ST - Die Welten von DS9 5: Ferenginar - Zufriedenheit wird nicht garantiert
ruinieren.«
Chek stand vor Schock der Mund offen. »Sie bezeichnen ihn doch selbst ständig als Idioten!«
»Das ist keine Rufschädigung, sondern eine Tatsache. Aber ein Vertragsbruch? Nicht einmal mein Bruder würde so etwas tun. Er ist ein Idiot, kein Depp.«
Chek schnaubte. »Gibt es da einen Unterschied?«
»Ja, den gibt es.« Quark beugte sich vor. »Selbst ein Ferengi ohne Ohrläppchen würde nie ohne guten Grund einen Vertrag brechen. Und Rom hatte keinen Grund, diesen zu brechen.«
»Die Beweise …«
»… sind gefälscht.« Quark grinste. »Und ich kann es belegen.« Sein Magen hob sich, was bedeutete, dass der Luftwagen zur Landung auf die Residenz des Nagus ansetzte.
Chek nippte erneut an seinem Fizz. »Ihre sogenannten Beweise halten keiner Prüfung stand.«
»Oh, ich weiß, Gash ist ein hervorragender Fälscher, und ich bin überzeugt, dass er erstklassige Arbeit geleistet hat. Aber meine Beweise kommen direkt aus dem Glat-Archiv.«
Chek verschluckte sich. »Das ist unmöglich!«, hustete er, nahm das Regenhandtuch von seinem Bord und wischte sich die Pilzbrühe von der Jacke. »Die Ermittlerin hat doch alles dort gegengeprüft.«
»Offensichtlich nicht.« Kaum war der Wagen gelandet, wandte Quark sich an den Chauffeur. »Bitte bringen Sie Chek, wohin auch immer er möchte. Hauptsache, es ist weit weg von hier.«
Die Tür ging auf, und Quark blickte auf den überdachten Eingangsbereich der Residenz des Nagus. »Eins frage ich mich, Chek«, sagte Quark, als er ausstieg. »Sind Sie Teil der Lüge, oder glauben Sie tatsächlich an die Echtheit von Brunts ‚Beweisen‘? Denn ich sage Ihnen, falls Sie Brunt Glauben schenken, sind Sie ein größerer Idiot, als mein Bruder es je sein könnte.«
Die Werbemelodie von Slug-o-Cola pfeifend, betrat Quark die Residenz des Nagus. Hinter sich hörte er das Röhren der Motoren des Luftwagens, der Chek fortbrachte.
Ro Laren hielt den Atem an, als sie sich mit Quark und dem Rest ihrer Entourage dem Sitzungssaal des Kongresses näherte. Man hatte eine weitere Notsitzung einberufen. Diesmal beriet man darüber, ob Rom als Großer Nagus noch tragbar war. Rom selbst weigerte sich, das Krankenhaus zu verlassen – Leeta stand kurz vor der Operation –, daher fungierte Krax, wie es sich für einen obersten Beamten offenbar gebührte, als sein Vertreter. Ishka und Nog waren ebenfalls zugegen.
Doch Ro hielt den Atem wegen des sechsten Mitglieds ihrer kleinen Gruppe an: eines Ferengi namens Gash, der zuletzt irgendwann vor Zeks Geburt gebadet zu haben schien. Ro konnte dem Fälscher kaum ins Gesicht sehen, denn es war, als umhülle der Gestank seinen Körper wie ein Kokon. Wann immer sie in seine Richtung schaute, tränten ihr die Augen.
Nur vier von ihnen betraten das Zimmer, Ishka und Gash blieben draußen – zum Glück, denn der Kongress tagte in einem geschlossenen Raum, und Ro wollte sich gar nicht ausmalen, wie sich Gashs Geruch dort drin ausbreiten würde.
Der Sitzungssaal war wie jeder andere Raum auf Ferenginar eingerichtet: so geschmacklos wie möglich. Ro vermutete, sie würde auf dem ganzen Planeten keinen Ort finden, der nicht der Albtraum eines Dekorateurs wäre. Das lag nicht nur an dem hässlichen Dekor, sondern an der offenkundigen Verschwendung, die aus jedem einzelnen Einrichtungsstück sprach. Alle Welt schien hier ihren Reichtum präsentieren zu wollen, ob vorhanden oder nicht. In Gebäuden wie der Residenz des Nagus und hier im Handelsturm fand Ro das auch noch nachvollziehbar, aber seit ihrer Tour durch die Hauptstadt und der Befragung des Aktienhändlers im
Tongo
-Salon war sie überzeugt, ganz Ferenginar sei voller Leute, die andere glauben machen wollten, sie seien unerträglich reich.
Ros Blick fiel auf den Wandteppich des Großen Nagus Gint an der hinteren Wand des Raumes. Bei ihrem vorigen Besuch hatte Quark gesagt, er sei aus Latinum gewebt, und Ro fragte sich nun instinktiv, welchen Marktwert er besäße und was die Bajoraner mit einer solchen Summe alles hätten anfangen können, als sie sieben Jahre lang ihre von der Besatzung gebeutelte Welt wiederaufbauten. Aber sie verdrängte den Gedanken sofort wieder.
Wenn ich so weitermache, werde ich den Verstand verlieren
.
Rings um den Tisch saßen oder standen vierzehn Ferengi. Einer davon, sein Platz war am hinteren Ende, war älter als jeder andere, den Ro je gesehen hatte. Auch Brunt war anwesend. Seine lächelnde Visage hatte sich trotz Ros Gegenwehr längst in ihr Gedächtnis
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