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ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume

Titel: ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Una McCormack
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anwendeten.«
    Na, außer bei Korven. Aber das ist siebzehn Jahre her
.
    Auf dem Monitor nahm Yevir Nyra erneut bei der Hand.
    Garak betrachtete das Bild einen Moment. Es hatte eine Erhabenheit, der man sich nicht entziehen konnte. »Weißt du«, murmelte er dann, ohne den Blick abzuwenden. »Dein Botenjunge hier hat in einer Sache nicht Unrecht: Diese Aufnahmen
werden
Folgen haben.«
    »Sag jetzt bloß nicht, dass du Mev zustimmst, Garak.« Auch Ghemors Stimme war zu einem Beinahe-Flüstern geworden.
    »Nein, nicht ganz …«
    »Na, immerhin. Das beruhigt mich. Ich glaube, noch einen Schock halte ich heute nicht aus.«
    Garak verzog das Gesicht. »Ich hab dir das schon öfters gesagt, aber ich verstehe nicht, warum du ihn dir überhaupt hältst.«
    »Und ich habe dir schon öfters erklärt, dass er mir nützt. Sparen wir uns diese Unterhaltung für heute, Garak. Ich bin zu müde.« Er seufzte und deutete auf den Bildschirm. »Was, denkst du, soll ich mit den Aufnahmen anstellen?«
    »Wie erklärst du bisher, dass du sie nicht freigibst?«
    »Aus Gründen der Staatssicherheit.«
    »Ah ja … der Klassiker …« Garak starrte auf die Darstellung, den Zoom auf die cardassianische Hand in der bajoranischen, und zuckte mit den Achseln. »Lass sie doch einfach damit machen, was sie wollen.«
    Ghemor sah ihn überrascht an. »Meinst du das ernst?«
    »Warum denn nicht? Ernsthaft, Alon, was hast du zu verlieren? Politisch gesehen ist dein Name fast schon ein Synonym für Projekt Andak. Und dank Yevirs gottgleichem Einschreiten hat Andak – und somit auch du – nun seinen Segen. Warum gönnst du es dir also nicht, dich in Yevirs Glanz zu sonnen?« Garak warf einen Blick zurück und deutete mit dem Daumen auf Jartek, der noch immer am Interkom hantierte und nach Entor suchte. »Ich finde sogar, du solltest Botenjunge Mev ein Treffen zwischen dir und Yevir arrangieren lassen. Mit vielen Kameras auf allen Seiten. Und dann schüttelst du dem lieben Vedek die Hand.
Ghemor begrüßt Yevir
, wird die Schlagzeile lauten.
‚Wenn es um friedliche Lösungen geht, stehen wir Schulter an Schulter.‘
«
    Ghemor lachte auf. Ein Teil seiner Anspannung fiel merklich von ihm.
    Garak winkte ab. »Die Formulierung ist nicht gerade druckreif, aber du kannst Mev ja bitten, dir etwas Brauchbareres zu schreiben. Immerhin bezahlst du ihn genau dafür, nicht wahr? Was ich sagen will: Du und Yevir steht hier auf derselben Seite. Es gibt auch Momente
ohne
Wettbewerb.«
    Ghemor knabberte an seinem Daumennagel, sein Blick war nachdenklich und wachsam.
    »Außerdem«, fügte Garak hinzu, »beginnst du allmählich zu nerven – und wirst vielleicht sogar neurotisch.«
    Und glaube mir, ich kenne die Anzeichen
.
    Garak seufzte. Irgendetwas an diesem Tag beschäftigte ihn nach wie vor. Irgendwo hing noch ein loser Faden, und er wusste, dass er ihn nicht würde ignorieren können.
    Morgen früh werde ich ihn sehen. Wenn ich ausgeschlafen bin
. Falls
ich schlafen kann
.
    »Ich habe Ratsmitglied Entor für Sie, Kastellan«, meldete Jartek.
    »Danke, Mev«, sagte Ghemor. »Ach, und eins noch, bevor Sie heimgehen: Kontaktieren Sie diese bajoranische Reporterin und sagen Sie ihr, sie könne tun, was immer sie möchte.« Dann streckte er den Arm aus und schaltete den Monitor ab.

Kapitel 22
    »Was hatte ich Ihnen gesagt, als wir letztens miteinander sprachen?«
Die Worte und der Tonfall straften die Erleichterung in Charlie Drurys Blick Lügen.
»Ah, genau. Ich sagte: ‚Bitte keine weiteren Kontroversen, Keiko!‘«
    »Ich weiß, ich weiß …« Sie lächelte. »Aber schauen Sie sich an, was ich uns an Presse generiert habe, Charlie! Das allein war die Mühe doch wert.«
    Er schnaubte.
»Wohl kaum. Darf ich denn wenigstens davon ausgehen, dass Sie nicht beabsichtigen, dies zur Gewohnheit werden zu lassen?«
    »Oh, was das angeht, kann ich Sie voll und ganz beruhigen.« Sie seufzte tief und strich sich eine Haarsträhne hinter das Ohr. »Sagen Sie, Charlie, welche Auswirkungen wird all das auf das Projekt haben? Glauben Sie, wir sind erledigt?«
    »Grundgütiger, Keiko – zerbrechen Sie sich jetzt nicht auch noch
darüber
den Kopf! Das kann ich alleine. Gönnen Sie sich ein paar freie Tage, spielen Sie mit Ihren Kindern, und den Rest besprechen wir Ende der Woche.«
Er lächelte aufrichtig.
»Ich bin froh, dass es Ihnen allen gut geht«
, sagte er leise und trennte die Verbindung.
    Im Raum kehrte wieder Ruhe ein. Keiko ließ sich in ihren Stuhl zurücksinken.

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