Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

Titel: ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
Vom Netzwerk:
Hand entgegen.
    »Wohin?«, fragte sie nur und ergriff sie.
    »Irgendwohin.«
    Gemeinsam brachen sie auf.
    Hinter einem seidenen Raumteiler hielt Anichent beinahe den Atem an. Sah man seinen Umriss durch den dünnen Stoff? Hoffentlich nicht, aber die größere Herausforderung war ohnehin, seine Emotionen im Zaum zu halten. Anichent wollte nicht, dass Shar ihn bemerkte. Andererseits war fraglich, ob sein
ch’te
in diesem Zustand überhaupt mehr als sein eigenes Leid wahrnehmen konnte. Was Anichent aus dem Subtext der kurzen Unterhaltung zwischen Shar und Prynn herausgelesen hatte, bestätigte ihm seine Befürchtung bezüglich des Stellenwerts dieser Menschenfrau in Shars Leben. Mehr noch als Vretha, Thantis oder gar Dizhei begriff Anichent, dass Shars leidenschaftliche, ungestüme Art charakteristisch für ihn war. So war Shar immer, wenn er sich emotional band.
    Anichent sah es nicht zum ersten Mal, hatte es schon zwischen Shar und Thriss erlebt. Damals hatte er die Augen vor diesem Geschehen verschlossen. Diesen Luxus durfte er sich nun jedoch nicht mehr leisten.
    Wen Shar am meisten liebte, den ließ er nur zögerlich an seinem Leben teilhaben. Anichent wusste nicht, warum das so war, vermutete aber, dass Shar sich vor seinen eigenen emotionalen Untiefen fürchtete. Er hatte sich ihnen noch nie gern gestellt, stets jenen die größte Zuneigung geschenkt, von denen nicht die Gefahr einer Konfrontation mit diesen tiefen Gefühlen ausging.
    Es tat Anichent weh, wie unachtsam Shar mit den Gefühlen anderer umging. Doch mehr als sein eigenes Herz schmerzte ihn die Sorge um Shar. Wenn sich Anichents Verdacht wirklich bestätigte, war sein
ch’te
in großer Gefahr, durfte niemandem trauen. Wer wusste schon, wie Shars unbekannte Feinde reagieren würden, sollte Anichent zu früh aktiv werden?
    Als Shar und Prynn gegangen waren, kroch er aus seinem Versteck und schlich ihnen hinterher.
    »Sicher, dass du das kannst?«, fragte Shar.
    Prynn sah ihn nicht einmal an, fuhr einfach die Maschinen des Transporters hoch. Sie hatten das Schiff im verlassenen unterirdischen Hangar des Klansitzes gefunden. Das Wetter wurde immer schlechter, dementsprechend brauchten sie etwas Robusteres als das Untertassenauto, in dem sie gekommen waren. »Ich bin schon in deutlich schlimmeren Stürmen geflogen«, antwortete sie schließlich. »Erinnerst du dich an die
Chaffee
? Über der Prentara-Heimatwelt?«
    »Ja. Da sind wir abgestürzt.«
    »Halt den Mund, Shar.«
    »Ich will nur nicht, dass du dich in Gefahr begibst«, erwiderte er und studierte die auf dem Konsolendisplay erscheinenden Navigationsdaten. »Ich komme im Klansitz schon klar, wenn wir hier bleiben, keine Sorge.«
    Kommst du nicht. Deswegen verschwinden wir jetzt von hier, auch wenn wir dafür gegen die Regeln verstoßen müssen
. Es würde sein Verhältnis zu Thantis sicher nicht verbessern, wenn er sich eines ihrer Shuttles für eine kleine Spritztour nach Habortown »lieh«. Vermutlich auch das zwischen Thantis und Vretha. Gute Güte, was war das kompliziert! Kein Wunder, dass Shar kalte Füße bekam. Prynn unterbrach ihren Triebwerkscheck, sah zu Shar und lächelte ermutigend. »Wenn du dir sicher bist, ziehen wir die Sache durch. Ich passe schon auf dich auf.«
    »Das weiß ich«, sagte er schlicht. »Und ich habe meine Meinung auch nicht geändert. Je länger ich hier bin, desto mehr fühle ich mich wie lebendig begraben.«
    »Kann ich nachvollziehen.«
    »Das weiß ich auch.«
    »Gut.« Prynn nickte und gab die letzten Diagnosebefehle ein. »Was sind schon ein wenig Wind und Regen nach allem, was wir beide durchgemacht haben?«
    »Ein wenig?« Shar begann, Angaben von seinem Monitor abzulesen. »Vor uns liegen siebzig Kilometer. Erst dann erreichen wir die wetterkontrollierte Zone, in der die Temperatur bei angenehmen fünfundzwanzig Grad Celsius steht. Zuvor erwarten uns laut den meteorologischen Daten Winde von über hundert Stundenkilometern und eisige minus dreißig Grad.«
    »Hör auf, dich zu sorgen.« Sie kontrollierte den Energiestatus und -zufluss. Hoffentlich zog die Kälte die Systeme nicht in Mitleidenschaft. Aus Ingenieursicht war diese Kiste wenig mehr als ein aufgemotztes Flugauto, von daher kamen Shars Bedenken nicht allzu grundlos. Prynn startete den Antrieb, und was als leises Winseln begann, steigerte sich schnell zu einem gesunden Summen. »Mir scheint, wir sind startklar.«
    Shar schnallte sich an. »Ihre Befehle, Captain?«
    Die Beförderung brachte

Weitere Kostenlose Bücher