ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume
und zeigte sich im Gegenzug sehr empfänglich für die Freuden der Symmetrie. Ina Hark schubste mich, lenkte mich und lockte mich durch meine ersten Schreibversuche – ich stehe tiefer in ihrer Schuld, als messbar ist, und kann doch nur herzlichst danken.
Und schließlich gebührt mein Dank Marco Palmieri – für sein Vertrauen in jemand Neues, für seine Ideen und sein gekonntes Lektorat, für sein Talent zur Verbesserung … und dafür, dass er mich auf Cardassia Prime losließ.
Zwischen Plan und Spontan
Christian Humberg im Gespräch mit Una McCormack
Eigentlich mochte Una McCormack kein S TAR T REK . Zumindest behauptete sie das, als ein Freund ihr Ende der 1990er Jahre einen Stapel Videokassetten mit D EEP S PACE N INE in die Hand drücken wollte und sagte: »Glaub mir, das wird dir gefallen.«
Nun, sie glaubte ihm. Und er hatte recht
.
Una hatte schon als Kind geschrieben und in ihren Zwanzigern zur Fanfiction-Szene gefunden. Begeistert von DS9, verfasste sie plötzlich eigene Geschichten im Serienuniversum – bis ein schicksalhaftes Schreiben aus New York alles veränderte. Heute ist sie professionelle Autorin, schreibt für S TAR T REK und D OCTOR W HO Belletristik und Sachtexte. Und sie debütiert mit
»Die Lotusblume«
nun auch auf dem deutschen Buchmarkt. Grund genug, ihr mal ein paar Fragen zu stellen
.
Wir lernen dich jetzt als Autorin kennen, aber wer bist du sonst noch? Wie sieht dein Leben jenseits des Schreibtisches aus?
Ich bin vierzig und lebe mit meinem langjährigen Partner Matthew in Cambridge. Wir sind stolze Eigentümer eines lebensgroßen Daleks namens Jefferson. Am liebsten liege ich mit einem Buch auf dem Sofa. Es muss nicht mal ein gutes Buch sein – auch schlechte geben mir einiges.
Autorin bin ich nur die Hälfte meiner Tage. Die restliche Zeit über unterrichte ich kreatives Schreiben an der Anglia-Ruskin-Universität. Ich liebe diese Kurse! Sie machen mir Spaß, sind sehr inspirierend und eine äußerst dankbare Aufgabe. In einem früheren Leben war ich Soziologin (soll heißen: Ich habe in Soziologie promoviert). So kommt es, dass ich heute auch einen Kurs in Organisationstheorie gebe, nämlich an der Universität Cambridge. Auch der bereitet mir viel Freude. Und die Lehrtätigkeit fließt in vieler Hinsicht in mein Schreiben ein.
Was mich zur nächsten Frage führt: Wie wurdest du eigentlich S TAR T REK -, oder besser Lizenzautorin?
Zu den Lizenzromanen kam ich während meiner Arbeit an der Promotion. Die gefiel mir nicht sonderlich, also lenkte ich mich ab, indem ich Geschichten zu D EEP S PACE N INE verfasste und sie ins Internet stellte. Der damalige Lektor der S TAR T REK -Romane, Marco Palmieri, schrieb mir daraufhin eine E-Mail. Jemand hatte ihm meine Texte empfohlen, und Marco fragte nun, ob ich ihm nicht ein paar Ideen vorschlagen wollte. Meine Antwort? »Ja, bitte, oh, sehr, sehr gern!«
Meine erste Publikation war die Kurzgeschichte
»Face Value«
in der DS9-Jubiläumsanthologie
»Prophecy and Change«
. Bei
»Die Lotusblume«
hatte ich ziemlich freie Hand. Ich schlug eine Handlung und ein Setting vor, das zum derzeitigen Cardassia passte. Ich nannte einige etablierte Charaktere, für die zu schreiben ich interessant fand (z. B. Vedek Yevir, Alon Ghemor), und ich bekam die Zusage. Außerdem wollte ich Miles O’Brien und Garak zusammenbringen, ihrer gemeinsamen Vergangenheit wegen. Mir gefiel die Vorstellung, die beiden könnten einen gemeinsamen Nenner finden – und ich fragte mich, wie dieser wohl aussähe.
Warum schreibst du? Was treibt dich an?
Romane zu schreiben, ist eine große, charakterbasierte Tätigkeit. Das gefällt mir, und vermutlich wurde ich deswegen Autorin. Für Lyrik fehlt mir ein wenig das Selbstvertrauen, und Kurzgeschichten sind für mich echt harte Arbeit. Skripte schreibe ich dafür aber sehr gern – Dialoge fallen mir irgendwie leicht.
Ich schreibe aus diversen Gründen, von denen nicht alle immer greifen. Manchmal möchte ich etwas aussagen. Manchmal will ich mit einer Gattung oder mit der Sprache experimentieren. Manchmal schreibe ich aus Langeweile, manchmal weil ich Geld brauche. Meistens lockt mich aber die Kombination aus intellektueller Arbeit und emotionalem Ausdruck, die ich sehr mag. Wenn beides greift, fühlt sich das fantastisch an!
Cambridge klingt für mich nach universitärer Atmosphäre, nach Hochschule und Geisteswissenschaften. Eigentlich ein perfekter Ort für literarisch-kreative Entfaltung, sollte man
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