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Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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das.«
    »Die Assistant Commissioner.«
    »Genau. Und ein paar Direktoren. Systemanalysten. Jeder hat einen Titel. Sämtliche Routinearbeit ist automatisiert. Soweit ich feststellen konnte, hängt nach Feierabend niemand mehr hier herum.«
    Was den Gegenbeweis natürlich herausforderte. Sie waren nur ein paar Meter weiter gekommen, als hinter ihnen ein Schloss klickte, in Richtung der Freedom Hall. Sie drehten sich um und sahen, wie eine Bürotür geöffnet wurde. Ein Mann in einem grünen Arbeitsanzug trat auf den Gang hinaus und blickte sie neugierig an.
    Kims Herz drohte auszusetzen. Ihr erster Gedanke war wegzurennen.
    »Geh ganz ruhig weiter!«, flüsterte Solly drängend und packte sie entschlossen am Arm. Er inspizierte einen der Wegweiser, nickte, als hätte er gefunden, wonach er suchte, und wandte sich direkt zu dem Arbeiter.
    Der Mann runzelte die Stirn. Er besaß olivfarbene Haut, breite Schultern und einen Gesichtsausdruck, der erkennen ließ, dass er einen anstrengenden Nachmittag hinter sich hatte.
    »Hallo«, sagte er. »Kann ich Ihnen helfen?«
    Solly winkte mit seiner ID in Richtung des Mannes. »Sicherheitsüberprüfung«, sagte er. »Ist alles in Ordnung hier?«
    »Soweit ich weiß – ja.«
    »Gut.« Solly blickte bedeutungsvoll zu einer der Bürotüren. »Danke.« Er drückte vorsichtig gegen die Tür und nickte, befriedigt, dass sie sich öffnen ließ. Kim verstand den Wink und prüfte ihrerseits eine Tür auf der anderen Seite des Ganges. Sie passierten den Mann im Arbeitsanzug und marschierten den Korridor hinunter, während sie weiter Türen prüften.
    Er blickte ihnen hinterher, bis sie einen Seitengang erreichten und aus seinem Sichtfeld verschwanden. »Was glaubst du, Solly?«, fragte sie leise.
    »Ich weiß nicht. Ich glaube nicht, dass wir besonders überzeugend waren.« Sie lauschten auf das Geräusch von Schritten. Als nichts zu hören war, spähte Kim um die Ecke und sah, wie der Arbeiter durch den Ausgang das Gebäude verließ. »Ich denke, die Luft ist wieder rein«, sagte sie dann.
    Solly blickte in seine Notizen und führte sie zum nächsten Seitengang, wo sie nach links abbogen. Sie erreichten eine Sektion, die mit AKTEN gekennzeichnet war, und fanden schließlich eine Tür mit der Aufschrift INTERSTELLAR/NICHTKOMMERZIELL.
    Solly zog einen Bund mit Universalschlüsseln in einem Etui hervor. Es handelte sich um Plastikchips, die so kodiert waren, dass jeder Einzelne auf zahlreiche verschiedene Schlösser passte. Er musste trotzdem vier oder fünf Chips ausprobieren, bevor sich das Schloss entriegelte und die Tür aufglitt.
    »Du hättest einen guten Einbrecher abgegeben«, sagte Kim zu ihm.
    Er grinste schief. »Sie machen sich keine Gedanken um Einbrecher, jedenfalls nicht hier hinten. Draußen, in der Ausstellungshalle, sieht die Sache ganz anders aus. Der Alarm geht schon los, wenn auch nur ein Moskito durch das Fenster kommt, und Wachen stürzen herbei, während sämtliche Türen automatisch geschlossen werden. Hier hinten ist das anders. Keine Menschenseele kümmert sich um verstaubte alte Akten.«
    Sie traten ein und schlossen hinter sich die Tür.
    Es war eine winzige Kammer. Ein kleines Fenster zeigte auf einen kleinen Hinterhof hinaus. Kim setzte sich vor das einzelne Terminal und rief das Menü auf. Sie benötigte weniger als zwei Minuten, um das Kommandolog der EIV 4471866, Hunter, Ankunftsdatum 30. März 573, zu lokalisieren.
    »Ich hab’s«, sagte sie, schob eine Disk in den Aufnahmeschlitz und befahl dem Computer, die Daten zu kopieren.
    Solly hielt den Zeigefinger an die Lippen. Draußen erklangen Schritte. Er trat hinter die Tür, sodass er außer Sicht war, falls jemand hereinblickte. Kim duckte sich hinter den Schreibtisch.
    Stimmen.
    Zwei Leute, die sich unterhielten und lachten. Die Stimmen gingen vorüber und verklangen.
    Kim stellte überrascht fest, dass sich in ihr eine Art Hochgefühl ausbreitete. Sie drückte Sollys Schulter. »Was denn?«, fragte er.
    »Wir sollten so etwas häufiger machen«, sagte sie.
     
    Sheyel rückte die Kissen in seinem Drachenstuhl zurecht. »Kim! Es ist schön, von Ihnen zu hören. Haben Sie Neuigkeiten?«
    »Wahrscheinlich nicht. Ich wollte Ihnen nur Danke sagen dafür, dass Sie Yoshis Schuhgröße für mich herausgefunden haben.«
    »Kein Problem. Wollen Sie mir jetzt verraten, warum Sie mich danach gefragt haben?«
    »Wir fanden einen Haftschuh in Kiles Villa. Er passt zu Yoshis Größe.«
    »Oh?«
    »Mehr haben wir im

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