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ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt

ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt

Titel: ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Martin
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nachdem Julian das Cockpit verlassen hatte. Natürlich war es schön, den Mann, den man liebte, in stürmischen Zeiten an der Seite zu wissen, doch Ezri zögerte, diese spezielle Last mit ihm zu teilen. Und sie ahnte, dass ihn ihr Verhalten nicht überraschte. Schließlich war sie eine Trill und er sich der Neigung ihres Volkes zu Geheimnissen bewusst. Als herauskam, dass nahezu die Hälfte aller Trill – und nicht ein Zehntelprozent, wie es die Symbiosekommission behauptet hatte und es bis heute geglaubt wurde – für eine Vereinigung geeignet war, war Julian dabei gewesen.
    Diese Geheimniskrämerei ist vielleicht der Kern all unserer Probleme
.
    Ezri verdrängte die düsteren Gedanken und entschied, die momentane Ruhe für einen Blick auf die Situation daheim zu nutzen. Zielsicher bewegte sie die Hände über die Konsole und aktivierte den Subraumempfänger des Runabouts. Dann gab sie einen persönlichen Subraumempfangscode des Verteidigungsministeriums der Trill ein.
    Ein bernsteingelbes Blinklicht signalisierte, dass ihr Subraumsignal nicht durchkam. Ezri versuchte es erneut, doch der Kontakt zu Taulin Cyls Büro blieb ihr wieder verwehrt.
    Einen von Curzons klingonischen Lieblingsflüchen auf den Lippen, wiederholte sie den Vorgang noch zwei Mal. Erst im fünften Anlauf erreichte sie den Empfang des Verteidigungsministeriums. Nach zwei Minuten Gespräch mit einem jungen Informationsoffizier wurde sie zu einem noch jünger wirkenden Adjutanten oder Assistenten weitergeleitet – und nicht zum scheinbar höchstbeschäftigten General Cyl.
    Ezri gab auf. Sie kam ja doch nirgendwo an. Cyl hatte alle Hände voll zu tun, zweifellos auch wegen der bevorstehenden öffentlichen Senatsanhörungen zum Parasitenvorfall.
    Sie stand auf und ging zur hinteren Kabine der
Rio Grande
. Die Tür glitt zischend beiseite, und Ezri fand Julian an der Computerstation. Er studierte einen schnell über den Monitor scrollenden Text. Seinem konzentrierten Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hatte er längst vergessen, dass er sich in einem überlichtschnellen Raumschiff befand – und den Rest des Universums gleich mit.
    Inklusive mir
, dachte sie lächelnd. Seine Begeisterung für Neues, in der er sich selbst verlieren konnte, war eine seiner attraktivsten Eigenschaften.
    »Hi Julian«, sagte sie sanft, trat hinter ihn und legte ihm die Hand auf den Rücken. Allmählich bedauerte sie, ihn in die Einsamkeit getrieben zu haben, doch ihm schien das wenig auszumachen. Auch jetzt reagierte er gar nicht. »Lieutenant Dax an Doktor Bashir.«
    Es dauerte noch einen Moment oder zwei, bis er sich ihrer Gegenwart bewusst wurde. Dann stoppte er den Text und wandte sich zu ihr um.
    Gleich fragt er mich, ob wir schon auf Trill sind

    Doch Julian lächelte und ergriff ihre Hand. Seine waren wie immer wärmer als Trill-Hände, und die Berührung war elektrisierend. »Tschuldigung. Ich dachte mir, ich recherchiere mal ein wenig.«
    Ezri drückte seine Hand und erwiderte sein Lächeln. Dann widmete er sich wieder seiner Arbeit. Für Julian kam »ein wenig recherchieren« oft mit »einer kleinen Plauderei« mit Morn im Quark’s gleich – insofern, als dass daraus eine allumfassende, die gesamte Aufmerksamkeit verlangende Aufgabe werden konnte. Über seine Schulter hinweg sah Ezri eigenartige Bilder und Textfetzen aus der Datenbank, durch die er so eilig scrollte.
    Sie runzelte die Stirn. »Seit wann interessierst du dich dermaßen für Exoarchäologie?«
    Abermals hielt er den Textfluss an. »Seit du auf Minos Korva diese eigenartige Entdeckung gemacht hast.«
    Die Tonscherbe! Seit sie sie auf dem Höhlenboden fand, hatte Ezri, wie ihr erst jetzt bewusst wurde, keinen Gedanken mehr daran verschwendet. Panik wallte in ihr auf. Sie zog die Hand zurück und suchte in ihrer Uniformjacke nach der Scherbe.
    Dann sah sie Julian grinsen. Er hielt sie in die Höhe und reichte sie ihr.
    Ezri errötete. Sie selbst hatte sie ihm gegeben und es glatt vergessen. »Danke, dass du dich darum kümmerst, Julian.«
    »War mir eine Freude. Du schienst mehr als genug andere Sorgen zu haben.«
    Dax wollte diese Diskussion im Keim ersticken und kehrte zum ursprünglichen Thema zurück. »Und? Hat deine Recherche schon irgendwas Wichtiges über das Ding hier ergeben?«
    »Schwer zu sagen. Als erstes stellte ich fest, dass es etwa zwölftausend Jahre alt sein muss. Es kommt mir nicht bajoranisch vor, von daher hat vermutlich nicht Shakaar es in den Höhlen zurückgelassen.

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