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Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Titel: Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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ich von ihr erfahren habe, hat sie sich in einem der verlassenen Apartmentgebäude in der Lower East Side aufgehalten, aber mittlerweile sind dort fast alle geräumt. Ihr Problem: schwerer Drogenmissbrauch. Sie bettelt Obdachlose um Marihuana an und segnet sie anschließend, damit sie in ihrem nächsten Leben als König oder Königin oder als Scheich auf die Welt kommen.«
    Drei weitere Fallstudien waren ebenso detailliert aufgezeichnet.
    »Der Notizblock ist sehr gut erhalten«, überlegte Frank Ramsey laut. »Könnte also sein, dass sie ihn mit in den Möbelwagen gebracht hat.«
    »Man hat auf dem Einband einen eingetrockneten Schlammspritzer gefunden«, bemerkte Klein. »Es wäre also auch Folgendes vorstellbar: Sie fühlt sich von jemandem, mit dem sie geredet hat, bedroht, läuft weg und lässt dabei den Block fallen, und unser Penner hat ihn gefunden und mitgenommen.«
    Die Brandfahnder hatten Detective John Cruse, den Leiter der Ermittlungen im Mordfall Gordon, verständigt und ihm von ihrem Fund berichtet. Cruse hatte sofort beschlossen, vorerst weder Jamie Gordons Familie noch die Medien davon zu unterrichten. »Irgendwann werden wir es bekanntgeben müssen«, hatte er gesagt. Aber alle Beteiligten waren einhellig der Meinung, dass es den Ermittlungen nicht zugutekommen dürfte, wenn der Medienzirkus schon jetzt einsetzte. Schon der geringste Hinweis auf Jamie Gordons Verschwinden würde tagelang auf den Titelseiten der einschlägigen Blätter zu finden sein.
    »Wir werden jedem New Yorker Polizeibezirk eine Be schreibung aller Obdachlosen schicken, mit denen sie laut ihrem Notizblock gesprochen hat«, sagte Cruse. »Die Polizisten vor Ort kennen die Leute in ihrem Gebiet am besten.«
    Obwohl es bereits auf den Abend zuging, beschlossen Ram sey und Klein, noch Jack Worth in seinem Haus in Forest Hills, Queens, einen Besuch abzustatten. Ramseys erste Frage an ihn lautete: »Mr. Worth, wir wissen jetzt, dass der kaputte Möbellaster als Unterschlupf für einen Obdachlosen gedient hat. Wie ist es möglich, dass dessen Anwesenheit nie bemerkt wurde?«
    Selbstsicher und zugleich abwiegelnd antwortete er: »Bevor ich darauf eingehe, lassen Sie mich Folgendes erklären. Ich bin seit meinem fünfundzwanzigsten Lebensjahr hier angestellt, also seit über dreißig Jahren. Ich habe mich zum Stellvertreter von Russ Link hochgearbeitet, als er nach dem Tod von Mr. Doug Connellys Vater Betriebsleiter wurde. Das war zwei Jahre vor dem schlimmen Unfall. Danach hat sich Doug Connelly kaum mehr ums Geschäft gekümmert, er ist nur noch ein paarmal in der Woche erschienen, vor allem wenn Termine mit wichtigen Kunden anstanden. Denen hat er das Museum gezeigt und ist mit ihnen anschließend zum Essen oder ins Theater gegangen, oder er ist gleich zu ihren Unternehmenszentralen in Rom oder London oder wo auch immer geflogen. Vor fünf Jahren hat sich Russ dann zur Ruhe gesetzt, und ich habe die Leitung übernommen. Und da hat sich dann gezeigt, dass die Verkäufe massiv zurückgegangen waren. Woraufhin sich Doug Connelly wieder verstärkt im Betrieb engagiert hat.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ungefähr zu der Zeit hatte einer unserer neuen Fahrer einen Unfall. Er musste zu einer Auslieferung nach Pennsylvania, und auf dem Rückweg hat er anscheinend in einer Bar einen Zwischenstopp eingelegt. Nur ein paar Kilometer von hier, in Jersey, ist er am Steuer eingeschlafen und in einem Vorgarten gegen einen Baum gekracht. Der Möbellaster war schwer beschädigt, aber der Fahrer ist damit noch aufs Firmengelände gekommen. Zum Glück für uns hat keiner den Unfall gesehen, und zum Glück für den Fahrer hat er keine Anzeige wegen Alkohol am Steuer kassiert.
    Mr. Connelly hat vermeiden wollen, dass der Unfall und die Beteiligung eines betrunkenen Angestellten aktenkundig wurden. Er hat den Fahrer gefeuert und mich angewiesen, die Versicherung für den Laster zu kündigen. Und das Fahrzeug hat er einfach dort hinten stehen lassen.«
    »Um die Versicherungen scheint sich Mr. Connelly immer sehr gekümmert zu haben«, bemerkte Klein. »Ist ihm jemals der Gedanke gekommen, dass man vielleicht auch den Hausbesitzer hätte informieren müssen, dessen Baum angefahren wurde?« Es war im Grunde eine rhetorische Frage. »Haben die anderen Angestellten den Zustand des Möbellasters kommentiert?«
    »Unter den Jungs war klar, dass sie darüber besser den Mund hielten.«
    »Wie hieß der Fahrer, der den Unfall verursacht hat?«
    »Gary Hughes.

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