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Spuk im Hotel

Spuk im Hotel

Titel: Spuk im Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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»Das müsst natürlich ihr beide machen, denn ich werde wieder im Restaurant zu tun haben.«
    »Na schön«, sagte Bob. »Ist das alles?«
    »Noch eine Information, die ich von Lys bekommen habe: Amanda steckt angeblich bis zum Hals in der Klemme. Finanziell«, antwortete Justus. Dann verschwand er im Badezimmer, und als er wieder herauskam, fiel ihm Garfield ein. Er verscheuchte Peter von der oberen Etage des Stockbetts, zog die Decke bis unters Kinn und erstattete den Freunden einen kurzen Bericht über dessen unsäglichen Auftritt in der Pizzeria.
    »Und wer kommt als Täter infrage?« dachte Bob laut.
    »Alle«, erwiderte Peter. »Das gesamte Personal, und natürlich sämtliche Gäste.«
    »Ich würde die Familien mit Kindern ausnehmen«, wandte Justus ein. »Offenbar verfolgen der oder die Täter eine ganz bestimmte Strategie. Aber es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass man für so etwas die ganze Familie mitnimmt.«
    Bob war der Schluss zu voreilig. »Oder erst recht, um möglichst harmlos zu erscheinen.«
    Peter begann ein paar Kniebeugen zu absolvieren. »Eins ist klar«, sagte er dabei, »im Augenblick sieht es so aus, als ob irgendwer ein Hühnchen mit Amanda zu rupfen hat. Und wer kommt auf diese komische Idee, Mr. Simpsons Zimmer zu demolieren! Das steckt doch noch mehr dahinter. Jedenfalls schrecken diese Burschen nicht davor zurück, auch die Hotelgäste in ihre Aktionen einzubeziehen.«
    »Genau«, sagte Justus und zwinkerte ihm zu. »Vielleicht ist als nächstes Zimmer 112 dran.«
    Peter wollte gerade fragen, warum es gerade dieses Zimmer sein musste. Dann fiel ihm ein, dass es sein eigenes war. In diesem Augenblick begann Justus, lauthals und demonstrativ zu gähnen. Peter schnitt ihm eine Grimasse und wünschte gute Nacht.

Peter paukt Physik
    Der nächste Vormittag verlief ohne besondere Zwischenfälle. Amanda hatte sich von Henry in die Stadt fahren lassen. Die Hunters waren abgereist, nicht ohne zuvor beim Frühstück der vierköpfigen Familie am Nebentisch so eindringlich die neueste Gruselgeschichte zu erzählen, dass die ebenfalls überlegte, ob es nicht besser wäre, dieses unheimliche Hotel vorzeitig zu verlassen. Mr. Simpson ließ sich zuerst nicht sehen, nahm dann schweigend sein Frühstück ein und genoss dabei die mitleidigen Blicke, die ihm von den anderen Gästen und den Bediensteten gewidmet wurden.
    Die ängstliche Mrs. Hartford hatte gleich eine kleine Auseinandersetzung mit ihrem Mann. Er konnte sie nicht von ihrer Meinung abbringen, mit absoluter Sicherheit werde auch ihnen über kurz oder lang ein Unheil in diesem Hause zustoßen. »Wenn nicht endlich die Polizei alarmiert wird und die Verbrecher gefasst werden«, hörte Justus sie sagen.
    »Mir würde es viel mehr Spaß machen, diesen sonderbaren Zeitgenossen selber zu schnappen«, flüsterte Mr. Hartford.
    Bevor Simpson erschien, frühstückte Garfield allein. Er hatte ein Buch mitgebracht und es unpassenderweise auf seinen Teller gelegt, so dass Justus beim Servieren nichts anderes übrig blieb, als den Titel zur Kenntnis zu nehmen.
    »›Ich und das Böse in mir«‹, hieß er. Als Justus die Mineralwasserflasche auf Garfields Tisch stellte, tippte der auf das Buch und meinte: »Muss man gelesen haben. Äußerst interessant.«
    »Ist es von Ihnen?«, fragte Justus, ohne eine Miene zu verziehen. Natürlich hatte er den Namen des Autors längst gelesen und traute es Garfield ohnehin nicht zu, einen solchen Wälzer zu schreiben. Aber der sah ihn geschmeichelt an.
    »Nein, nein«, wehrte er ab. »Mein Werk ist ja noch in Arbeit, müssen Sie wissen.«
    Justus verspürte wenig Lust, Näheres darüber zu erfahren. Draußen lockte ihn die Sonne, für eine Viertelstunde die Gäste Gäste sein zu lassen. Er durchquerte die Eingangshalle und stieß die schwere Tür auf. Eine wohlige Wärme empfing ihn, zusammen mit einem leichten Wind vom Pazifik her. Justus dehnte und reckte sich, mit geschlossenen Augen. Die Arbeit im Hotel gefiel ihm. Eigentlich wollte er ja einmal Computerspezialist werden. Oder Journalist. »Aber so ein Hotel wäre auch nicht schlecht«, murmelte er.
    Plötzlich hielt er inne. Von der abschüssigen Rampe, die links neben dem Haus hinunter zur Tiefgarage führte, trug der Wind leise Stimmen zu ihm herüber. Er schloss die Augen wieder, um sich besser konzentrieren zu können. Es waren die Stimmen von Amanda und Henry. Auf Zehenspitzen schlich Justus über die Steinplatten, bis er Henrys graues Haar und die rote

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