Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spuk im Netz

Spuk im Netz

Titel: Spuk im Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
Vom Netzwerk:
Angeles.
    »Das«, sagte Justus und tippte auf die Adresse, »ist Kepheus´ Haus. Darauf verwette ich eine ganze Jahresration von Tante Mathildas Kirschkuchen!«
     
    Es folgte eine kurze Diskussion darüber, wie sie nach Chatsworth kommen sollten. In Peters MG war nicht genug Platz, Bobs Käfer kam kaum mehr die Berge hoch, Onkel Titus´ Pick-up hatte einen Platten, ein Taxi war zu teuer, und keiner von ihnen wollte es riskieren, an einem möglicherweise gefährlichen Ort ohne Fluchtfahrzeug in der Falle zu sitzen. Schließlich entschieden sie sich für Morton.
    Morton, der britische Chauffeur des Rolls Royce, der einer Autovermietung gehörte und ihnen von einem ehemaligen Klienten zur Verfügung gestellt wurde, war schon längst ein Freund geworden – besonders, seit sie ihm einmal aus einer bösen Klemme geholfen hatten. Er hatte die drei ??? schon zu den unmöglichsten Einsatzorten gefahren und betrachtete diese Unternehmungen als erfreuliche Abwechslung zu den Hochzeits- und Rentnerfahrten, die er sonst zu erledigen hatte. Natürlich war die Autovermietung Gelbert um diese Zeit längst geschlossen – es war inzwischen fast elf Uhr –, aber Justus rief Morton einfach direkt zu Hause an. Morton war zwar etwas überrascht über die ungewöhnliche Uhrzeit, versprach aber, gleich da zu sein.
    Eifrig packte die drei Detektive zusammen, was sie an Ausrüstung brauchen konnten, und standen am Tor des Schrottplatzes, als das majestätische schwarze, mit Goldbeschlägen versehene Auto fast lautlos vorfuhr. Morton stieg aus – wie immer tadellos in seine Chauffeursuniform gekleidet. »Guten Abend, die Herrschaften.«
    »Guten Abend, Morton!«, sagte Justus. »Vielen Dank, dass Sie kommen konnten!«
    »Nun«, sagte Morton, »ich muss gestehen, dass ich soeben das vierte Schachspiel gegen mich selbst verloren hatte und eine kleine Abwechslung gut gebrauchen kann.« Er ging um den Rolls-Royce herum und öffnete die Tür, um seine Fahrgäste einsteigen zu lassen, dann stieg er selbst wieder ein. »Lieber wäre ich mit einem unauffälligeren Wagen gekommen, aber mein eigener ist in der Werkstatt. Wohin soll es denn gehen?«
    »Nach Chatsworth«, sagte Justus. »In den Spanish Canyon. Wissen Sie, wo das ist?«
    »Durchaus. Diese Örtlichkeit liegt etwa zwei Meilen westlich von Chatsworth und ist, wenn ich es so sagen darf, nur sehr dünn besiedelt. Ich glaube, es gibt nur zwei oder drei Häuser dort.« Morton drehte den Zündschlüssel, und der Rolls setzte sich mit einem leisen Schnurren in Bewegung. »Möchtet ihr euch dort die Geisterstadt ansehen, die langsam im Sumpf versinkt? Um diese Uhrzeit stelle ich mir diesen Anblick recht schaurig vor.«
    »Eine Geisterstadt?«, fragte Peter verstört. »Nein, ganz bestimmt nicht! Wir haben schon genug Ärger am Hals!«
    Aber Justus beugte sich interessiert vor. »Was ist das für eine Stadt?«
    »Ein altes Goldgräberdorf, das verlassen wurde, als der Grund sich als instabil erwies. Ich habe einmal einen Fotografen dorthin gefahren. Ein sehr unheimlicher Ort, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf.«
    »Da wollen wir jedenfalls nicht hin«, sagte Bob rasch. »Kennen Sie auch ein Haus, das wie eine spanische Mission aussieht?«
    Morton überlegte. »Nein, zu meinem Bedauern nicht. Die Häuser dort liegen nicht direkt an der Straße, sondern an eigenen Zufahrten, die zum Teil über eine Meile weit in den Canyon hineinführen. Ich hoffe sehr, dass euer Haus nicht an einer solchen Zufahrt liegt, da sie meist von einer sehr schlechten Beschaffenheit sind.«
    »Das hoffen wir auch«, sagte Peter nervös.
    Der Rolls Royce glitt durch die Straßen von Rocky Beach, fuhr ein Stück am Meer entlang und bog dann nach rechts auf den Rocky Beach Boulevard ein, der sich endlos in die Berge schlängelte. Schon nach kurzer Zeit war es links und rechts der Straße schwarz. Über viele Meilen gab es hier nur Berge und fast keine Häuser. Die drei ??? kurbelten die Fensterscheiben hinunter und schauten in den glitzernden Sternenhimmel hinauf. Bis hierhin reichte die Smogglocke von Los Angeles nicht, und der Himmel war ganz klar.
    »Da ist die Kassiopeia«, sagte Justus. »Das große W.«
    »Die anderen sind viel schwächer«, sagte Peter. »Wo fängt nochmal Andromeda an?«
    »Ich stelle fest, dass ihr euch für Astronomie interessiert«, sagte Morton. »Darf ich mir die Frage erlauben, ob das mit dem heutigen Ausflug zusammenhängt?«
    »Ja«, sagte Justus und erzählte ihm von Miss Bennetts

Weitere Kostenlose Bücher