Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)
Kinder und wolle nicht, dass sie sagen müssen, ihr Vater sei am Alkohol gestorben. So, ich habe einen wunderbaren Sohn, und mein Mann war ein Kriegsheld, und ich will nicht, dass das irgendjemand vergisst.«
»Mom, du hast doch gehört, was der Doktor gesagt hat. Es ist gut.« Skip legte seiner Mutter die Hand auf die Schulter.
Peggy wischte sich die Tränen weg. »Ja, natürlich, danke. Vielen Dank.«
»Mein Beileid, Mrs. Hotchkiss.« Mit einem knappen Nicken entfernte sich der Arzt.
Von Skip gestützt, stand Peggy auf. »Es gibt für mich hier wohl nichts mehr zu tun. Das Bestattungsinstitut wird sich um die Kleidung für Clyde kümmern.« Sie sah zu Frank Ramsey und Nathan Klein. »Danke, dass Sie mich sofort benachrichtigt haben. Es wäre ganz schrecklich gewesen, wenn ich zu spät gekommen wäre und Clyde nicht mehr lebend gesehen hätte. Es war mir sehr wichtig, ihm noch zu sagen, dass wir ihn lieben. Aber jetzt klären Sie mich bitte auf: Wer war diese Studentin, nach der Sie Clyde gefragt haben?«
»Mrs. Hotchkiss, wir können Ihnen noch keine Einzelheiten nennen, aber wir sind Ihnen unendlich dankbar, dass Sie Ihren Mann gebeten haben, unsere Fragen zu beantworten«, sagte Frank Ramsey.
»Clyde hat, soweit ich weiß, nie eine Lüge erzählt oder die Wahrheit auch nur verdreht«, antwortete Peggy mit fester Stimme. »Er hat Ihnen gesagt, dass er diese Studentin geschlagen hat, dass sie gegangen ist und er gehört hat, wie sie um Hilfe rief. Was ist mit dieser Studentin passiert?«
»Ich kann Ihnen sagen, dass sie nie mehr nach Hause gekommen ist«, antwortete Frank Ramsey.
»Glauben Sie Clyde?«, fragte Peggy.
Am liebsten hätte Frank die Frage bejaht, um sie zu trösten. Als er jetzt aber den lodernden Blick von Clyde Hotchkiss’ Witwe wahrnahm, sagte er: »Seine Aussage eröffnet ganz neue Perspektiven. Die Informationen könnten sich als äußerst wertvoll herausstellen, weshalb ich Ihnen für Ihre Bemühungen nochmals danken möchte.«
Zwanzig Minuten danach aßen Ramsey und Klein in einem Sandwich-Laden in der Nähe des Krankenhauses zu Mittag. Nachdem sie Platz genommen und ihre Bestellung aufgegeben hatten, fragte Frank Ramsey: »Was meinst du?«
»Schwer zu sagen. Könnte sein, dass es Clyde einfach nicht über sich gebracht hat, seiner Frau und seinem Sohn zu gestehen, dass er ein Mörder ist«, sagte Nathan Klein.
»Jedenfalls hat er zugegeben, dass er sie geschlagen hat. Das würde die Blutergüsse an Jamies Kinn erklären.« Wie Klein dachte auch Ramsey laut vor sich in.
»Wahrscheinlich war er zu dem Zeitpunkt ziemlich abgefüllt. Sie ist weggelaufen. Sie war eine gute Sportlerin, soweit ich weiß, und war an der Highschool im Leichtathletikteam. Sie war also jung und schnell, und er hätte sie außerhalb des Möbelwagens kaum mehr eingeholt«, überlegte Klein.
»Vielleicht ist sie durch den Schlag ohnmächtig geworden, und er hatte alle Zeit der Welt, um sie zu fesseln, zu erwürgen, sie in seinen Einkaufswagen zu packen und in den Fluss zu werfen.«
»Natürlich unter der Voraussetzung, dass er zufällig einen Strick bei sich hatte. Der wäre, falls er sie fesseln wollte, nicht ungelegen gekommen«, sagte Klein.
»Vielleicht war sie auch schon tot, dann hätte er sich den Strick sparen können«, erwiderte Ramsey.
Ihre Sandwiches kamen. Im Gegensatz zu jenen, die zehn Straßenzüge entfernt von Jessie Carlson und Hannah Connelly verzehrt wurden, sahen diese aus, als wären sie schon am Vortag angerichtet worden. Nathan Klein machte keinen Hehl aus seiner Vermutung.
»Oder noch früher«, sagte Ramsey und rief bereits nach dem Kellner, um sich zu beschweren.
Schweigend und in Gedanken versunken, machten sie sich schließlich über die neuen Sandwiches her, die ihnen serviert wurden, bis Ramsey die Stille unterbrach. »Je länger ich darüber nachdenke, umso unwahrscheinlicher erscheint es mir, dass sich jemand im fraglichen Zeitraum – von Mitternacht bis etwa sechs Uhr morgens – zufällig draußen vor dem Möbelwagen aufgehalten hat. Und wenn ja, warum sollte er Jamie Gordon angreifen? Das ergibt doch alles keinen Sinn. Ich befürchte, Clyde Hotchkiss hat in Anwesenheit seiner Frau und seines Sohnes nicht zugeben können, dass er ein Mörder ist und eine College-Studentin umgebracht hat, weil sie ihm auf die Nerven gefallen ist. Allerdings wird er sich kaum noch herausreden können, wenn er vor seinen Schöpfer tritt.«
»Sollen wir dem Boss und Cruse sagen, dass man
Weitere Kostenlose Bücher