Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)
heftige Standpauke gehalten hat, weil er eine junge, verheiratete Sekretärin belästigt hat. Sie hat sich bei meinem Vater beschwert, dass Jack nicht lockerließ und unbedingt mit ihr ausgehen wollte. Anscheinend hat er es als persönliche Beleidigung und Herausforderung aufgefasst, wenn er von einer Frau einen Korb bekam, selbst wenn diese glücklich verheiratet war.«
Der Brandfahnder erhoben sich. »Mr. Connelly, Sie haben uns sehr geholfen«, sagte Frank Ramsey. »Wir werden Sie heute Abend nicht mehr stören.«
»Sie stören nicht«, antwortete Douglas Connelly und stand ebenfalls auf. »Aber darf ich fragen, warum Sie an Jack Worth interessiert sind? Hat er die Frau gekannt, deren Skelett heute gefunden wurde?«
Keiner der beiden Fahnder ging darauf ein. Mit einem höflichen »Guten Abend, Sir« verließen sie die Wohnung. Weder Ramsey noch Klein wollten zu diesem Zeitpunkt Connelly darauf hinweisen, dass Jack Worth gerade von der Polizei in Manhattan mit Fragen zu Tracey Sloane konfrontiert wurde.
Fragen, die er, wie sie erfahren sollten, mit den immer gleichen Worten beantwortete: »Ich habe Tracey Sloane nicht umgebracht, und ich habe sie nicht auf dem Parkplatz verscharrt.«
78
A m Donnerstagmorgen um sieben Uhr erhielt Lawrence Gordon einen Anruf von Detective John Cruse, der erklärte, dass er und die beiden Brandfahnder, die sich mit der Explosion auf dem Connelly-Gelände beschäftigten, ihn gerne sehen wollten. »Es hat sich einiges ergeben, worüber wir mit Ihnen reden müssen, Sir«, sagte Cruse.
»Es geht um Jamie, nicht wahr? Wissen Sie, wer sie ermordet hat?«
»Mr. Gordon, wir haben uns bislang nicht gemeldet, weil das, was wir Ihnen sagen könnten, Sie und Mrs. Gordon wahrscheinlich sehr aufwühlt, außerdem wollten wir zunächst so viele Informationen wie möglich zusammentragen. Die Brandfahnder Frank Ramsey und Nathan Klein und ich würden in einer Stunde bei Ihnen sein. Meinen Sie, Sie könnten solange auf uns warten?«
»Natürlich, kommen Sie.« Lawrence war gerade mit dem Duschen und Rasieren fertig. Sein Badezimmer lag gleich gegenüber dem großen Schlafzimmer, und da die Tür geschlossen war, hatte Veronica das Klingeln des Handys nicht gehört. Auch eine Gewohnheit, die er sich seit Jamies Tod zugelegt hatte. In den letzten zwei Jahren hatte er das Handy immer bei sich und wartete ständig auf den Anruf der Polizei, die ihm mitteilte, dass ihr Mörder gefasst sei.
Er weckte Veronica nur ungern, aber jetzt ließ er sich auf der Bettkante nieder und berührte ganz sacht ihre Wange. Sie schlug sofort die Augen auf. »Lawrence, ist etwas? Alles in Ordnung mit dir?«
Meistens stand Veronica mit ihm auf und trank mit ihm Kaffee. Schlief sie aber noch, weckte er sie nie. Zu oft musste er davon ausgehen, dass sie, wenn sie um diese Zeit noch schlief, zuvor die halbe Nacht wach gelegen hatte.
»Meine Liebe, mit mir ist alles in Ordnung. Aber Detective Cruse und zwei Brandfahnder sind auf dem Weg zu uns. Es geht um Jamie.«
Seine Frau schloss vor Kummer die Augen.
»Du musst mit ihnen nicht reden. Ich mach das schon, wenn du nicht willst«, sagte er.
»Nein, ich will hören, was sie uns mitzuteilen haben. Haben sie jemanden verhaftet?«
»Das weiß ich nicht.«
Sie zogen sich schnell an. Statt seines üblichen Geschäftsanzugs schlüpfte Lawrence in eine Freizeithose und ein langärmeliges Sporthemd. Veronica griff mit zitternden Händen zu ihren Sportsachen, die sie gewöhnlich am Morgen trug, da sie jeden Tag um neun Uhr gewissenhaft das örtliche Fitnessstudio aufsuchte.
Dottie, seit vielen Jahren ihre im Haus wohnende Haushälterin, stand in der Küche. Der Kaffee war fertig, der Tisch bereits für das Frühstück gedeckt. Als sie ihre Gesichter sah, erstarb ihr das fröhliche »Guten Morgen« auf den Lippen.
»Drei Ermittler werden gleich kommen«, sagte Lawrence. »Sie haben Neuigkeiten zu Jamie.«
»Sie meinen, über ihren Mörder?«, fragte Dottie mit zitternder Stimme.
Dottie hatte schon vor Jamies Geburt für die Familie gearbeitet. Ihre Trauer über Jamies Tod war so aufrichtig und innig, als wäre sie ihr eigenes Kind gewesen.
Als Cruse, Ramsey und Klein eine halbe Stunde später eintrafen, akzeptierten sie gern den ihnen angebotenen Kaffee und nahmen am Tisch gegenüber von Jamies Eltern Platz. Cruse stellte noch einmal klar, dass Ramsey und Klein Brandfahnder seien und die Untersuchungen zur Explosion auf dem Connelly-Gelände leiteten.
»Ein Obdachloser
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