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Spuk aus dem Jenseits

Spuk aus dem Jenseits

Titel: Spuk aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Infrarot-Nachtsicht-Gerät ist eben durch nichts
zu ersetzen.“
    „Heiz ihnen ordentlich ein,
diesen Bälgern“, sagte Geiser. „Die wagen sich zu weit vor. In unseren
Angelegenheiten schnüffelt keiner rum — das sollen sie lernen ein für alle mal.
Kahlig ist sich sicher: Heute nacht gehen die Kids zur Gruft.“
    „Sie werden sich wundern“,
grinste Büttner.
    Fünf Minuten später saß Geiser
in seinem Büro.
    Von hier konnte er auf die
Wiesen und Weiden sehen. Aber alles, was Natur ist, interessierte ihn nicht. Er
war als Techniker geboren — der richtige Typ für das Computer-Zeitalter.
Zwischen Maschinen und komplizierten Berechnungen fühlte er sich wohl. Mit
allem, was leblos war, konnte er umgehen. Denn Maschinen haben bekanntlich
keinen Charakter — also auch keine Moral.
    Daneben gab es für Geiser nur
noch eine Leidenschaft: Geld. Dafür tat er alles.
    Jetzt griff er zum Telefon und
wählte.
    Kahlig, der
Bestattungs-Unternehmer, meldete sich.
    „Ich bin’s“, sagte Geiser.
„Isabell hat mir alles erzählt. Es gibt keinen Grund zur Aufregung, Herbert.
Deine Aufgabe ist beendet. Und du kannst zufrieden sein. 30 000 Mark sind eine
fürstliche Belohnung für das bißchen Mühe.“
    „Aber das Risiko...“, begann
Kahlig.
    „Ach was!“ wurde er
unterbrochen. „Da ist keins. Na gut, die Sache hat sich jetzt ein bißchen
kompliziert. Durch die Kids. Aber das bügeln wir glatt. Denen jagen wir einen
solchen Schrecken ein, daß sie sich nicht mehr mucksen.“
     
    *
     
    ,Weltmeister’ — so hatten sie
ihn getauft, weil sie seinen Namen nicht wußten.
    Gemeint war der geheimnisvolle
Typ, der Tim niedergeschlagen hatte letzte Nacht — der Typ mit dem Gesicht von
Demonius. Aber der war er ganz sicher nicht. Das stand fest für den
TKKG-Häuptling.
    Tim hatte nicht viele Worte
verloren über ihn — auch nicht über den mörderischen Schlag, den er hatte
einstecken müssen.
    Aber Tim hatte sich den Kopf
zerbrochen. Jetzt, am frühen Nachmittag, beschloß er nachzuforschen.
    Einer, der so zuschlagen
konnte, stand nicht irgendwo an der Straßenecke. Der ‚Weltmeister’ mußte Profi
sein. Und er war sicherlich Mitglied bei einer der hiesigen Kampfkunst-Schulen,
bzw. Clubs oder Vereine.
    Tim kannte sie alle. Und die
meisten Leiter oder Betreiber persönlich. Ist doch fernöstlicher Kampfsport
sein Hobby, leidenschaftlich ausgeübt nun schon seit Jahren. Begonnen hatte der
TKKG-Häuptling mit Judo, war aber dann über Karate mit Kung Fu bekannt
geworden, was ihm am besten gefiel. Seitdem trainiert er verschiedene Stile —
eine Kunst, die Zeit braucht, um weiterzukommen in der Perfektion. Als
besessener Schüler war er vor allem den chinesischen Meistern bekannt.
    Gaby, Jörg und Klößchen
werkelten im Garten. Tims Freundin hatte das angeregt. Der Dschungel mußte
gelichtet werden. Das bedeutete: Unkraut jäten, Rasen mähen, Büsche
beschneiden.
    Jörg fand das toll. Klößchen
murrte, aber nur leise. Karl war noch nicht zurück.
    Tim wählte eine Telefonnummer,
und Wang Chang Wing von der Kuen-su-Schule meldete sich — mit seiner
Fistelstimme. Niemand würde dem dürren Chinesen zutrauen, daß er mit bloßer
Faust Mauern zertrümmern konnte. Aber er konnte.
    Tim erklärte ihm, wie der Typ
beschaffen war, den er suchte. Doch Wang mußte passen.
    „Nix kennen. Trainiert nicht
bei mir, Tim.“
    „Vielen Dank, ehrwürdiger
Meister.“
    Tim legte auf.
    Vier Kung Fu-Schulen rief er
an, zwei Karate-Clubs, den Judo-Verein mit seinen fünf Unterabteilungen, die
Taekwondo-Abteilung und dann auch die Schule für Thai- und Kick-Boxen.
    Drei Namen fielen.
    Aber Tim wußte: Die waren es
nicht. Er kannte die Männer, zwei Riesen und einen Kurzgewachsenen, der aber
zwei Zentner wog. Keiner der drei paßte figürlich auf den ,Weltmeister’.
    „Fehlanzeige!“ murmelte Tim und
ging hinaus in den Garten.
    „Ein bißchen telefoniert?“
fragte Gaby.
    „Ein bißchen.“
    „Genau eine Dreiviertelstunde.
Seit wann drückst du dich vor Gartenarbeit?“
    „Drücke mich ja gar nicht.“ Tim
spuckte in die Hände und nahm ihr die Hacke weg. „Ich habe alle mir bekannten
Kampfsport-Adressen abgefragt. Unseren ‚Weltmeister’ kennt keiner.“
    Eine halbe Stunde später traf
Karl ein, bepackt mit einer Leinentasche, die mindestens zehn Kilo wog.

     
    Sie enthielt Schlüssel,
Dietriche, Werkzeug wie Schraubenzieher und Zangen, außerdem ein kurzes Stemm-
oder Brecheisen.
    „Wie ich schon sagte“,
wiederholte Tim,

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