Spuren im Weltall
Ordnung, es arbeitet einwandfrei, aber irgendwie wird mein Ruf blockiert.“
Kommandant Thorsten trat näher an die Wand und kratzte mit dem Lauf seiner Waffe daran, aber keine Schramme zeigte sich.
„Merkwürdig hart“, stellte er erstaunt fest. „Kommen Sie doch einmal her. Was mag das für ein Material sein?“
Der Ingenieur trat mit seinem Licht näher und schaute prüfend auf die glatte Fläche.
„Sieht aus wie eine metallische Legierung. Das könnte erklären, weshalb mein Funkruf nicht durchkommt. Dieser Gang wirkt möglicherweise wie eine Isolierung.“
Thorsten sah den Ingenieur nachdenklich an.
„Vielleicht sind unsere Kameraden in diesen Höhlen gefangen, ohne daß sie uns erreichen können.“
„So wie wir“, konstatierte Kerstens. „Wir müssen die anderen warnen.“
„Aber wie?“ murmelte Thorsten. „Die Fallöffnung ist einige Meter über uns. Wir können sie ohne Hilfsmittel nicht erreichen. Schauen Sie sich die Wände an, sie sind spiegelglatt.“
„Hoffentlich hat Wilm gesehen, wie wir in die Falle gingen!“
„Wenn er wachsam war, muß er es bemerkt haben. Das Licht war hell genug.“
Thorsten nickte stumm. Unschlüssig betrachtete er nochmals die Wände des Ganges, dann sagte er zögernd:
„Es hat wenig Sinn, hier zu warten. Wenn meine Vermutung mich nicht täuscht, dann ist nicht nur Hemming mit Giese in diese plumpe Falle gegangen, sondern auch das ihnen nachgesandte Rettungskommando. Keiner von ihnen hat eine Spur hinterlassen. Was folgern Sie daraus?“
„Es sieht so aus, als wären sie inzwischen dem Gegner in die Hände gefallen“, meinte Kerstens nachdenklich.
„Genau das. Und bevor ich darauf warte, daß mit uns dasselbe geschieht, unternehme ich lieber selbst etwas.“
Thorsten überprüfte seine Waffen.
„Welche Richtung nehmen wir?“ fragte Kerstens.
„Zunächst müssen wir unseren Freunden eine kurze Nachricht hinterlassen. Haben Sie Papier und Schreibmaterial?“
Kerstens schrieb eine kurze Botschaft. Inzwischen sah Thorsten sich suchend um.
„Legen wir den Zettel auf den Boden“, entschied er sich.
Dann gingen sie weiter. Das Licht der Helmlampe beleuchtete scharf den vor ihnen liegenden Gang. Unvermittelt kreuzte ein Quergang ihren Weg. Karstens leuchtete mit seiner Lampe hinein. Beide Gangseiten boten genau das gleiche Bild wie der Gang, in dem sie sich befanden.
„Gehen wir weiter“, entschied Thorsten sich rasch. „Die abzweigenden Gänge können uns nur verwirren.“
Einige hundert Meter ging es weiter, dann endete der Gang vor ihnen abrupt. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als zur Abzweigung zurückzukehren. Links oder rechts?
Thorsten wählte den Weg nach rechts. Er riß wieder einen Zettel ab und markierte den Weg. Der Gang vor ihnen führte endlos weiter.
Da kreuzte abermals ein Gang ihren Weg und kurz darauf nochmals. Thorsten zögerte. Sollte er weiter geradeaus gehen oder eine Abzweigung nehmen?
„Wir wollen noch einige Minuten in dieser Richtung weitergehen“, entschied er.
Fünf Minuten später standen sie vor dem Ende des Ganges.
Rechts und links von ihnen zweigte ein neuer Gang ab.
„Nach links!“ befahl Thorsten. „Wir befinden uns dann wieder in Richtung des ersten Ganges.“
„Ich möchte nur wissen, wohin wir kommen“, stöhnte Kerstens.
„Wenn unser Gegner tatsächlich eine unterirdische Lebensweise bevorzugt, dann wird eine Zentrale mitten unter den Bergen liegen, weil die über ihm liegenden Felsmassen immer noch den besten natürlichen Schutz bieten. Also folge ich dieser Richtung, denn Angriff ist immer die beste Verteidigung. Auch suchen wir unsere Kameraden. Wo werden die schon sein, wenn nicht in der Höhle des Löwen!“
Thorsten hielt noch immer den Lauf seiner Waffe umklammert. Jeder Schritt führte sie nun näher auf den unbekannten Gegner zu.
„… durch den großen Maschinensaal.
Die Tür ist magnetisch plombiert und öffnet sich nur, wenn sie nach …“
Alger Thorsten blieb erstarrt stehen.
„Was war das! Wer hatte da gesprochen?“
Kerstens sah ihn mit aufgerissenen Augen an. Die Stimme mußte aus der Mitte des Ganges gekommen sein.
„Das war doch unsere Sprache“, sagte er verstört.
„Das habe ich gehört“, schrie Thorsten erregt, „aber vor uns war niemand!“
Kerstens drehte sich um. Der Gang war leer. Unschlüssig schaute er auf den Kommandanten.
„Wenn die Stimme nicht ein wenig verzerrt gewesen wäre, würde ich sie für Hemmings Stimme gehalten haben“,
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