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Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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aktivierte die Statusanzeige ihrer Energieversorgung.
    BEI GLEICHBLEIBENDEM VERBRAUCH KANN DER FLIEGER NOCH VIERUNDDREISSIG MINUTEN IN DER LUFT BLEIBEN.
    »Kim.«
    Eine neue Stimme, männlich. »Steuern Sie nach Nordosten und gehen Sie ein wenig höher. Wir übernehmen es von hier an.«
    Abseits zu ihrer Rechten und ein wenig über ihr war ein Polizeiflieger aufgetaucht.
    »Ich bin wirklich froh, Sie zu sehen«, sagte sie. »Achtung, Leute, dieses Ding ist wirklich gemeingefährlich.«
    Das Gespenst gewann an Substanz.
    Ein zweiter Flieger kam heran. Kim suchte nach ihrer Frequenz, in der Hoffnung, dass sie hören konnte, was sie miteinander redeten, doch ohne Jerry war es aussichtslos.
    Die Warnlampe blinkte wütend. Lande, bevor du nach unten fällst. Normalerweise hätte sie jetzt nach dem nächsten geeigneten Fleck gesucht, um zu landen, aber nicht in dieser Nacht. Sie kehrte auf ihren alten Kurs in Richtung Eagle Point zurück.
    Die Polizei hatte das Feuer eröffnet. Sie setzte Pulslaser ein, große, schwere Waffen, die weitaus mehr Schaden anrichten konnten als die kleinen Handlaser von Tripleys Sicherheitsleuten.
    Unter dem energetischen Ansturm begann das Gebilde orange und weiß zu flackern. Ganze Fetzen wurden davon gewirbelt. Schleier schossen in die Luft, und die Kreatur begann, sich aufzulösen.
    Der Polizeiflieger ging näher und griff aus kürzester Distanz an.
    »Das ist bestimmt keine gute Idee …«, sagte Kim über Funk.
    Aus ihrer Position sah es aus wie ein kleines Gewitter. Doch unvermittelt hörte es auf, die Lichter erloschen, und der Polizeiflieger verschwand in der Dunkelheit. Augenblicke später entstand am Boden ein Feuerball. Das Radio schwieg.
    Die Energieanzeige gab ihr noch dreißig Minuten. Es wurde allmählich eng.
    Wo konnte sie landen, wo sie sicher war vor diesem gottverdammten Ding?
    »Kim.« Die Luftrettung. »Fliegen Sie weiter. Verschwinden Sie aus der Gegend.«
    »Das versuche ich ja.« Der Himmel hinter ihr war dunkel. »Das Schießen hat aufgehört«, sagte sie.
    »Ich weiß.«
    Ihre Sensoren erfassten das Gebilde.
    »Sie brauchen etwas, das effektiver ist als die Laser. Haben Sie nicht irgendetwas, das konzentrierte Mikrowellen aussendet?«
    »Wir kümmern uns darum, Kim. Können Sie schneller fliegen?«
    »Ich verliere Energie. Ich bin nicht sicher, ob ich noch bis zur Stadt komme.«
    »Fliegen Sie einfach weiter nach Osten. Weg von den Bergen. Suchen Sie nach einer Stelle, wo Sie landen können. Wir haben weitere Einheiten auf den Weg gebracht.«
    Nach Osten. »Wenn Sie nichts Besseres haben als beim letzten Mal«, sagte sie, »verlieren Sie nur noch mehr Leute. Mich eingeschlossen. Vielleicht sollten Sie die Armee zur Hilfe rufen.«
    »Vertrauen Sie uns, wir kümmern uns darum.«
    Auch gut.
    Das Gebilde näherte sich wieder. Bewegte sich mit zunehmender Geschwindigkeit durch die Nacht.
    Dieser verdammte Dummkopf von Sheyel. Niemand hört mir jemals zu.
     
    Eine Lichterkette raste über das Land nach Westen und auf die Berge zu. Die Nacht wirkte friedlich, ruhig und normal. Was auch immer zu ihrer Rettung ausgeschickt worden war, es war noch nicht auf dem Schirm zu sehen. In all der dunklen Weite bewegten sich nur der Maglev-Zug und ihr Verfolger. Doch Kim hatte inzwischen einen beträchtlichen Vorsprung gewonnen. Trotzdem wollte die Kreatur sie töten, und es gab allem Anschein nach nicht viel, was sie dagegen unternehmen konnte.
    Die Lichterkette begann zu erlöschen, von vorn nach hinten. Der Zug fuhr in den Culbertson Tunnel ein.
    Sie beobachtete ihn, bis er verschwunden war. »Luftrettung, wie lang ist der Culbertson Tunnel?«
    »Sechsundzwanzig Kilometer. Warum fragen Sie?«
    Sie war schon durch den Tunnel gefahren, und sie versuchte sich an das Innere zu erinnern. Doch es war zu dunkel gewesen, um irgendetwas zu sehen.
    Sie rief die Fahrpläne für Eagle Point auf einen Schirm. Es gab ein halbes Dutzend Pendelzüge sowie acht Fernzüge für Passagiere. Frachtzüge verkehrten häufiger, doch nicht so exakt nach Fahrplan. Der Drei-null-vier würde bald aus Worldend an der Westküste in den Tunnel einfahren. Ein Güterzug. Er würde Flieger, Mobiliar und Baumaterialien bringen. Neun Waggons. Vollautomatisch. Keine Menschen an Bord. Und er sollte in zwanzig Minuten eintreffen.
    »Können Sie überprüfen, ob der 304 heute fährt und ob er pünktlich ist?«, fragte sie die Luftrettung.
    »Sicher.« Eine kurze Pause. »Warum?«
    »Tun Sie’s einfach. Für mich. Ich

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