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ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume

Titel: ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Una McCormack
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abgesehen, Direktorin«, sagte Macet. »Sie sie hinter denen her, die Angst haben. Vor allem um ihre Zukunft. Und das sind meist junge Leute. Nach allem, was Nyra vorhin zu sagen hatte, fällt es mir nicht schwer, zu glauben, dass der Wahre Weg sie als besonders empfänglich eingestuft hat. Meinem Eindruck nach – und verständlicherweise ist Nyra derzeit keine allzu gute Quelle – wurde Andak vom Wahren Weg als Ziel auserkoren und dann infiltriert. Irgendwer hat hier einen oder zwei der Teenager für den Weg begeistert.« Sein Mund verzog sich. »Und Nyra gleichzeitig gelehrt, wie man eine Bombe baut und was eine Geiselnahme ist.«
    Keiko hielt sich die Hand vor den Mund. »Wer?«, flüsterte sie.
    Wer in Andak wäre dazu in der Lage?
    »Was das angeht, zeigt sich Nyra leider sehr verschlossen. Sie findet wohl, sie habe für heute schon genug Verrat begangen.«
    »Sind die immer noch hier?« Keiko erschauderte und dachte daran, wie viele Leute sich gerade auf dem Platz drängten …
    »Oh, nein, das bezweifle ich stark, Direktorin! Der Wahre Weg dürfte längst fort sein und …«
    »Ach du liebe Güte«, fiel ihm Naithe plötzlich ins Wort. »Ach du liebe, gute Güte.«
    Ich will Sie nicht erwürgen, Naithe, aber ich werde es vielleicht bald müssen …
    »Gute Güte«, fuhr der Bolianer fort. Seine Augen schienen ihm fast aus dem Kopf springen zu wollen. »Direktorin, ich … Ich glaube, diesbezüglich weiß ich vielleicht etwas.«
    Keiko spürte, wie ihr die Beherrschung entglitt.
Ernsthaft, Naithe: Nicht alles, was geschieht, dreht sich um Sie und Ihre dämliche Forschungsrichtung …
    »Bitte fahren Sie fort«, sagte Macet sanft. Er hob die Tasse, bis sie fast sein gesamtes Gesicht verdeckte, außer den Augen. Dadurch sah er Ducat plötzlich noch ähnlicher.
    »Ach, na ja, wissen Sie, im Zuge meiner hiesigen Studien war ich Mitglied einer kleinen Diskussionsgruppe, die von einem der jüngeren Stabsmitglieder geleitet wird … Sie richtet sich an die älteren Kinder, wissen Sie … Eine wirklich interessante Gruppe. Man sprach dort viel über cardassianische Kultur, Geschichte und Philosophie …«
    »Und was hatten die Mitglieder zu sagen?«, fragte Macet mit reptilienartig kaltem Blick.
    Wäre sie an Naithes Stelle, Keiko wäre inzwischen mehr als nur unbehaglich zumute gewesen. Der Bolianer schien Macets wachsenden Zorn aber gar nicht zu bemerken. Keiko spürte einen Stich im Herzen.
    Es war meine Idee, dass sich hier jeder in die Ausbildung unserer Kinder einbringt
, dachte sie.
Deshalb konnte die Person, die diese Treffen veranstaltete, auch keinen Verdacht erregen
. Der Gedanke, etwas, das sie so sehr schätzte und mit Stolz erfüllte, mochte schamlos missbraucht worden sein, erfüllte sie mit blinder, hilfloser Wut.
Diese Leute verdrehen auch alles …
    »Ach, wissen Sie«, antwortete Naithe, »ich weiß nicht sonderlich viel von cardassianischer Kultur. Ich kann’s Ihnen nicht sagen. Ich war da, um die Gruppe zu beobachten, verstehen Sie? Ihre Interaktionen, ihren Platz in unserer Gemeinschaft … Aber glauben Sie mir, ich bin sicher – ziemlich sicher –, dass diese Treffen ganz und gar harmlos waren. Der junge Mann, der sie leitete, war äußerst charmant. Er interessierte sich sogar für meine Forschungen und …«
    »Naithe«, unterbrach Keiko ihn und staunte, wie geduldig sie klang. »Wer war es?«
    »Oh ja, selbstverständlich!« Schnell nannte er den Namen eines der jüngeren Wissenschaftler.
    »Kennen Sie ihn?« wandte sich Macet an Keiko.
    »Nicht allzu gut … Er gehörte zum Team der statistischen Analytiker.« Sie stutzte und rief sich den Moment in Erinnerung, als sie auf der Bühne aufgestanden war und sich umgesehen hatte. »Jetzt, wo ich darüber nachdenke, bin ich mir gar nicht sicher, ob er in der Halle war …«
    »Das überrascht mich nicht«, erwiderte Macet. »Falls es sich um unseren Verdächtigen handelt, wird er schon vor Stunden aufgebrochen sein – möglicherweise schon vor Yevirs Ankunft. Aber wir sollten keine vorschnellen Schlüsse ziehen …« Er steckte das Padd in seine Tasche, berührte seinen Kommunikator und befahl seinen Leuten leise, die Basis zu durchsuchen.
    Keiko kam sich mit einem Mal noch erschöpfter vor und hob die Hände zum Gesicht.
    »Diese Leute sind Experten auf ihrem Gebiet, Direktorin«, sagte Macet ruhig und sogar freundlich. »Ihre Rekrutierungsmethoden, ja nicht einmal Ihre Sicherheitsprotokolle hätten sie als das erkannt, was sie wirklich

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