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Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Titel: Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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sorgten, dass ihr persönliches Wohl nicht zu kurz kam.
    Sie hatten zwar vereinbart, am Küchentisch nie über ihre jeweiligen Fälle zu reden, Noah allerdings hatte ihr am Abend zuvor von Harry Simon erzählt, und jetzt musste er entscheiden, ob er die Polizei über die Informationen in Kennt nis setzen sollte, die Simon angeblich zum Abend von Tracey Sloanes Verschwinden hatte.
    Helen hatte es ganz und gar nicht gefallen, dass ihr Mann einen Mörder vertrat, dessen Verbrechen unzweifelhaft von einer Überwachungskamera erfasst worden war. »Noah, gib den Fall ab«, bat sie ihn. »Wir brauchen ihn nicht. Wenn Simon dir gesagt hat, du sollst der Polizei das erzählen, dann mach es, und dann steigst du aus.«
    »Helen, ich mag ihn ebenso wenig wie du. Ich habe mich noch nicht mal gefreut, als ich ihn damals vor einem Bußgeld wegen überhöhter Geschwindigkeit bewahren konnte. Gut möglich, dass die Radarkanone wirklich nicht richtig funktioniert hat, aber ich habe der Aussage des jungen Polizisten geglaubt, der zufolge Harry wie der Teufel unterwegs gewesen war und fast eine Familie mit Kleinkindern in einem Kombi geschnitten hätte. Aber weißt du, Helen, an diesem Fall hängt eine Menge dran. Simon kann nicht viel zahlen, aber er hat das Recht auf einen Verteidiger, und die Publicity kann mir eine Menge neuer Mandanten einbringen, besonders dann, wenn ich für ihn aufgrund seiner Informationen über Sloane ein besseres Urteil herausschlagen kann.«
    Noah und Helen erinnerten sich noch sehr gut an Tracey Sloanes Verschwinden. Sie hatten damals noch in New York studiert und einige Male Tommy’s Bistro besucht, wo Tracey gearbeitet hatte; sie hatten sich sogar darüber unterhalten, ob sie von ihr bedient worden waren, konnten sich dann aber daran erinnern, dass ihre Bedienung immer eine ältere Frau mit starkem italienischen Akzent gewesen war.
    »In Ordnung, Noah«, sagte Helen widerstrebend. »Wenn du ihn vertreten willst, habe ich nichts dagegen. Aber ich bin auch nicht unbedingt begeistert.«
    Noah hatte eine unruhige Nacht verbracht und war sich immer noch nicht sicher, ob es wirklich eine so gute Idee war, der Polizei Simons Story zu präsentieren. Am Donnerstagmorgen aber, nach seinem Bagel und seinem Kaffee, kam er zu dem Schluss, dass Simon nichts zu verlieren hatte. Allein wegen des Mordes in der Lower East Side würde er zu lebens länglich verurteilt werden. Seine einzige Möglichkeit, mit weniger davonzukommen, lag in den Informationen über Tracey Sloane.
    »Helen, ich werde heute Nachmittag der Staatsanwaltschaft mitteilen, was Simon weiß. Ich will nur noch ein paar Sachen fertig machen, bevor ich anrufe.«
    Zwei Minuten vor zwölf kam Helen in Noahs Büro gestürmt. »Noah, mach den Fernseher an, schnell! Es gibt eine Polizeipressekonferenz, die musst du sehen. Es soll um Tracey Sloane gehen.«
    Noah griff zur Fernbedienung und drückte auf den Knopf. Der kleine Apparat an der Wand ging an. Die Pressekonferenz hatte gerade begonnen. Er hörte die ernste Stimme des Polizeipressesprechers, der bestätigte, dass die sterblichen Überreste der lange vermissten Tracey Sloane auf dem Gelände der Connelly Stilmöbel-Manufaktur in Long Island City gefunden worden waren. »Aufgrund der Explosion in der vergangenen Woche hatte sich im hinteren Abschnitt des Grundstücks der Untergrund gelockert, dabei wurde eine tiefe Grube aufgerissen, in der gestern um siebzehn Uhr bei Aufräumarbeiten ein menschliches Skelett entdeckt wurde.«
    Der Sprecher fuhr fort: »Zum gegenwärtigen Zeitpunkt können wir folgende vorläufige Erkenntnisse bekannt geben. Unseren Ermittlungen zufolge hat seit einigen Jahren ein Obdachloser namens Clyde Hotchkiss in einem auf dem Gelände abgestellten defekten Möbellaster übernachtet. Clyde Hotchkiss ist gestern in einem Krankenhaus verstorben. Davor aber, und noch vor der Entdeckung von Tracey Sloanes sterblichen Überresten, konnte Hotchkiss zum Verschwinden der Studentin Jamie Gordon befragt werden. Ms. Gordons Leiche wurde vor eineinhalb Jahren im East River geborgen, und zum Zeitpunkt ihres Verschwindens hatte sie an einem wissenschaftlichen Projekt gearbeitet, für das sie Obdachlose interviewt hatte.«
    »Gibt es einen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen?«, rief ein Reporter.
    »Lassen Sie mich bitte ausreden«, erwiderte der Pressesprecher. »Mr. Hotchkiss hat gestanden, dass Ms. Gordon bei ihm im Wagen gewesen ist und mit ihm reden wollte. Er hat gestanden, sehr wütend

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