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Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Nachricht von Matt kam: Wir haben gehört, dass die Polizei Yoshi Amaras Leiche im Severin gefunden hat. Einige von uns fragen sich besorgt, ob Mitarbeiter des Instituts in diese Sache verwickelt sind.
    »Einige von uns« bedeutete im Klartext Philip Agostino, den einstigen Starphysiker, der erkannt hatte, dass er sich mehr für Macht als für Wissenschaft interessierte und der heute Direktor des Seabright Institute war. »Ich vermute«, sagte Solly düster, »die Sache wird noch ein Nachspiel haben.«
    Nach der Erfahrung im Fluss schienen Probleme mit ihrem Boss nur noch unbedeutend. Kim bestellte eine Flasche Wein, die viel teurer war, als sie sich eigentlich leisten konnte, füllte beide Gläser und prostete mit ihrem Solly zu. »Für all das, was du für mich getan hast«, sagte sie.
    Später, wieder zurück im Hotel, ging sie erneut die Aufzeichnung der letzten Unterhaltung zwischen Kane und Emily durch, während die Hunter bereits im Anflug auf Sky Harbour gewesen war. Die Beleuchtung auf der Brücke war gedämpft, und sie redeten in der entspannten Art und Weise, wie es altbekannte Kollegen taten.
    »Danke, Markis.«
    »Danke wofür?«
    »Dass du uns zurückgebracht hast. Ich weiß, dass wir einigen Druck auf dich ausgeübt haben, die Mission fortzusetzen.«
    »Das geht schon in Ordnung. Ich hatte nichts anderes erwartet.«
    »Es war wie immer angenehm, Zeit in deiner Gesellschaft zu verbringen, Markis.«
    Sie hielt die Aufzeichnung an, spulte zurück, ging Solly holen, der in einem anderen Zimmer zu lesen versuchte, und spielte die Passage erneut ab.
    »Es war wie immer angenehm, Zeit in deiner Gesellschaft zu verbringen, Markis.«
    »Pass auf.« Sie teilte den Schirm, und auf der zweiten Hälfte waren wieder Emily und Markis zu sehen, eine Unterhaltung, die sieben Wochen zuvor stattgefunden hatte, kurz nachdem die Hunter von St. Johns aufgebrochen war. »Hier.«
    Keiner von beiden sprach. Emily drückte Kanes Schulter und nahm auf dem Sitz zu seiner Rechten Platz.
    »Alles verläuft genau nach Plan«, sagte er.
    Sie beugte sich zu ihm hinüber, so nah, wie die Sicherheitsgurte es zuließen. »Vielleicht schaffen wir es diesmal.«
    »Ich hoffe es, Emily. Ich wünsche es mir wirklich.«
    »Hör dir seine Stimme an«, sagte Kim. »Und achte auf die Körpersprache.«
    Die beiden saßen mehrere Minuten beieinander und unterhielten sich über Belanglosigkeiten. Doch die Art und Weise, wie sie sich gaben, wie sie sich immer wieder gegenseitig berührten, verriet die gegenseitige Zuneigung, die sie füreinander empfanden. Kim hielt die Aufzeichnung an, als sie sich beide voller Liebe anblickten.
    »Ich weiß nicht«, sagte Solly. »Was willst du damit beweisen?«
    »Inkonsistenz.«
    Sie ließ die Unterhaltungen noch einmal in ihrem Kopf Revue passieren und starrte zum Fenster hinaus.
    »Themawechsel«, sagte Solly schließlich. »Das Institut hat vor einer Weile angerufen. Harvey hat um ein paar freie Tage gebeten. Sie brauchen einen Ersatzpiloten.«
    »Für?«
    »Taratuba.«
    Das Schwarze Loch nahe dem Miranda-Nebel. Der Genesis-Kandidat. Die Thomas Hammersmith würde planmäßig in elf Tagen aufbrechen.
    Es gab eine Theorie, wenngleich keine konkreten Beweise, dass Taratuba ein falsches Vakuum erschaffen hatte und in einer Art erneutem Urknall kollabiert war. Ein Baby-Universum. Das Ereignis, falls es tatsächlich stattgefunden hatte, wäre in einem anderen Raum-Zeit-Kontinuum ausgebrochen, für alle Ewigkeit von diesem Universum getrennt. Doch die Theorie besagte, dass, falls es sich so zugetragen hatte, Kung-Che-Strahlung in der Umgebung des Schwarzen Lochs existierte. Es war vielleicht eine Chance, das Feuer der Schöpfung zu berühren. Fortschritte auf dem Gebiet präkosmischer Zustände.
    »Dann wirst du also eine ganze Weile lang weg sein«, sagte sie.
    »Mehrere Monate.« Er blickte sie an. »Was sagst du? Ist das ein Problem für dich?«
    »Nein. Nein, natürlich nicht.«
    »Ich meine, diese Geschichte hat seit dreißig Jahren geruht.«
    »Natürlich.«
    »Du glaubst tatsächlich, dass mehr dahinter steckt?«, fragte er.
    »Hinter was?«
    Als hätte er ihre Gedanken gelesen: »Alternative Welten. Ein Ort, an dem du und ich in diesem gleichen Raum sitzen und diese gleiche Unterhaltung führen, mit Ausnahme der Tatsache, dass wir herausgefunden haben, was tatsächlich vor sich gegangen ist.«
    Sie zuckte die Schultern. »Das ist nicht mein Gebiet, Solly, tut mir Leid. Aber ich würde zu gerne meine Notizen

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