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Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Im Lachenden Genie ging es um einen Archäologen, der sein Leben mit der Suche nach dem Grab von Makarios Hunt verbracht hatte, dem berüchtigten Diktator und Massenmörder aus dem zweiten Jahrhundert der Geschichte Greenways. Er entdeckt es schließlich auch, doch er sprengt den Eingang und erzählt niemandem, was er gefunden hat und wo das Grab liegt.
    Sie fanden so viel Vergnügen an diesem Werk, dass sie am folgenden Abend den Molekularen Gott spielten, die Geschichte eines Physikers, der durch einen Zufall in die verloren geglaubten Tagebücher Embry Sickels gelangt, des Wissenschaftlers, dessen Werke zur Entwicklung der Sprungmotoren führten. Der Physiker, unversehens im Besitz eines unbezahlbaren historischen Dokuments, verbrennt die Tagebücher und springt aus dem Fenster seines im siebten Stock liegenden Büros.
    In beiden Fällen hatten die untersuchenden Detektive, gespielt von Kim und Solly, sämtliche Zeugen und Indizien zur Verfügung. Sie tauschten die Rollen, wie sie gerade Lust hatten. Besonderes Vergnügen fand Kim an der Rolle des riesigen Leibwächters Archimedes Smith.
     
    Sie verbrachten einen großen Teil ihrer Zeit damit, sich in virtuellen Umgebungen aufzuhalten. Kim bevorzugte Kunstlandschaften, Gegenden, die niemals existiert hatten und niemals existieren würden, wo Farben und Bilder impressionistische Formen besaßen, Springbrunnen mitten in der Luft schwebten und spürbares Licht in azurblaue Himmel sandten. Solly hatte einen mehr konservativen Geschmack; er zog Palmenstrände und Gebirgslandschaften vor und hatte eine besondere Vorliebe für die alten Ägypter mit ihren Pyramiden und dem Tal der Könige mit seinen großartigen Gräbern. Manchmal waren die Tempel nur noch Ruinen, manchmal sahen sie aus wie zu ihren besten Zeiten.
    Keiner von beiden verspürte das Bedürfnis, für sich allein zu bleiben, doch da Solly dazu neigte, in Kims abstrakten Landschaften Übelkeit zu entwickeln, gab sie schließlich nach und begnügte sich mit den profaneren Umgebungen.
    Sie fand reichlich Zeit zum Nachdenken, und sie verbrachte einen großen Teil davon mit dem Versuch, sich selbst zu überzeugen, dass sie das Richtige getan hatte. Sie machte sich Sorgen wegen Solly, und schließlich wurde ihr bewusst, dass sie sich verzweifelt wünschte, er möge ihretwegen nicht in Schwierigkeiten geraten.
    Sie stand beträchtlich in seiner Schuld. Er hatte ihr durch schwierige Zeiten geholfen, auch nach der gescheiterten Beziehung mit dem einzigen Mann, den sie je zu lieben geglaubt hatte. Er war mit einer Buchhalterin weggegangen und hatte nichts außer einem Brief zurückgelassen, in dem er ihr ein gutes Leben wünschte. Heute wusste Kim, dass die Beziehung niemals hätte funktionieren könnte, doch die Erfahrung machte ihr immer noch zu schaffen, obwohl inzwischen mehrere Jahre vergangen waren. Solly und seine damalige Frau Ann hatten sie während dieser Zeit fast adoptiert.
    Später dann, als Ann die Ehe nicht erneuert hatte, war Kim für ihn da gewesen, wenn er jemanden zum Reden gebraucht hatte, und hatte ihm all ihre Freundinnen vorgestellt.
    Sie teilten eine Menge guter Erinnerungen und fühlten sich einander näher als viele Liebespaare. Sie hatten zusammen gefeiert, hatten sich gegenseitig gestützt und sich an den Erfolgen des anderen erfreut. Als Kims Wildeye-Team vor zwei Jahren eine Amateurmeisterschaft gewonnen hatte, war Solly, der Mannschaftssportarten todlangweilig fand, im Stadion gewesen und hatte sie frenetisch gefeiert.
    Sie waren sich noch näher gekommen, nachdem Ann gegangen war. Doch es gab eine Grenze zwischen ihnen, und beide respektierten sie.
    Doch Kim hatte begonnen, von Solly zu träumen. Und eines Abends, irgendwann im Verlauf der dritten Woche, beschloss sie, dass der Zeitpunkt gekommen war, ihm ein Signal zu geben.
    Sie war an der Reihe, die abendliche Unterhaltung auszusuchen, und sie entschied sich für Raven, eine historische Romanze, die im zweiten Jahrhundert Equatorias spielte, als Gesetz und Ordnung und die gesamte Zivilisation am Boden gelegen hatten. Der Raven war ein dunkles Juwel, ein Artefakt, der vermutlich von einer unbekannten und möglicherweise nichtmenschlichen Rasse stammte und Clea in die Hände fiel, einer jungen Frau, die ihn durch eine ganze Reihe von Gefahren bringen musste, um ihn seinem rechtmäßigen Besitzer zu überbringen. Sie wurde von allen möglichen Banditen, Piraten, korrupten Regierungsbeamten und dem Schlimmsten von allen, dem

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