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Spur ins Eis

Spur ins Eis

Titel: Spur ins Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blake Crouch
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aber wir sind schon auf dem Weg.«

68
    In der Halle setzte Kalyn sich wieder auf den Stein vor dem großen Kamin. Aufmerksam beobachtete sie die Flure des Nord- und des Südflügels, die Treppen, die zu beiden Seiten der Halle bis unter die Dachbalken gingen, den Durchgang hinter ihr und die Tür zur Bibliothek, die verschlossen und verriegelt war. Sie legte das Gewehr auf den Boden und holte Munition aus der Tasche ihrer Fleecejacke. Als sie wieder nach der Mossberg griff, um sie zu laden, wurden schwarze Stiefel im Kamin hinter ihr sichtbar, die sich leise auf den Rost herabsenkten.
    Devlin leuchtete ihr Gesicht mit der Taschenlampe an und legte den Finger auf die Lippen, damit die Frauen es sehen konnten.
    »Schscht«, flüsterte sie. »Draußen ist jemand.«
    Sie tauschte die Taschenlampe gegen das Gewehr, konnte sich aber nicht mehr erinnern, ob sie es durchgeladen hatte. Sie entschied sich jedoch zu warten, da schon das leiseste Geräusch sie verraten hätte. Sie schlich an die Tür und lauschte. Sie glaubte, hinter der Tür jemanden atmen zu hören.
    Leise ging sie auf die Knie und drückte ihre Wange an den Teppich, um unter der Tür hindurch sehen zu können. In ihrem Raum war es dunkel, aber draußen im Gang flackerte eine Laterne.
    Durch einen Spalt in der Tür sah sie die Spitzen von Männerstiefeln. Wenn sie einen Finger unter der Tür hindurchgesteckt hätte, hätte sie sie berühren können.
    Ein paar Meter entfernt, unsichtbar in der Dunkelheit, begann der Säugling zu schreien.
    Will und Rachael huschten durch den Durchgang zur Treppe. Hier herrschte absolute Dunkelheit. Es gab keine Laternen oder Kerzen.
    »Soll ich die Taschenlampe einschalten ?«, flüsterte Rachael.
    »Nein. Geh langsam und taste dich mit einer Hand an der Wand entlang.«
    Will war bewusst, dass sie unter Umständen direkt in den Tod gingen. Er stellte sich vor, dass auf der Treppe unter ihnen ein Mann kauerte, der sie durch seine Nachtsichtbrille sehen konnte und nur darauf wartete, dass sie ihm in die Arme liefen.
    Vorsichtig gingen sie Stufe für Stufe hinunter. Wills Herz klopfte so heftig, dass er glaubte, ohnmächtig zu werden. Das hier war schlimmer als die Wölfe. Draußen hatte er seine Angreifer wenigstens kommen sehen.
    Sie erreichten den Treppenabsatz. Will ließ seine Hand an der Wand entlanggleiten, damit er zur nächsten Treppe fand. Nach drei Schritten blieb er stehen.
    »Was ist los ?«, fragte Rachael.
    »Ich sehe dort oben ein Licht. Warte hier.«
    Will stieg die restlichen Stufen hinauf. Aus dem Bogendurchgang oben konnte er um die Ecke in den Flur blicken. Die Laterne an der Wand warf ihr Licht auf einen schwarz gekleideten Mann, der an der Tür zu Devlins Zimmer stand.
    Will blickte sich um und winkte Rachael zu sich. Sie hatte ihn gerade erreicht, als im Zimmer das Baby anfing zu schreien. Sie hoben ihre Gewehre.
    Der Mann drückte sein Ohr an die Tür. Will lief es kalt den Rücken herunter.
    Er blickte seine Frau an, und sie sah, dass er lautlos die Lippen bewegte.
    »Das ist Javier«, flüsterte Will.
    Der Mann fuhr herum, und Kugeln prallten an der Wand der Treppe ab. Das Eisengeländer schlug Funken.
    Will und Rachael erwiderten das Feuer, dann zogen sie sich in den Bogendurchgang zurück. Will drückte Rachael gegen die Wand und flüsterte : »Bist du getroffen ?«
    »Nein, du ?«
    »Nein. Beweg dich nicht.« Will spähte um die Ecke. Im Flur hing der Rauch von Schießpulver. Die Tür war zersplittert, aber noch intakt. Niemand war zu sehen, nur Blutspritzer. Will winkte Rachael zu sich und flüsterte ihr ins Ohr : »Ich glaube, er ist hinten am Ende des Flurs, vielleicht fünf Meter entfernt. Alle Türen sind verschlossen, deshalb kann er nirgendwo …«
    In diesem Moment öffnete sich knarrend eine Tür.

69
    Kalyn schob die letzte Patrone in die Kammer und pumpte. Sie legte das Gewehr neben sich und nahm die Browning in die Hand.
    Das Repetiergewehr war gut, wenn man nicht schießen konnte, aber in der Zeit, die es dauerte, um durchzuladen und erneut zu zielen, konnte man leicht erschossen werden. Die Wunde an ihrer Stirn blutete schon wieder, und ihr war ein wenig schwindlig.
    Als sie das Blut, das an ihrer Nase entlang tröpfelte, abwischte, flog ihr die Browning aus der Hand und glitt auf dem Steinfußboden bis zur Tür der Bibliothek. Sie griff nach dem Gewehr, aber es war nicht da. Stattdessen spürte sie den Lauf heiß an ihrem Nacken.
    »Du wirst mir deinen Namen sagen.«
    Sie starrte zu

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