ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt
fragte Vlu.
»Weil ich sie für klug genug halte, unseren Labors entgehen zu wollen. Hätte auch nur ein Exemplar überlebt, hätte es seine Spuren gewiss besser verwischt.«
Vlu nickte und scannte den Höhlenboden. »Da könnten Sie recht haben. Man sollte meinen, sie hätten weniger DNA-Spuren hinterlassen. Ein einziger Wirt hätte schließlich genügt, um bei der Flucht einen Phaser zu nehmen und diese Spuren zu beseitigen.«
Das ergab Sinn, fand Dax. Oder wollte sie es nur unbedingt glauben?
»Trotzdem wissen wir nicht, warum sie sich überhaupt so einen entlegenen Ort wie Minos Korva aussuchten«, fuhr Vlu fort. »Warum diese Nähe zum cardassianischen Raum? Sie scheinen doch nicht sonderlich interessiert an uns Cardassianern zu sein.«
Ro schüttelte den Kopf. »Nein, das nicht. Aber an Trill. Ich glaube, sie wollten von hier aus ihre Offensive starten. Dann ging ihnen allerdings Shakaar ins Netz und gab ihnen eine bessere Option: die Chance, eine Milliardenwelt zu infiltrieren, die gerade in die Föderation eintrat. Der Schaden, den sie in dieser Position hätten verursachen können, ist unschätzbar.«
»Trill entging um Haaresbreite einer Katastrophe«, sagte Julian. »Was für ein Glück.«
Dax nickte. Die Aussicht, diesen fürchterlichen Ort bald für immer zu verlassen, hob ihre Stimmung. Hoffentlich ließ auch die Heimatwelt den Parasitenhorror bald hinter sich und sah nach vorn.
Etwas Hartes knirschte unter ihrer Stiefelsohle und riss sie aus ihren Gedanken. Dax schaltete ihre Lampe ein, ging in die Knie und sah sich an, worauf sie getreten war.
Es handelte sich um eine geschwungene, mehrere Zentimeter lange Tonscherbe – eindeutig künstlich hergestellt und eindeutig sehr alt.
»Möchte jemand eine Vermutung äußern?«, fragte Dax und sah zu den anderen.
Julian zuckte mit den Schultern und lächelte schwach. »Vielleicht haben die Parasiten Spaß am Töpfern. Selbst Monster brauchen Hobbys.«
Dax lag eine scharfe Erwiderung auf den Lippen, als plötzlich ihr Kommunikator zirpte. Da ihr komplettes Team anwesend war, konnte der Ruf nur vom Runabout stammen, das sie einige Klicks weiter nördlich zurückgelassen hatten.
Sie reichte Julian die Scherbe und berührte den Kommunikator. »Dax hier. Sprechen Sie.«
»Eintreffender Ruf von Captain Kira Nerys, Föderationsraumstation Deep Space 9«
, berichtete der Computer des Runabouts mit angenehm emotionsloser Altstimme.
»Durchstellen.«
»Kanal geöffnet.«
Ein statisches Rauschen erklang, eine Folge der die Frequenz störenden Mineralien in den Felsen. Dennoch gelang dem Subraumtransmitter des Runabouts eine recht starke Verbindung zu Dax’ Kommunikator. Im Innern der gruftähnlichen Kammer hallte plötzlich eine vertraute Stimme wider, der selbst die Dutzenden Lichtjahre, die zwischen der Station und Minos Korva lagen, nichts anhaben konnten.
»Wie läuft die Suche, Lieutenant?«
»Genau wie wir es gehofft hatten«, antwortete Dax. »Wir haben das Nest der Parasiten entdeckt und bestätigt, dass Premierminister Shakaar hierher gelockt und vermutlich auch infiziert wurde. Die Parasiten sind inzwischen alle tot, schon seit einer ganzen Weile. Bei der planetaren Bevölkerung konnten wir keinerlei Hinweise auf eine Infizierung feststellen.«
Kira schwieg einen Moment.
»Gute Arbeit«
, sagte sie dann.
»Von Ihnen allen. Gut gemacht.«
Trotz der lobenden Worte spürte Dax, dass Kira noch etwas auf dem Herzen hatte. Etwas weit weniger Gutes.
»Ezri, das Flottenkommando informierte mich soeben. Der Trill-Senat plant eine offizielle Untersuchung des gesamten Parasitenvorfalls.«
Dax hob die Brauen. »Das kommt überraschend, Captain. Ich hätte gedacht, die Trill-Regierung wolle momentan nichts weniger als zusätzliche Aufmerksamkeit auf Trill und die Parasiten lenken.«
»Und da haben Sie sicher recht, Ezri. Aber die Regierung scheint mir diesbezüglich nicht länger eine Wahl zu haben. Ihr Volk ist bereits informiert. Und es verlangt von seinen Anführern, reinen Tisch zu machen.«
»Über die Beziehung zwischen den Symbionten und den Parasiten?« Dax war, als spüre sie ihren eigenen Symbionten vor Unbehagen zusammenzucken.
»Unter anderem, scheint mir. Die Trill sind auch nicht gerade glücklich darüber, dass Beamte des Trill-Verteidigungsministeriums in die Tötung eines hohen bajoranischen Offiziellen verwickelt sind. Sei sie auch noch so gerechtfertigt.«
Dax hörte den Schmerz in Kiras Stimme, als diese von Shakaar sprach. Er
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