! Bitte stirb nicht!
Um halb acht Uhr abends kam Jessie mit den Sachen aus ihrer Wohnung. Hannah traf sie im Wartezimmer der Intensivstation. »Ich habe dir Jeans und einen Pullover und Turnschuhe mitgebracht, dazu Zahnbürste und Zahnpasta«, sagte sie. »Ich dachte mir, die Sachen sind bequemer als die hohen Schuhe und das, was du jetzt anhast.«
»Danke«, flüsterte Hannah.
»Wie geht es ihr?« Jessie musste die Frage einfach stellen, obwohl Hannahs Blick ihr genug erzählte.
»Wenn sie es schaffen, das Fieber in den nächsten Stunden zu senken, ist vielleicht alles in Ordnung. Wenn es weiter steigt, besteht die Gefahr einer Sekundärinfektion und …« Hannah beendete den Satz nicht, biss sich auf die Lippen und sagte: »Jess, ich zieh mich nur schnell um und gehe dann wieder zu Kate. Ich will nicht, dass du hier wartest. Es könnte gut sein, dass es die ganze Nacht noch so geht, und dann will ich mir nicht auch noch um dich Sorgen machen müssen. Aber ich verspreche dir, sobald das Fieber nachlässt, gehe ich nach Hause.« Sie rang sich ein schwaches Lächeln ab. »In dem Fall wird Dr. Patel mich sowieso rausschmeißen.«
Jessie verstand, dass Hannah für sich sein wollte. »Vergiss nicht: ein Anruf, und ich bin da.«
»Ich weiß.«
»Was ist mit Doug? Kommt er noch?«
»Dr. Patel hat mir gesagt, dass er mit ihm gesprochen hat. Er ist angeblich unterwegs.« Hannah klang aufgebracht. »Mir wäre es lieber, wenn er nicht kommen würde. Ihn interessiert doch nur, dass Gus für alles verantwortlich gemacht wird und dass sich Kate, wenn sie aus dem Koma erwacht, an seine Version der Geschichte hält. Dad geht es nur um das Geld von der Versicherung. Und wenn er es erst einmal hat, dann least er sich keine Jacht mehr, dann kauft er sich eine!«
Die Tür zum Wartezimmer wurde geöffnet. Dr. Patel trat ein. »Die Medikamente schlagen bei Kate allmählich an«, sagte er. »Das Fieber ist um ein ganzes Grad gefallen. Ich will nichts versprechen, aber das ist ein gutes Zeichen.« Mit einem aufmunternden Lächeln fügte er hinzu: »Ich werde die ganze Zeit hier sein, Hannah. Besorgen Sie sich also eine Tasse Kaffee und etwas zu essen.« Und mit einem kurzen Nicken verschwand er nach draußen in den Gang.
»So, jetzt hast du gute Neuigkeiten gehört und dazu einen ausgezeichneten Ratschlag«, sagte Jessie. »Also, auf zur Damentoilette, du ziehst dich um, und ich hole uns unterdessen aus der Cafeteria ein paar Sandwiches und Kaffee. Wir können das alles hier essen, und dann verschwinde ich.« Bevor Hannah protestieren konnte, sagte sie noch: »Fast acht. Essenszeit der Hautevolee.«
»Danke. Das wäre toll«, stimmte Hannah ihr zu, während ihr gleichzeitig durch den Kopf ging: Kates Fieber fällt, aber das heißt noch lange nicht,
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