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ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

Titel: ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Jarman
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was wir tun müssen
. »Und ich schätze, es wäre dir unangenehm, Prynn in dieser Sache um Hilfe zu bitten.« Er schob den Stoff ihrer Unterbekleidung nach oben und legte ihren unteren Rücken frei. Die verkrusteten, schuppigen Linien des
Kheth
, die ihren Unterleib prägten, waren faszinierend und abstoßend zugleich. Shar hatte Sexualanatomie und -physiologie gelernt, wie man einen Partner beglückte, ein Kind zeugte und gebar – aber keine seiner Unterrichtsstunden hatte ihn auf den Anblick eines
Zhavey
-Körpers kurz nach der Geburt vorbereitet. Thias Rücken war regelrecht purpurfarben. Geronnenes Blut und
Kheth
-Schmiere, die nässende, vor lauter Reizung dunkelblaue Spalte. Shar ließ die Hand über ihrer Haut schweben. Er wusste nicht, ob er sie berühren sollte.
    »Es ist dir unangenehm. Ich weiß, dass diese Situation dir ein Maß an Intimität aufdrängt, das es außerhalb des Bündnisses nicht geben sollte.« Thia schob ihr Unterhemd runter, drehte sich um und wollte wieder aufstehen.
    Shar legte ihr die Hand auf die Schulter. »Nein. Ich helfe dir.«
    Er goss sich ein wenig Fruchtöl auf die Handfläche und ließ es auf ihre Wunde und die sie umgebenden Hautpartien tropfen. Dann berührte er sie mit den Fingerspitzen, massierte das Öl ein. Er spürte, wie die gereizte Haut unter seinen Bemühungen nachgab und Thia sich entspannte. Ihre Atemzüge wurden gleichmäßiger. Shar konzentrierte sich darauf, ihr Linderung zu verschaffen.
    »Ich bedaure keineswegs, dir gestattet zu haben, meine Qual zu lindern, aber … Ich fühle mich, als hätte ich dich um die Chance gebracht, diese Erfahrung innerhalb eines Bündnisses zu erleben.«
    Shar schluckte schwer. »Ich habe meine Bündnisposition an jemand anderen weitergegeben.«
    »Mir ist bewusst, dass du Shathrissía verloren hast. Aber warum versagst du dir die Chance, diese Freuden mit denen zu erleben, die du liebst?«
    Shar schwieg, goss neues Öl auf ihren Rücken und massierte es in ihre Haut.
    »Wir sehen die Dinge unterschiedlich, Thirishar. Das weiß ich. Aber bestrafe dich nicht für Shathrissías Entscheidungen. Versage dir nicht dein Geburtsrecht, die größte Segnung deiner Existenz: das
Shelthreth
. Keine Erfahrung ist gewaltiger als die Einswerdung der Vier.«
    Sie erinnerte sich daran, das spürte er, und er sehnte sich plötzlich wieder danach, eigene, ähnliche Erlebnisse machen zu dürfen. Doch er wusste nicht, wie das möglich sein sollte.
    Plötzlich drehte sich Thia auf den Rücken und setzte sich auf. Ihre Augen waren graugrün. Das war ihm vorher nie aufgefallen.
    Einen langen Moment über betrachtete sie ihn schweigend, bis er sich abwandte, sich versteckte, um sich selbst zu schützen.
    Doch Thia streckte die Hand nach ihm aus. Sanft ergriff sie sein Kinn und zog seinen Kopf zurück in ihre Richtung. Shar spürte ihr Mitgefühl, ihr Angebot von Nähe – und mit einem Mal ließ er die Sorgen und Ängste, die ihn schon so lange quälten, aus ihrem Gefängnis. Hilflos sank er in Thias Arme. Sie zog ihn zu Boden, bis sein Gesicht auf dem V unter ihren Rippen ruhte, nah an ihrem Herzen. Und sie strich ihm über das Haar, fuhr mit den Fingern durch seine Locken, flüsterte die leisen Gesänge seiner Kindheit.
    Shar benetzte ihre Haut mit seinen Tränen.
    Prynn schritt in den gurgelnden Fluss. Ihr Expeditionsanzug lag zusammengefaltet auf einem Fels. Sie hatte noch immer den Gestank der Arznei in der Nase. Nichts konnte ihn vertreiben. Auch das Zischen des versengenden Fleisches und die sich unter Schmerzen aufbäumende Phillipa gingen ihr nicht aus dem Sinn. Thia hatte Phillipas Hand gehalten und ihr die
Shax
aus dem Leib gebrannt. Prynn brachte nicht länger den Willen auf, ihre Ration zu essen. Sie wusste, dass ihr Körper Nährstoffe brauchte. Wusste, was getan werden musste. Doch etwas zu wissen und danach zu handeln, waren zwei verschiedene Dinge.
    Phillipa kommt wieder auf die Beine
, erinnerte sie sich. Der Gedanke war die Rettungsleine, an die sie sich klammerte.
    Im Mondlicht wirkte der weißpinke Ufersand wie die Unterseite einer Seemuschel. Die Szenerie hatte etwas Makelloses – fremdes, blattreiches Buschwerk, gelegentlich umherflitzende Spinnenwesen. Unter besseren Umständen wäre der Anblick romantisch gewesen. Doch Prynn suchte Zuflucht, keine Romantik. Sie hatte sich hinter einen riesigen Kalkstein verkrochen und sich, während sie sich auszog, vorgestellt, die Person, deren Aufmerksamkeit sie am meisten begehrte,

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