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Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Titel: Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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könnte sie morgen, spätestens am Samstag in ein Privatzimmer verlegt werden. Ich bin sehr zuversichtlich, dass sie bald zu Bewusstsein kommt. Auch wenn sie sich dann nicht an die unmittelbare Vergangenheit, sprich die Explosion, erinnern wird. Aber ich gehe davon aus, dass sie wieder ganz gesund wird.«
    Erneut spürte Hannah, wie Kate ihr die Hand drückte. »Doktor, Kate will mir etwas sagen. Sie weiß, dass ich hier bin!«, rief sie aufgeregt. »Da bin ich mir sicher. Ich muss jetzt los zur Arbeit, aber bessere Neuigkeiten hätten Sie mir nicht mitteilen können. Danke. Ich danke Ihnen!«
    Kate versuchte die Lippen zu bewegen. Hannah, wollte sie sagen, bitte bleib bei mir. Der Albtraum kommt wieder. Aber ich will das nicht mehr. Lass mich nicht allein.

80
    U m sieben Uhr am Donnerstagmorgen, nach der Befragung durch die Polizei in Manhattan, durfte Jack Worth nach Hause. Man hatte ihn zu Beginn über seine Rechte belehrt, und er hatte den Detectives gesagt, dass er keinen Anwalt brauche und mit ihnen kooperieren wolle. Nach seinem anfänglichen Schrecken über die Vorladung war er zu dem Schluss gekommen, dass er mit einer in sich stimmigen, widerspruchsfreien Geschichte aufwarten konnte, und wenn er jetzt noch in aller Eile einen Anwalt engagierte, könnte dies nach einem Schuldeingeständnis aussehen.
    Im Lauf der Stunden hatte er dann die zunehmend ungehaltenen Fragen der Detectives beantwortet. »Als Sie aus welchem Grund auch immer in aller Herrgottsfrüh auf dem Gelände waren und in der Grube das Skelett mit Ihrem Medaillon gesehen haben, warum sind Sie dann abgehauen? Warum haben Sie nicht sofort die Polizei verständigt?«
    »Hören Sie, ich habe nicht vergessen, wie man mich in die Mangel genommen hat, weil ich vor achtundzwanzig Jahren dieses verdammte Acht-Dollar-Medaillon mit Traceys Namen gekauft hatte und ihr hatte schenken wollen«, antwortete er. »Sie wollte das nicht, aber das Medaillon hat ihr gefallen, und deswegen hat sie es mir abgekauft. Aber ich war nie mit ihr aus, und ich habe sie nie mit dem Medaillon gesehen. Also, deswegen bekam ich es mit der Angst zu tun, mir war doch klar, was sich die Polizei denken würde. Kommen Sie, schließen Sie mich an einen Lügendetektor an, nur zu!«
    Sein Verhalten änderte sich aber, als er zu Jamie Gordon befragt wurde. »Ich habe über sie gelesen. Sie sagen mir, sie hätte sich vor zwei Jahren irgendwann zwischen Mitternacht und sechs Uhr morgens im Möbellaster aufgehalten, und fragen mich, was ich dazu weiß! Ich bin der Betriebsleiter, nicht der Nachtwächter. Hören Sie, ich wollte Ihnen entgegenkommen, jetzt bin ich müde, und ich will nach Hause.« Er stand auf. »Wollen Sie mich aufhalten? Bin ich verhaftet?«
    »Sie sind nicht verhaftet, und Sie können gehen, wann und wohin Sie wollen, Mr. Worth«, wurde ihm mitgeteilt. »Wahrscheinlich werden wir erneut mit Ihnen reden wollen, aber jetzt können Sie nach Hause.«
    Ein sichtlich beunruhigter Jack Worth, der wusste, dass er zweifellos wieder von ihnen hören würde, stapfte schnell zur Tür hinaus.

81
    D er Anwalt Noah Green war auf seinen neuen Mandanten Harry Simon nicht besonders gut zu sprechen. »Na ja, so richtig neu ist er nicht. Du erinnerst dich, ich habe ihn schon vor zwei Jahren vertreten, es ging da um ein Bußgeld wegen Geschwindigkeitsübertretung«, sagte er am Donnerstagmor gen zu seiner Frau Helen, als sie am Frühstückstisch ihrer kleinen Kanzlei in Lower Manhattan saßen.
    Sie hatten sich während des Jurastudiums kennengelernt und einen Tag, nachdem sie im Bundesstaat New York ihre Anwaltszulassung erhalten hatten, geheiratet. Voller Optimismus hatten sie mit dem Geld, das sie von den Eltern und Freunden statt der Hochzeitsgeschenke erhielten, ihre Kanzlei eröffnet. Zu ihrer beider Enttäuschung hatte Helen mehrere Fehlgeburten, und die erhofften Kinder waren daher ausgeblieben.
    Sie hatten sich beide einen guten Ruf unter ihren Anwaltskollegen erarbeitet, ihre Kanzlei lief sehr gut. Helen Green konzentrierte sich auf Familienrecht, ihre Mandanten bestanden vorwiegend aus Frauen, viele davon waren Opfer häuslicher Gewalt oder mussten um den Kindesunterhalt von ihrem Exmann oder Freund kämpfen. Noah hatte im Allgemeinen mit Immobilien-Kaufverträgen, Testamenten und hohen Bußgeldforderungen aufgrund von Verkehrsdelikten zu tun. Unter sich witzelten sie manchmal, dass Helens Rechtsfälle meistens dem Wohl der Öffentlichkeit dienten und Noahs Mandanten dafür

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