Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)
anlegen wollte. Nachdem er das hinter sich gebracht hatte, beschloss Justin, von seinem neuen Büro zu Fuß nach Hause zu gehen. Das hieß, er würde an Kate Connellys Wohnung vorbeikommen.
Er sah, als er davor stand, zum Eingang und hoffte insgeheim, Hannah wäre erneut hier. Stattdessen kam in diesem Augenblick ein Mann heraus. Er hatte Fotos von Douglas Connelly in den Zeitungen gesehen und war überzeugt, dass es sich um ihn handelte. »Mr. Connelly«, sprach Justin ihn an.
Überrascht blieb Douglas Connelly stehen, musterte Justin und bemerkte dessen tadellose Erscheinung und seinen Geschäftsanzug. Connelly zwang sich zu einem Lächeln.
»Mr. Connelly, ich kenne Ihre Töchter. Wie geht es Kate?«
»Besser, danke. Woher kennen Sie sie?«
Justin erklärte in aller Kürze, wie er sie kennengelernt hatte. »Und letzten Sonntagnachmittag habe ich Hannah hier getroffen, ich habe nämlich die Pflanze abgeholt, die ich Kate geschenkt habe.«
»Am Sonntagnachmittag?«
»Ja.«
»Und Sie sind Hannah begegnet? Hier?«
»Ja, Sir.«
»Das hat sie mir gar nicht erzählt. Das erklärt alles«, sagte Connelly mehr zu sich als zu Justin. »Na, schön, Sie kennengelernt zu haben.« Mit einem schroffen Nicken stieg er in seinen Wagen.
Es war ein Bentley. Justin, ein Autonarr, bewunderte den herrschaftlichen Wagen, während der Chauffeur losfuhr. Dann kam ihm, dass das doch ein wunderbarer Anlass wäre, Hannah anzurufen und ihr zu sagen, dass er zufällig ihrem Vater über den Weg gelaufen war.
Er zückte sein Handy. Ihre Nummer hatte er bereits in sein Adressbuch aufgenommen.
Sie meldete sich beim ersten Klingeln. Als er sich nach Kate erkundigte, erzählte sie ihm von ihrem Besuch am Sonntagnachmittag und von dem Fieber, das am Montagabend bei Kate aufgetreten war.
Die Erschöpfung war Hannah anzuhören.
»Wie geht es ihr jetzt?«, fragte Justin.
»Besser. Heute Morgen ist das Fieber zurückgegangen. Ich musste heute zur Arbeit, aber ich habe kurz bei ihr vorbeigeschaut. Es geht ihr gut, so gut, wie man es unter den gegebenen Umständen nur hoffen kann.«
»Ich wollte fragen, ob wir uns nicht mittags zum Essen treffen … aber ich habe das Gefühl, Sie wollen lieber nach Hause.«
»Ja, das will ich, glauben Sie mir. Ich habe letzte Nacht kaum ein Auge zugemacht. Trotzdem, vielen Dank.«
Erst jetzt fiel Justin der Vorwand für seinen Anruf ein. Und als er ihr von seiner Begegnung mit ihrem Vater erzählte, bemerkte er, dass Douglas Connelly Kates kritischen Zustand mit keinem Wort erwähnt hatte.
»Sie sind meinem Vater begegnet? Und er ist aus Kates Apartmentgebäude gekommen?«, fragte Hannah erstaunt.
»Ja. Er ist gerade weggefahren.«
»Er hat mir gar nicht erzählt, dass er dorthin will. Ist aber auch nicht so wichtig.« Hannah versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Natürlich fragte sie sich, was ihr Vater in Kates Wohnung zu suchen hatte. Bestimmt nicht, weil er sich Sorgen macht, dass die Lebensmittel im Kühlschrank schlecht werden könnten. Er hatte es auf ihren Schmuck abgesehen, wahrscheinlich wollte er auch in ihrem Schreibtisch stöbern, um mehr über sie und ihre Angelegenheiten in Erfahrung zu bringen.
Justin spürte, wie sehr er Hannah mit seiner Bemerkung aufgewühlt hatte. »Hannah, alles in Ordnung?«
Ihr war, als dringe die Frage aus weiter Ferne zu ihr durch. »Ja, ja«, beeilte sie sich zu antworten. »Justin, tut mir leid. Ich war nur … überrascht. Noch mal, vielen Dank für den Anruf.«
Justin Kramer hoffte, dass sie seinen letzten Satz noch gehört hatte, bevor sie das Gespräch beendete: »Ich werde mich in ein, zwei Tagen wieder melden.«
52
M ark Sloane genoss seine neue Stelle. Jeden Morgen freute er sich auf die Arbeit und verspürte einen Tatendrang, wie es in seiner alten Kanzlei in Chicago seit Jahren nicht mehr der Fall gewesen war.
Er mochte seine Wohnung und hatte den ganzen Montagabend Gemälde und Kunstgegenstände ausgepackt, die er von seinen jährlichen Überseereisen mitgebracht hatte.
Er hatte sie zunächst einfach nur dort, wo er sie aufhängen wollte, am Boden an die Wand gelehnt. Die Gegenstände, die er im zweiten, als Arbeitszimmer eingerichteten Raum in den Regalen unterbringen wollte, waren bereits an Ort und Stelle. Der Raum besaß ein eigenes Bad und die bequemste Schlafcouch, die er bekommen konnte. Er hatte sie angeschafft, weil er hoffte, dass seine Mutter ihn mehrmals im Jahr besuchen würde.
Nach seiner Begegnung mit Jessie musste er am
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