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Spuk aus dem Jenseits

Spuk aus dem Jenseits

Titel: Spuk aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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das
Kennzeichen nicht erkannt.
    Das Stemmeisen lag auf dem
Platz. Tim kümmerte sich nicht darum, sondern lief zu seinen Freunden zurück.
    Klößchen und Gaby wachten an
der Tür, Karl und Jörg waren unten bei den Särgen.
    „Wo bleibst du denn?“ Gaby
atmete auf, war aber vor Besorgnis noch blaß. „Wir hörten Krawall dort hinten
in den Büschen.“
    Tims Miene verriet: Er war vom
Durchblick erleuchtet.
    „Wißt ihr, wer uns eingesperrt
hat? Demonius! Ja, er. Dort hinten bin ich auf ihn gestoßen. Sofort hat er mich
angegriffen. Jetzt habe ich den zweiten blauen Fleck. Aber...“
    Tim berichtete.
    Karl und Jörg, die während
seiner Abwesenheit nicht untätig geblieben waren, hörten auf mit dem
Handwerken.
    Tim ahmte die Haltung nach, in
der Demonius sich fortbewegt hatte.
    „Unmöglich“, sagte Karl. „Das
Bein müßte ja total gebrochen sein. Mit so einer Beschädigung schleichst du nur
noch auf dem Zahnfleisch — falls überhaupt.“
    Tim nickte. „Das Bein ist nicht
gebrochen, sondern verbogen.“
    „Wie meinst du das?“ fragte
Gaby. „Kontorsionisten (Schlangenmensch-Artisten) können ihre Knochen
verbiegen. Scheinbar. Weil sie extrem gelenkig sind. Aber wenn du mit dem
Stemmeisen hinhaust, sieht das anders aus.“
    „Demonius“, sagte Tim, „ist
kein Mensch.“
    „Also doch ein Gespenst“, rief
Klößchen. „Wußte ich’s ja! Gnade unseren Nächten! Künftig wird er uns
heimsuchen wie im finstersten Mittelalter, als die Untoten Konjunktur hatten
und...“
    „Demonius“, unterbrach Tim sein
Lamentieren, „ist ein Roboter.“
    Karl ließ seinen
Schraubenzieher fallen.
    Auch die andern waren
verblüfft.
    „Ein ferngesteuerter Roboter“,
nickte Tim. „Darauf wette ich meinen Kopf. Und ich hab’ nur den einen. Überlegt
doch! Die Geiser-Leute sind Elektronik-Freaks, Computer-Spezialisten,
Technik-Experten, Elite-Wissenschaftler auf ihrem Gebiet. Roboter gibt’s schon
lange. Maschinen, die menschliche Bewegungen ausführen. Geiser und Co sind mit
ihrer Entwicklung offenkundig noch ein Stück weitergekommen. Die Bewegungen
sind sehr menschenähnlich — und von ungeheuerer Kraft. Hätte ich das gewußt!
Ich würde ja auch nicht mit bloßer Faust gegen einen Bulldozzer vorgehen oder
die Hand in eine Schrottpresse halten. Demonius hat mich beide Male nicht
richtig getroffen — nur berührt oder gestreift. Sonst wäre jetzt mehr an mir
kaputt. Denn seine Glieder sind Stahlstücke, Schienen. Ich konnte sein Bein
verbiegen. Zerstört habe ich’s nicht.“
    „Aber“, sagte Klößchen, „ich
denke, er sieht aus wie ein Mensch.“
    „Wie Demonius. Das heißt, ich
kann mir nun vorstellen, wie dieser Roboter unter seinen Klamotten beschaffen
ist: Metallplatten, Drähte, Stahlrohre. Und der Kopf? Ich habe ihn nur zweimal
kurz bei Nacht gesehen. Im matten Schein meiner Funzellampe. Ist doch leicht,
einen Kopf zu formen. Kann jeder Bildhauer. Aus einer gewissen Entfernung
denkst du auch bei einer Schaufensterpuppe: Nanu, steht dort Petra? Und
vergessen wir nicht: Isabell Pilsen war oder ist Maskenbildnerin beim Theater.
Das heißt, sie kann Gesichter verändern. Und auch formen. Denn Bildhauerin ist
sie auch. Merkt ihr? Es paßt alles zusammen. Geiser hat einen Roboter
eingesetzt. Das steht fest.“
    Klößchen seufzte erleichtert.
    Gaby schüttelte fassungslos den
Kopf.
    „Ob Geiser“, sagte Jörg,
„dieses Maschinen-Monster nur wegen uns gebaut hat? Wegen Mama und mir? Damit
Demonius zu seiner bestellten Rache kam?“
    „Nein“, sagte Tim energisch.
„Bestimmt nicht. Den Roboter hatte er längst in der Hinterhand. Wahrscheinlich
hat sogar dein Stiefvater die Maschine entwickelt. Ich kann mir auch denken,
weshalb davon noch nichts an die Öffentlichkeit gedrungen ist. Der Roboter soll
benutzt werden für verbrecherische Zwecke. Weil sich damit mehr verdienen läßt
als auf ehrliche Weise. Die großen Vermögen wurden alle nicht mit frommer
Haltung erworben. Wahrscheinlich ist dieser Roboter jener kriegstaugliche Prototyp,
den Demonius an den Nah-Ost-Staat, den gefährlichen, verhökert haben soll.
Klar, mit einer Maschine, die wie ein Mensch aussieht, läßt sich was anstellen.
Ein Roboter gehorcht. Er macht alles. Er verweigert keinen Befehl.“
    „Eine Horror-Vorstellung“,
sagte Gaby.
    „Horror. Ja. Den haben wir
hier. Keinen Spuk aus dem Jenseits.“
    Karl war noch skeptisch. „Etwas
begreife ich nicht. Wieso handelt der Demonius-Roboter selbsttätig? Er legt
Brand, prügelt und

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