ST - Die Welten von DS9 5: Ferenginar - Zufriedenheit wird nicht garantiert
klang wie Fleisch in einer heißen Pfanne oder wie ein Dauerbeschuss. Der einzige Unterstand in der Nähe war ein etwa zehn Quadratmeter großer Verschlag, in dem bereits einige Ferengi und ein Vulkanier standen. Quark warf ein paar Stücke in ein dafür bereitstehendes Gefäß, und die Tür zum Unterstand öffnete sich.
Obwohl sie kaum eine Minute draußen gewesen war, triefte Ros Uniform vor Nässe. Ihr Haar klebte ihr am Kopf, das Wasser lief ihr in Strömen vom Kinn, und ihr ganzer Körper fühlte sich an, als habe man ihn in einen Bottich getunkt. Sie fühlte sich im wahrsten Sinne des Wortes nass bis auf die Knochen. Die Klimaanlage in dem Unterstand lief auf Hochtouren, ließ das Wasser verdunsten und Ro bibbern. Sie strich sich das nasse Haar aus der Stirn und glaubte zu begreifen, warum die meisten Lebensformen dieser Welt – inklusive der dominanten – keinerlei Körperbehaarung besaßen. Mit Haaren hätte sich die Evolution auf diesem nassen Planeten selbst ein Bein gestellt.
»Warum tragt ihr zwei eigentlich nichts, was euch trocken hält?«
Nog wirkte verwirrt. Auch er trug Uniform, störte sich aber offensichtlich nicht daran, nun nass bis auf die Haut zu sein. »Weshalb sollten wir? Es
frippert
doch nur.«
»Nur?« Ro wischte sich das Wasser, das von ihren Brauen in ihre Augen tropfen wollte, weg.
Nog nickte. »Oh ja. Sie sollten es mal sehen, wenn’s hier
oolmert
. Oder schlimmer noch:
glebbent
.«
Ro starrte ihn an. »Heißt das, es wird noch schlimmer?«
»Ständig«, antwortete Quark. Dann sah er sie ungläubig an. »Glaubst du echt, das hier ist
starker
Regen?«
»Quark«, sagte Ro. »Als ich im Maquis war, mussten wir uns in den Urwäldern des südlichsten Kontinents von Volon VI verstecken. Die Hälfte meiner Zelle wurde von Insekten gestochen, die Viecher waren echt überall. Und die Luft unglaublich feucht. Mein Oberteil war so nass, dass es durchsichtig wurde – dabei trug ich schwarz! Ging man dort durch den Dschungel, war das, als schwimme man in brackigem, algenverseuchtem Gewässer.« Sie sah Quark an. »Seit den dreißig Sekunden in eurem
frippernden
Regen weiß ich, wie gut ich es auf Volon VI hatte.«
Bevor Quark etwas erwidern konnte, hielt ein Luftwagen vor dem Unterstand. Die Tür glitt auf, und eine weitere Wand aus Feuchtigkeit schlug Ro entgegen.
Ich hab eine Lungenentzündung, bevor wir bei Rom sind
.
Auch die Tür des Luftwagens stand offen. »Ich bin hier«, sagte der Fahrer, »um Quark, Nog und ihren Gast zum Großen Nagus zu bringen.«
Das brachte ihnen überraschte Blicke der anderen Wartenden ein. Nur der Vulkanier verhielt sich völlig desinteressiert.
Ro wollte schon zur Tür, als Quark sie aufhielt. Er griff in seine Jackentasche, zog ein Stück Latinum hervor und winkte einige Male damit.
Kaum hatte der Fahrer es gesehen, berührte er irgendwelche Knöpfe, und aus dem Dach des Luftwagens wuchs eine Art Markise, die bis an den Unterstand herankam. Nun konnten sie den Meter zwischen ihrem Verschlag und dem Wageninneren trockenen Fußes zurücklegen.
Schnell stiegen sie ein und nahmen auf den mit
Amra
-Haut bezogenen Passagiersitzen Platz. Der Wagen schien eine noch stärkere Klimaanlage zu haben.
Nog grinste. »Nicht schlecht.«
Quark ließ das Latinumstück, das er im Austausch für die Markise versprochen hatte, in einen kleinen Topf an der Rückseite des Fahrersitzes fallen – der, wie Ro erst jetzt bemerkte, nicht mit
Amra
-Haut, sondern mit simplem Vinyl bezogen war.
»Wir erreichen die Residenz des Nagus in zwanzig Minuten«, erklärte der Fahrer.
Quark warf zwei weitere Stücke in das Töpfchen.
»Ich meinte: in zehn Minuten«, berichtigte der Fahrer ebenso prompt wie selbstverständlich.
Ro schüttelte den Kopf. »Wer auch immer diese Latinumtöpfchen herstellt, dürfte ein Vermögen mit ihnen verdient haben.«
»Fram«, wusste Nog. »Der, von dem auch der Raumhafen stammt. Diese Geldtöpfe sind das lukrativste Patent in der gesamten Ferengi-Allianz.«
»Und Fram hat sie noch nicht einmal erfunden«, sagte Quark. »Sondern irgendein Kind. Fram zahlte dem Bengel zwei Streifen für die Idee und verdiente an ihr ein Vermögen.«
Ro sah ihn staunend an. »Was wurde aus dem Jungen?«
Er zuckte mit den Achseln. »Wen interessiert’s? Er hat verloren.«
»Regel fünfundzwanzig«, ergänzte Nog.
Ro lehnte sich in ihrem Sitz zurück. »Allmählich verstehe ich, warum ihr euch gegenseitig dermaßen ausnehmt. Das schlechte Wetter macht
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