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ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt

ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt

Titel: ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Martin
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Horizont versank. Ihre Strahlen tauchten selbst die fernen weißen Hänge des Bes Manev, des größten Berges dieses Planeten, in Ockertöne und Zinnoberrot. Der Abend ließ die Schatten wachsen, und das letzte Licht spiegelte sich im purpurnen Wasser der tiefen Manev-Bucht. Die
Rio Grande
überflog die Bucht, näherte sich dem Hafenbezirk der Hauptstadt und hielt auf das Regierungsviertel mit seinen strahlenden Becken und hübschen kupferfarbenen Türmen zu. In der Ferne waren die Bauten der Altstadt zu sehen, Dax’ Aufmerksamkeit gebührte aber allein dem, was sich auf den breiten Boulevards abspielte.
    In keiner bisherigen Existenz hatte Dax Leran Manev derart angespannt erlebt. Unzählige Personen standen hinter Absperrungen, zurückgehalten von dicht an dicht stehenden Reihen Sicherheitsleute in schwarzer Schutzkleidung. Hinter den Absperrungen wurden Schilder mit Protestparolen in die Höhe gehalten. Dax studierte ein paar, während sie landete: SYMBIOSE BEDEUTET TOD. oder VERBINDUNG FÜR ALLE. Ein drittes Schild behauptete deutlich allgemeiner: ZEIT FÜR DIE WAHRHEIT.
    Traurig schüttelte sie den Kopf.
Was für ein Haufen Widersprüche. Willkommen auf deiner Heimatwelt, Ezri
.
    Mit einem Mal war sie dankbar, dass Ezri Tigan weit entfernt von hier hatte aufwachsen dürfen. Doch das war ein unfaires Urteil. Ihrer Kenntnis nach hatte bisher keine Stadt auf Trill eine derart heftige politische Spaltung erlebt – zumindest nicht in Ezris Lebensjahren. Die Meldungen, die sie im Nachrichtennetz des Planeten gelesen hatte, mochten zudem arg übertrieben haben, als sie die Wahrscheinlichkeit echter Aufstände beurteilten.
    »Ganz schön voll da draußen«, kommentierte Julian trocken.
    Ezri stellte das Runabout auf einen der für offizielle Föderationsbesucher ausgewiesenen Landeplätze. Dann trat sie mit Julian ins Freie und in den Schatten des riesigen Senatsturms, aus dessen gläsernem Eingangsbereich ihnen sofort zwei Gestalten mit schnellem Schritt entgegenkamen.
    »General Cyl«, grüßte sie den großen weißhaarigen Mann auf der linken Seite. »Mister Gard.« Gard war deutlich jünger. Er nickte ihr zu. Hoffentlich merkte er nicht, wie überrascht sie war, ausgerechnet von dem Mann empfangen zu werden, der den Mord an Bajors Premier durchgeführt hatte. Es schien, als seien die Netzgerüchte über Gards so gut wie vollzogene präsidiale Begnadigung tatsächlich wahr.
    Sie gaben einander die Hand und tauschten Höflichkeiten aus. Gard lächelte entwaffnend, auch wenn ihm sein dunkler, sorgfältig gestutzter Spitzbart ein nahezu rebellisches Aussehen verlieh.
    »Nennen Sie mich doch einfach Hiziki, Lieutenant«, sagte er gerade. »Sie auch, Doktor.«
    Julian sah zu der breiten Straße, die etwa hundert Meter entfernt von den Landeplätzen verlief. Jenseits der Skimmer, Schwebewagen und kleinen Luftbahnen waren die Massen noch deutlich zu sehen.
    »Mir scheint, viele Einwohner sind mit den jüngsten Entwicklungen unzufrieden«, sagte er trocken und zu niemand Speziellem.
    Gard betrachtete die Menge mit wachsender Nervosität, schwieg aber. Cyl nickte. »Die Senatsbefragungen laufen bereits«, brummte er, den Blick auf Dax gerichtet. »Ich muss wohl nicht erwähnen, dass die Öffentlichkeit ein großes Interesse an ihnen zeigt.«
    »Überall auf Trill wollen die Leute die Wahrheit über die Parasiten erfahren«, ergänzte Gard. »Geheimnisse sind anscheinend keine Option mehr.« Er klang regelrecht erleichtert, Trills lange Vertuschungskarriere hinter sich zu lassen. Dax fragte sich, wie viele seiner Leben Gard wohl darauf verwendet hatte, diese Geheimnisse zu wahren.
    Cyl führte die Gruppe zurück zum breiten Eingang des Turmes. Er schüttelte den Kopf. »Bedauerlicherweise können wir die Anhörungen nicht unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchführen und erst danach entscheiden, welche Informationen wir wann an die Presse geben. Das, schätze ich, wäre ohnehin nicht sehr realistisch gewesen.«
    Gard sah kurz zurück zu den Protestlern, dann zu Dax. »Jedenfalls ist der Senat gespannt auf Ihre Aussage, Lieutenant.«
    Kein Stress, ja?
, dachte Ezri. Ob die Wahrheit über die Parasiten die Massen beruhigte? Oder würde sie ihren Zorn weiter schüren? Zwar kannte sie die Verschwiegenheit ihres Volkes, wusste jedoch, dass es, wie alle Föderationsmitglieder, stolz auf seine freie und offene Gesellschaftsform war. Und sie hoffte, es würde diese Offenheit nicht für seine Verschwiegenheit opfern.
    »Wann

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