ST - Die Welten von DS9 5: Ferenginar - Zufriedenheit wird nicht garantiert
die sich – da sie bei Weitem die größte Person im Raum war – bücken musste, um sie besser zu verstehen. »Deutlich mehr als die letzte Bajoranerin, die in dieses Haus gebracht wurde – das können Sie mir glauben. Dass Rom sich auch keine nette Ferengi-Frau suchen konnte …« Ishka richtete sich wieder auf. »Es ist jedenfalls schön, euch alle zu sehen. Ich wünschte nur, der Anlass wäre ein besserer.«
»Wie meinst du das?«, fragte Nog nervös, während sie ins Wohnzimmer gingen. Ro mühte sich, ob des luxuriösen – und durchweg abscheulichen – Mobiliars keine Maulsperre zu bekommen.
»Leeta geht es schlechter«, antwortete Rom in einem Tonfall, den Ro als verzweifelt monoton beschrieben hätte. »Dr. Orpax meldet sich bestimmt bald wieder.«
»Ich weiß immer noch nicht, ob er die beste Wahl ist«, sagte Ishka. »Vergiss nicht, dass er Quark mal falsch diagnostiziert hat.«
Ro wirbelte herum. »Was?«, fragte sie Quark.
Der winkte ab. »Nicht der Rede wert.«
»Nicht der Rede wert?« Ishka klang entsetzt, als sie sich auf einen besonders bequem wirkenden Sessel niederließ. »Quark, er sagte, du hättest das Dorek-Syndrom!«
»Und das war keine Fehldiagnose – nicht direkt.« Quark fuhr erst fort, als er Ros fragenden Blick bemerkte. »Brunt hatte Orpax bestochen, bei mir Dorek zu diagnostizieren. Das war Teil von Brunts Plan, mich zu diskreditieren. Brunt wusste, dass ich versuchen würde, meine vakuumisierten Überreste zu verkaufen, um meine Schulden zu begleichen, und kaufte den kompletten Satz.«
Ro ahnte, worauf die Geschichte hinauslief. »Und als du nicht gestorben bist, war das demnach ein Vertragsbruch. Und deswegen hat die FCA dich verstoßen – für, wie lange war es, zwei Jahre?«
»Nur eins. Es fühlte sich bloß wie zwei an.« Er sah zu Ishka. »Und das war auch nicht Orpax’ Schuld. Er ist noch immer der teuerste Arzt Ferenginars, und du weißt, was das heißt: Er ist gut.«
Ro stutzte. »Ich wüsste nicht, warum es das heißen sollte.«
Jeder Ferengi im Raum starrte sie an.
»Sie ist Bajoranerin«, sagte Nog schnell.
»Und wir wissen alle, wie wenig die Bajoraner uns Ferengi verstehen«, murmelte Ishka.
»Moogie!«, protestierte Rom.
»Nein, bedaure, Rom – wahr ist wahr. Ich weiß, wie sehr du Leeta liebst, und es freut mich, wie glücklich sie dich macht, aber vom Geschäft hat sie keinen Schimmer!«
»Was erwartest du?«, fragte Quark. »Sie ist ein
Dabo
-Mädchen – und noch dazu kein sonderlich gutes.«
Rom richtete seinen Zorn nun gegen seinen Bruder. »Sie war ein
tolles Dabo
-Mädchen!«
Quark grinste. »Du hast Treir noch nicht in Aktion erlebt.«
Ishka schüttelte den Kopf. »Genau deswegen müssen weibliche Ferengi eine aktivere Rolle in der Gesellschaft einnehmen. Wir sind so untertänig, so beschränkt, so … so uninteressant geworden, dass unsere Männer sich inzwischen schon in anderen Völkern nach Lebenspartnerinnen umsehen!«
Rom wollte gerade etwas erwidern, als der Hauscomputer piepte.
»Großer Nagus, Dr. Orpax ruft nach Ihnen.«
»Ich nehm’s hier drin an.« Rom stand aus seinem Sessel auf und ging langsam zu dem gerahmten Stück abstrakter Kunst an der Wand – das, wie Ro erst jetzt begriff, in Wahrheit eine Komm-Einheit war.
Kaum hatte er eine Taste berührt, erschien ein großohriger Ferengi mit kleinen Augen, gelben Zähnen und einer höchst eigenartig geformten Nase auf dem Monitor.
Er legte los, bevor Rom auch nur den Mund öffnen konnte.
»Großer Nagus, ich bedaure, Ihnen keine guten Nachrichten zu bringen. Der Zustand Ihrer Gemahlin verschlechtert sich. Das Baby verursacht ihr körperliche Beschwerden, die ihr Immunsystem schwächen. Leetas beste Option wäre ein operativer Eingriff, doch zu meinem Leidwesen ist sie für diesen längst zu schwach geworden.«
»Was können Sie tun?« Rom klang wie …
Na ja
, dachte Ro.
Wie jemand, der befürchtet, Frau und Kind zu verlieren
.
»Im Moment nur abwarten und beobachten. Sollte sich ihr Zustand verbessern, können wir operieren. Ich halte Sie auf dem Laufenden – aber machen Sie sich bitte keine allzu großen Hoffnungen.«
»Danke, Doktor.«
»Großer Nagus!«
Ro wandte sich um. Jemand hatte den Raum betreten, und sie erkannte den Ferengi aus den Akten, die sie vor einigen Tagen erneut gelesen hatte: Krax.
Rom blickte nicht zu ihm auf, sondern starrte verzweifelt zu Boden. »Was ist, Krax?«, fragte Rom.
Er erinnerte Ro an ein Kind, dessen Haustier gerade gestorben
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