ST - Die Welten von DS9 5: Ferenginar - Zufriedenheit wird nicht garantiert
anbieten. Blieben also Latinum und
Oo-mox
. Nik wäre mit beidem zufrieden.
»Nun, wie ich schon sagte, habe ich allerhand unternommen, um die Informationen zu erhalten. Ich bin müde. Manchmal verlangt die Situation nach einem direkteren Ansatz.«
Nik grinste.
Also Oo-mox
, dachte er, während die Frau nach seinem Ohr griff.
Plötzlich schoss ein scharfer Schmerz durch seinen Kopf und bis hinunter in die Zehen. Die Bajoranerin mochte die erogenen Zonen von Vulkaniern nicht kennen, aber sie wusste genau, wo die Ohrläppchen von Ferengi-Männern am empfindlichsten waren – und wie hart man zupacken musste, um größtmögliche Pein zu erzeugen.
»Sagen Sie mir bitte, wem Sie die Anteile verkauft haben.«
Nik hatte nicht mehr solche Schmerzen erlebt, seit er als Kind mit dem linken Ohr in Vaters altmodischen Latinumzähler geraten war. Damals hatten sie über eine Stunde gebraucht, seinen Kopf aus den Fängen dieser Maschine zu befreien.
»Ich warte«, sagte die Bajoranerin. Niks Knie wurden weich. Zu seinem Bedauern konnte er dasselbe nicht von der Hand der Bajoranerin sagen.
»Was glauben Sie, was Sie da …« Das war Gelns Stimme gewesen, doch er verstummte, als die Bajoranerin mit der freien Hand den Phaser zog.
»Ich unterhalte mich gerade mit meinem Bekannten, wofür ich Sie äußerst angemessen entlohnt habe. Also hauen Sie ab.«
Geln hob die Hände und wich zurück. Auch der Rest der Bar verstummte – zumindest kam es Nik so vor. Vielleicht war auch sein Gehör schon beeinträchtigt. Seine Augen waren es jedenfalls. Flecken tanzten in seinem Blick, und seine Beine fühlten sich an, als piekse sie jemand mit mehreren Nadeln.
Die Bajoranerin griff noch fester zu. So musste es sich anfühlen, wenn einem ein Phaserstrahl durch den Schädel fuhr.
»In Ordnung«, schrie Nik.
Sie ließ los.
Nik fiel zu Boden. Seine Beine funktionierten nicht länger.
Als er aufblickte, stand die Bajoranerin über ihm, eine Hand in die Hüfte gestemmt, die andere noch immer am Phaser. »Ich warte.«
»Ich habe den Rest der Aktien an jemanden namens Gash verkauft.«
»Einen Ferengi?«, fragte die Frau.
Nik nickte – und bedauerte es sofort, da es seinen Schwindel verstärkte. »Ich kann Ihnen seine Kontonummer geben«, sagte er.
Die Frau zog ein Padd hervor. Nik zwang sich auf die Beine und ignorierte den Phaser, der dem Gefühl nach noch immer seinen Schädel malträtierte. Er nahm das Padd, gab Gashs Kontonummer ein und reichte es zurück. Die andere Hand verließ nie sein gepeinigtes Ohr.
»Sonst noch was?«, fragte er, und seine Stimme zitterte weit mehr, als ihm gefiel.
»Das wird fürs Erste genügen.« Sie wandte sich an Geln, der dem Spektakel aus sicherer Entfernung zusah. »Ich entschuldige mich für die Störung.«
Dann machte sie kehrt und ging.
Nik massierte sich sanft das schmerzende Ohrläppchen.
So viel zum Entspannen im
Tongo
-Salon. Vielleicht sollte ich auf
Dom-Jot
umsteigen …
Kapitel 9
G ESTATTE NIEMALS , DASS V ERWANDTE EINER GÜNSTIGEN G ELEGENHEIT IM W EGE STEHEN .
– Erwerbsregel # 6
»Au!«
Dass er sich den Kopf an der Decke der Röhre stieß, die von Großvaters Haus bis in den Gleb-Dschungel verlief, war für Nog nichts Neues mehr. Aber er nahm die Beulen gern in Kauf, um mit seiner Mutter zu sprechen.
Nog war besser vorbereitet als bei seinem letzten Versuch. Er trug nun ein Kleidungsstück über seiner Uniform, um sich vor dem Dreck und dem Sumpfwasser in Großvaters Keller zu schützen. Er würde seiner Mutter in einer sauberen Uniform gegenüber treten.
Außerdem hatte er einen Scrambler dabei, der den Alarm aufheben würde, den Großvater am Tunneleingang angebracht hatte. Nog hatte am Haupteingang des Hauses auch ein Aufnahmegerät installiert, das ihn über Davs Kommen und Gehen informieren sollte.
Es ist gut, ein Ingenieur zu sein und die Ressourcen des Großen Nagus zur Verfügung zu haben
, dachte er lächelnd.
Als das Gerät ihn informierte, Großvater sei mit dem Luftwagen aufgebrochen, hatte Nog sich schnell in den Gleb-Dschungel begeben und schlug sich seitdem zum Haus durch.
So weit, so gut
, dachte er nun, als er den Keller erreichte. Er watete durch das Sumpfwasser und vermied es, die Schimmelzucht zu stören. Dieses Mal erreichte er die Treppe ohne Zwischenfall.
An ihrer Spitze legte er die Schutzkleidung ab, dann betrat er das Haus.
Auf den ersten Blick sah es aus, wie er es in Erinnerung hatte. Großvater war ein begeisterter Sammler von
Yorra
-Flechten
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