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Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Verwicklung in dieser Geschichte darin bestünde, ihm beispielsweise ein Alibi zu verschaffen, dann würde ich die Originale selbstverständlich aufbewahren für den Fall, dass ich irgendwann beweisen müsste, nicht der Mörder zu sein.«
    »Ganz genau das denke ich auch. Solly, können wir diese Aufzeichnungen analysieren? Kennst du jemanden, der diskret genug ist?«
    »Ich habe einen Freund«, sagte Solly.
    »In Seabright?«
    »Ja.«
    »Bring sie morgen zu ihm hin, ja? Schärfe ihm ein, dass er mit niemandem darüber redet, aber versuche, unseren Verdacht zu bestätigen. Was glaubst du, wie lange es dauern wird?«
    »Schwer zu sagen. Kommt darauf an, wie viel er im Augenblick zu tun hat. Und wie viel wir zu zahlen bereit sind.«
    »In Ordnung. Es soll sich für ihn lohnen. Ruf mich an, sobald du ein Ergebnis hast.«
    »Und was wirst du tun?«
    »Ich werde noch ein wenig hier bleiben. Vielleicht gelingt es mir, noch mehr über diese Geschichte herauszufinden.« Sie aktivierte den Interkomm und strich ihre Reservierung für den Morgenzug nach Seabright.

 
14
     
     
    In den Wäldern lauern Dämonen, an dunklen Flecken und im schwarzen Wasser …
    - MARTIN LUTHER, Tischgespräche, DLXXIV
     
    »Selbstverständlich erinnere ich mich an Sie!« Jorge Gould lächelte erfreut und hielt ihr die Hand hin, während sie beobachtete, wie er hektisch versuchte, sich an ihren Namen zu erinnern. »Sie sind die Schwester von Markis Kanes Modell.« Er deutete mit dem Zeigefinger auf sie, als wollte er sagen: »Wer könnte Sie vergessen?«
    »Kim Brandywine«, half sie ihm auf die Sprünge. »Ich wollte Sie wissen lassen, dass ich äußerst zufrieden bin mit dem Kane, den Sie mir verkauft haben.«
    »O ja, das war ein sehr guter Kauf, Mrs. Brandywine. Sie haben ein gutes Geschäft gemacht.« Er kam hinter seinem Ladentisch hervor und blickte sich in seiner Galerie um. »Sind Sie vielleicht an weiteren Arbeiten des Künstlers interessiert?«
    »Vielleicht ein andermal«, wich sie aus. »Es gibt tatsächlich das eine oder andere Bild, das ich gerne in meiner Sammlung hätte.«
    »Warum warten?« Er rieb sich die Hände. »Wir haben sehr großzügige Teilzahlungsangebote. An welche Werke hatten Sie genau gedacht?«
    »Ja«, sagte sie und ignorierte seine Frage. »Kane ist ein wunderbarer Künstler.«
    »Das ist er in der Tat. Habe ich Ihnen eigentlich erzählt, dass ich ihn persönlich kannte?«
    »Sie haben es erwähnt.«
    »Welche Werke darf ich Ihnen zeigen?«
    »Jorge, ich habe nicht vor, heute etwas zu kaufen. Ich mag es nicht, mich in Schulden zu stürzen. Kaufe nur, was du dir leisten kannst, lautet mein Motto. Sind Sie nicht der gleichen Meinung?«
    »Nun …«
    »Ich bin sicher, Sie werden das verstehen.« Sie erwähnte den Herbst und die Nächtliche Passage und deutete an, dass sie in Kürze beide zu erwerben gedachte.
    »Wunderbare Kompositionen«, sagte er. »Kane ist ein Genie.«
    »Manchmal dauert es eine Weile, bis die Welt ein Talent richtig erkennt.«
    Er bestand darauf, ihr weitere Arbeiten Kanes vorzuführen. Kerzenlicht zeigte ein Paar, das auf dem Aussichtsdeck eines interstellaren Liners beim Dinner saß. Eine Kerze flackerte neben einer Flasche Wein, dicke violette Vorhänge bedeckten die Wände, und ein Kellner mit einem Tablett stand abwartend dabei. Das Paar war hübsch und ineinander versenkt. Über ihnen leuchteten in einem gewaltigen Fenster die orangefarbenen und roten Ringe einer kürzlich entflammten Supernova und warfen ein unheimliches Licht auf die Szenerie.
    In Passage streifte ein Überwachungsschiff durch das System eines Quasars; es war in dem Augenblick festgehalten, in dem der elektromagnetische Puls des Sterns vorbeischwang.
    »Diese beiden würden ausgezeichnet zu jeder Sammlung passen«, sagte Gould.
    Sie stimmte ihm zu. »Wie wundervoll es sein muss, ihn persönlich gekannt zu haben.«
    »Ja. Markis und ich waren genau genommen ziemlich gute Freunde.«
    »Ich beneide Sie.« Sie lächelte ihn in aller Unschuld an. »Wie mag sein Haus ausgesehen haben? Wie hat er gelebt? Ich meine mich zu erinnern, dass Sie bei meinem letzten Besuch erwähnten, er hätte in Severin Village gewohnt?«
    Gould bot ihr einen Stuhl an, und beide nahmen Platz. »Ja«, sagte er. »Das ist richtig. Er lebte in Severin Village. Meine Frau wohnte damals ebenfalls in dieser Stadt.« Er wiederholte die Einzelheiten, während Kim geduldig lauschte. Schließlich fragte er, ob sie wüsste, dass Kane ein Kriegsheld gewesen

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