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ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt

ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt

Titel: ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Martin
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Dass es von Minos Korva stammt, können wir vollkommen ausschließen; doch auch die anderen von den Parasiten übernommenen Humanoiden kommen als Quelle eigentlich nicht infrage. Deshalb habe ich überlegt, ob die Scherbe vielleicht für die Parasiten selbst eine Bedeutung hatte. Und dann fand mein Trikorder das hier.« Bei dem neuen Bild, das er sich nun auf den Monitor rief, handelte es sich um einen Molekularscan der Scherbe. Die verschiedenen Bestandteile waren farblich voneinander unterschieden. Der äußere Rand erstrahlte in Rot und Purpur, das mattere Innenleben in Hellblau.
    Zwischen beiden Bereichen befand sich ein Fleck mit grünen Linien. Ein Bildzeichen?
    Julian isolierte das Grün und vergrößerte es. Die Linien bildeten tatsächlich eine Form, aber keine, die mit einer Ezri bekannten Sprache übereinstimmte.
    »Dank dieses Bildes konnte ich eruieren«, sagte er, »dass unsere Scherbe vom Planeten Kurl stammt.«
    »Kurl. Ist das nicht die Heimat einer längst untergegangenen Zivilisation?«
    Julian nickte. »Ist es. Unser Wissen über Kurl basiert größtenteils nur auf derartigen Relikten. Man schätzt, die kurlanische Kultur sei vor fünftausend Jahren untergegangen und habe mindestens einige zehntausende Jahre existiert. Kurl liegt Hunderte Lichtjahre von Minos Korva entfernt, weit außerhalb des Föderationsraumes. Wer oder was auch immer die Scherbe in jene Höhle gebracht hat, war auf jeden Fall sehr fern der Heimat.«
    Dax lächelte. Sie verstand seine Faszination. »Klingt mysteriös.«
    »Nahezu
unwiderstehlich
mysteriös«, erwiderte er mit schelmischem Grinsen. »Ich kann mir, ehrlich gesagt, maximal eine Sache vorstellen, mit der ich mir die Zeit bis Trill lieber vertreiben würde.«
    So sehr sie ihre intimen Begegnungen auch genoss, musste Ezri doch zugeben, dass nicht einmal Emony drei ganze Tage auf diese Weise hätte füllen können.
    »Ruhig, Brauner«, sagte sie grinsend und nahm die uralte geschwungene Scherbe genauer in Augenschein. Trotz ihres Alters hatte sie sich ihre Glätte und ihren Glanz bewahrt. Nicht einmal jemand mit Julians brillantem Verstand konnte ihr all ihre Geheimnisse entlocken.
    »Ich weiß, wie sehr dich Rätsel begeistern«, sagte Ezri zu ihm, »aber ich fürchte, für dieses hier fehlen dir die nötigen Ansatzpunkte.«
    Er hob die Schultern. »Die fehlten den Trill-Paläontologen auch, die die ausgestorbenen
Eomreker
als Fleischfresser enttarnten. Die Forscher hatten nur eine Klaue und einen Schneidezahn als Quellen zur Verfügung. Ich bin ein ziemlicher Sturkopf, und ich habe drei Tage Zeit, Antworten zu finden.«
    Abermals sah sie ihm in die braunen, wissenshungrigen Augen und staunte darüber, wie leicht er sich vom scherzenden Bengel zum entschlossenen Problemlöser verwandeln konnte. In solchen Momenten war er am attraktivsten.
    »Weißt du, was ich gerade dachte?«, fragte sie, nahm seine Hand und drückte sie zart. »Wir haben wirklich drei Tage. Arbeite dich also nicht müde.« Sie grinste. »Zumindest nicht beim Forschen.«
    Hinterher, als er neben ihr auf der engen Pritsche schlief, beobachtete sie ihn, lauschte seinem flüsternden Atem und bewunderte seine fast kindlich wirkenden Gesichtszüge.
    Dann drehte sie sich auf den Rücken. Den Blick auf die graue geschwungene Decke gerichtet, wünschte sie sich, sie könne nur halb so gut entspannen wie Julian.
    Einige Minuten später stand sie auf. Leise sammelte sie ihre Uniform vom Boden und schlich aus der Kabine. Als sie das Cockpit erreichte, trug sie wieder alles außer den Stiefeln. Die Konsolen zeigten keine besonderen Vorkommnisse. Die
Rio Grande
war nach wie vor unterwegs nach Trill, das nun schon etwas weniger als drei Tage entfernt lag. Ezri lehnte sich im Pilotensessel zurück und merkte, dass sie die Tonscherbe in ihrer Linken fest umklammert hielt. Sie hatte sie statt ihrer Stiefel mitgenommen!
    Ezri legte die Scherbe auf die Konsole, aktivierte das Komm-System und hoffte einmal mehr, General Cyl zu erreichen. Abermals war ihr kein Glück beschieden.
    Anstatt – bildlich gesprochen – weiterhin den Kopf gegen das Schott zu schlagen, gab sie nun andere Befehle in die Komm-Konsole ein. Einige Augenblicke später erschien das runde Symbol eines der zivilen Nachrichtennetze Trills auf ihrem Bildschirm.
    Ezris Augen wurden groß, als sie die wichtigsten Meldungen überflog.
Kein Wunder, dass Cyl nicht rangeht
.

Kapitel 5
Sternzeit 53776,1
    Trills Sonne wirkte wie eine orange Oblate, als sie am

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