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Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Titel: Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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dass sie über den Berg ist. Jedes Fieber ist gefährlich, auch wenn es nachlässt.
    Jessie ging zum Aufzug, während Hannah in die andere Richtung zu den Toiletten abbog. Sie trat mit ihrer Tüte ein, sah, dass sie allein war, schlüpfte mit einer schnellen Bewegung aus den Schuhen und zog sich Jacke, Bluse und Hose aus. Wenn es dumm läuft, kommt gerade jetzt jemand herein, dachte sie, während ich hier halb nackt herumstehe. Aber das Umziehen in den engen Kabinen würde doppelt so lange dauern.
    Sie kehrte ins Wartezimmer zurück und sah gerade noch, wie ihr Vater auf die Intensivstation verschwand. Nun, dachte sie, ich lass ihn lieber allein bei Kate. Ihrer Einschätzung nach würde er sowieso kaum länger als eine Viertelstunde bleiben. Fünf Minuten später kehrte Jessie mit Kaffee und Sandwiches zurück, und beim Auspacken deutete Hannah mit dem Kopf in Richtung Intensivstation. »Doug ist gekommen. Er hat mich nicht gesehen. Ich bin gespannt, wie lange er es bei Kate aushält.«
    Eine Viertelstunde später waren sie mit dem Essen fertig. Sie warfen das Einwickelpapier und die leeren Pappbecher in den Mülleimer, als Doug in den Raum trat.
    Ein attraktiver Mann, ging es Jessie wie so oft durch den Kopf, wenn sie Douglas Connelly von Angesicht zu Angesicht gegenüberstand. Er hatte ein markantes Gesicht, dunkelbraune, an den Schläfen grau melierte Haare und weit auseinanderliegende, mitternachtsblaue Augen mit langen Wimpern. Wenn er lächelte, kamen perfekte Zähne zum Vorschein, denen nicht anzusehen war, ob sie überkront waren. Er war geschmackvoll gekleidet, trug ein gestreiftes Hemd, Krawatte und Cardigan.
    Er sah gut aus, kleidete sich tadellos und vermittelte trotzdem den Eindruck eines Sportlers. Ein solcher war er ohne Zweifel, wie Jessie wusste. Sie hatte mit seinen Töchtern einige Male miterlebt, wie er im Country Club bei Golf- oder Tennisturnieren den ersten Platz belegt hatte. Und sie wusste, dass er in jüngeren Jahren Polo gespielt hatte.
    »Hannah, ich habe eben mit Dr. Patel gesprochen«, sagte er. »Er hält es für ein sehr ermutigendes Zeichen, dass Kates Fieber sinkt.«
    »Ja, ich weiß«, erwiderte Hannah.
    »Ich würde gern noch länger bleiben, aber die Brandfahnder haben sich für heute Abend noch angemeldet. Ich weiß nicht, was die Eile soll und warum das nicht bis morgen warten kann. Hast du von ihnen Neues gehört?«
    »Nein. Nichts mehr seit Donnerstagabend.«
    Doug wirkt besorgt, dachte Jessie, und das liegt nicht nur an Kates Zustand.
    Doug küsste Hannah zurückhaltend auf die Wange. »Unsere Gebete werden erhört, davon bin ich überzeugt. Das Fieber scheint unter Kontrolle zu sein.«
    »Ja. Und ich habe Kate schon zu lang allein gelassen«, sagte Hannah. »Auf Wiedersehen, Dad. Und, Jess, danke für alles!«
    Damit war sie fort und auf dem Weg auf die Intensivstation. Jessie war froh, mit Doug noch ein paar Minuten allein zu sein. Gemeinsam fuhren sie im Aufzug nach unten und traten durch den Eingang, vor dem schon Dougs Wagen wartete. »Ich würde Ihnen wirklich gern anbieten, Sie nach Hause zu fahren«, sagte er. »Aber die Brandfahnder warten noch auf mich, und um diese Zeit herrscht immer ganz schrecklicher Verkehr.«
    »Kein Problem«, sagte Jessie. »Ich sehe schon ein Taxi.« Sie hob die Hand. »Aber, Doug«, sagte sie ihm noch schnell, »vergessen Sie nicht, ich vertrete Kate. Alles, was ich zu ihren Gunsten finden kann, ist äußerst wichtig – falls es wirklich zu einer Anklage kommt. Daher würde ich sehr gern erfahren, worauf es die Brandfahnder abgesehen haben.«
    »Ich rufe Sie morgen an, wenn es was Berichtenswertes gibt«, versprach er und stieg auch schon ein. Kaum hatte er die Tür geschlossen, zog er sein Handy heraus und rief Jack Worth an. »Hast du schon mit diesen Brandfahndern geredet?«
    »Ja. Du weißt doch, der alte kaputte Möbellaster, der hinten auf dem Parkplatz stand.«
    »Was ist mit dem?«
    »Irgendein Penner hat sich in den letzten zwei Jahren da drin häuslich eingerichtet.«
    »In den letzten zwei Jahren?«, wiederholte Doug nervös.
    »Ja. Und jetzt fragen sie sich natürlich, ob nicht er den Brand gelegt hat. Nicht schlecht, was? Jedenfalls ein Argument mehr, um den Verdacht von Kate wegzulenken.«
    »Verstehe. Ja, nicht schlecht. Wie oft hat er sich da drin aufgehalten?«
    »Nach den Zeitungen zu schließen, die man im Innenraum gefunden hat, war er wohl ziemlich regelmäßig da, fast jeden Tag und auf jeden Fall in der Nacht der

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