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Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Titel: Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Connelly sie bereits erwarte; er werde sie ankündigen. Auf dem Weg zum Aufzug fragte Klein: »Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass seine Freundin wieder da ist?«
    »Fünfzig-fünfzig«, erwiderte Ramsey. »Mich würde sie in den Wahnsinn treiben, aber wahrscheinlich gehört er zu denen, die eine fünfunddreißig Jahre jüngere Frau brauchen, die ständig um sie herumscharwenzelt.«
    Douglas Connelly empfing sie schon an der geöffneten Tür. Sie rochen den Alkohol in seinem Atem und nahmen seinen glasigen Blick wahr. Wie erwartet führte er sie direkt in die Bibliothek, wo auf dem Tisch neben seinem Sessel ein halb volles Whiskeyglas stand.
    Nachdem beide das angebotene Glas Wasser oder Stärkeres abgelehnt hatten, ließ Frank den Blick über die Bücherregale schweifen. Ihn streifte kurz der Gedanke, dass die Bücher ausschließlich seltene, reich illustrierte Erstausgaben mit Goldschnitt zu sein schienen, und er fragte sich, ob Connelly sich jemals die Zeit genommen hatte, auch nur eines davon aufzuschlagen. Oder waren diese Bücher wie alles andere in der Wohnung ebenfalls nur Kopien?
    Connelly hieß sie Platz nehmen und eröffnete das Gespräch. »Ich muss Ihnen sagen, wie sehr mich Ihr Anruf erschüttert hat. Wissen Sie schon, wessen sterbliche Überreste gefunden wurden und wie lange sie dort liegen?«
    »Wir glauben es zu wissen«, sagte Ramsey. »Es handelt sich um eine junge Frau. Sagt Ihnen der Name Tracey Sloane etwas, Mr. Connelly?«
    Die Fahnder musterten ihn, während er stirnrunzelnd nachdachte.
    »Leider nicht«, antwortete er kategorisch. »Wer war sie?«
    »Eine zweiundzwanzigjährige Frau, die Karriere am Theater machen wollte und vor fast achtundzwanzig Jahren auf dem Nachhauseweg verschwunden ist.«
    »Vor achtundzwanzig Jahren? Sie glauben, sie ist schon so lange auf unserem Parkplatz begraben?«
    »Das wissen wir nicht«, sagte Frank. »Aber Sie erinnern sich nicht, ihr jemals begegnet zu sein?«
    »Vor achtundzwanzig Jahren war ich ein glücklich verheirateter Mann und Vater von zwei kleinen Kindern.« Douglas Connelly schlug einen eisigen Ton an. »Wollen Sie mir etwa unterstellen, ich hätte damals mit dieser Frau in irgendeiner Weise in Beziehung gestanden?«
    »Nein, das tun wir nicht.«
    »Wann genau ist sie verschwunden?«
    »Am dreißigsten November werden es achtundzwanzig Jahre sein.«
    »Einen Moment. Der schreckliche Bootsunfall, bei dem ich als Einziger überlebt habe, hat sich am dritten November in jenem Jahr ereignet. Bis zum vierundzwanzigsten November war ich im Krankenhaus. Sie werden doch nicht die Unverfrorenheit besitzen und andeuten, dass ich damit irgendwas zu tun hatte, während ich mich noch von den schweren Verletzungen erholen musste …«
    »Mr. Connelly«, unterbrach Ramsey ihn, »wir deuten über haupt nichts an. Wir sind hier, weil die Überreste der jungen Frau auf Ihrem Grundstück gefunden wurden.«
    »Hat Jack Worth zur damaligen Zeit für Ihr Unternehmen gearbeitet?«, fragte Nathan Klein.
    »Da Sie sich sowieso für Jack Worth interessieren, dürften Sie längst wissen, dass er seit über dreißig Jahren für meine Familie tätig ist.«
    »Waren Sie damals mit ihm befreundet?«, fragte Klein.
    »Jack hat bei uns als Assistent der Buchhaltung angefangen. Ich war Sohn des Eigentümers, und es gab für mich keinen Grund, mich näher mit ihm zu beschäftigen. Er hat sich nach oben gearbeitet, bis unser langjähriger Betriebsleiter Russ Link vor fünf Jahren in den Ruhestand gegangen ist. Jack hat sich als fähig erwiesen, das Tagesgeschäft zu übernehmen, worauf ich ihm die Leitung übertragen habe.«
    »Ihre Beziehung zu ihm war also immer rein geschäftlich?«, beharrte Klein.
    »In erster Linie ja. In diesen fünf Jahren waren wir gelegentlich außerhalb der Bürozeiten zusammen beim Essen. Jack sorgte sich genauso wie ich wegen der Prognosen, die dem Stilmöbel-Markt keine große Zukunft bescheinigen. Dieser Tatsache mussten wir uns beide stellen. Die Antwort wäre gewesen, den Betrieb dichtzumachen und das Gelände zu verkaufen, aber nicht zu einem Schnäppchenpreis. Ich warte auf ein angemessenes Angebot.«
    »Mal abgesehen von Ihrer geschäftlichen Beziehung zu Jack Worth – wie schätzen Sie ihn als Menschen ein?«, fragte Ramsey direkt.
    »Jeder hier weiß, dass Jack ein Frauenheld ist – das war vor seiner Scheidung so, und daran hat sich seither auch nichts geändert. Tatsächlich weiß ich, dass mein Vater kurz vor seinem Tod Jack eine

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