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St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau

St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau

Titel: St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
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und - nein, lasst mich erst ausreden. Also, ich könnte ein Häuschen in einem der vielen kleinen Dörfer an der Küste mieten. Die frische Seeluft täte euch beiden sehr gut. Wenn ich fort wäre, könnte ich euch Geld schicken, und -«
    Sie schüttelte heftig den Kopf. »Rafe, Ihr könnt Euch nicht ewig mit unserem Wohlergehen belasten.« »Mir ist das keine Last, und ich würde damit aufhören, wenn Charley alt genug ist, für euch beide aufzukommen.«
    »Das dauert aber noch ein paar Jährchen, und Ihr wisst mit Eurem Geld sicher Besseres anzufangen. Davon abgesehen wäre es in dem Häuschen am Meer ohne Euch sicher recht einsam ...«
    Nach einem langen Moment der widerstreitenden Gefühle entgegnete er: »Ich würde nichts lieber tun, als bei Euch und Charley bleiben zu können, aber da gibt es so viel, was Ihr noch nicht von mir und meiner Vergangenheit wisst.« »Ich weiß aber, was für ein Mensch Ihr seid, und das reicht mir vollauf.«
    Wenn das doch nur wahr wäre, ging es ihm durch den Kopf. Und ehe er sich versah, kam ihm ein »Ich liebe Euch, Corrine« über die Lippen.
    »Gott, ich hätte nie gedacht, so etwas jemals zu einem Menschen sagen zu können. Dabei kenne ich Euch erst seit einem Monat. Ich muss verrückt geworden sein.«
    »Dann habe ich auch den Verstand verloren, denn ich
    liebe dich seit dem Moment, als du meinen Sohn in den Arm genommen hast.«
    »Dann ... dann sollten wir wohl heiraten.«
    Sie sahen sich lange in die Augen und küssten sich schließlich, bis Charley sie mit einem Ruf unterbrach.
    Rafe verstand sich selbst nicht mehr, und doch glaubte er, mit Corrine als seiner Frau und Charley als seinem Sohn endlich das Glück gefunden zu haben.
    »Rafe Mortmain!«
    Er hoffte, sich das nur eingebildet zu haben. Aber da ertönte der Ruf von neuem.
    Der Captain wusste, dass man ihn enttarnt hatte. Doch warum gerade jetzt?
    Eine Gestalt trat auf ihn zu. Eine junge Frau in einer Männerhose. Und mit den wütendsten Augen, die er je gesehen hatte.
    Sie begaben sich ins Hotel zurück, und Rafe schob die Frau und den Jungen mit unerwarteter Freundlichkeit in den Nebenraum. Aber Schurke blieb Schurke, sagte sich Kate.
    Als sie mit ihm allein war, zog sie ihre Pistole aus dem Umhang und richtete sie auf den Mann. »Ich muss Euch warnen. Die Waffe ist geladen, und ich verstehe mich auf den Umgang mit ihr.«
    Zu ihrer Enttäuschung ließ er sich in einem Sessel nieder, nahm ein Messer und ein Stück Holz zur Hand und fing in aller Ruhe an, weiter an dem Schiff zu schnitzen. »Ich bin gekommen, Rafe Mortmain«, verkündete sie, »Euch nach Torrecombe zurückzubringen, wo Ihr Euch für Eure Untaten verantworten werdet.« »Tatsächlich?« Er machte sich nicht einmal die Mühe, von der Arbeit aufzuschauen. »Ihr scheint mir zu jung zu sein, um Euch an eines meiner Verbrechen erinnern zu können. Als ich zuletzt in dem Dorf lebte, gab es dort ein paar Tunichtgute, die mit Dreckklumpen nach mir geworfen haben. Vielleicht habt Ihr ja zu denen gehört.« »Nein, ich habe mit Steinen nach Euch geworfen. Aber leider nicht gut genug getroffen. Sonst wärt Ihr längst tot.« »Irgendwas muss ich Euch angetan haben, dass Ihr mich so hasst, Miss ...«
    »Kate Fitzleger, und tut nicht so, als würde Euch der Nachname nichts sagen!« »Doch, ich erinnere mich.«
    »Ihr habt meine Mutter verführt und dann im Stich gelassen - Effie Fitzleger.«
    »Hm, ich entsinne mich dunkel, etwas darüber gehört zu haben, dass Effie ein Findelkind aus London adoptiert haben sollte.«
    »Ich war dieses Adoptivkind, doch wie sich dann herausstellte, bin ich Effies leibliche Tochter. Sie empfing mich vor neunzehn Jahren an einem Sommer tag in Portsmouth!«
    Rafe legte Holz und Messer beiseite, erhob sich und trat auf sie zu. Sein ungläubiger Blick wanderte zwischen ihr und dem Spiegel hin und her.
    Dann blieb er stehen und schien es immer noch nicht fassen zu können. »Mein Gott, Ihr seid meine Tochter ...«
    »Ja, leider!« Sie zitterte so sehr, dass er sie leicht hätte entwaffnen können. Tatsächlich hob er eine Hand. »Fasst mich nicht an! Niemals!« Sie fuhr vor ihm zurück.
    »Oh, tut mir Leid.«
    Kate atmete tief durch, um sich zur Ruhe zu zwingen. »Ich bin nicht gekommen, um Eure Entschuldigungen zu hören. Und mir geht es auch nicht um eine Familienwiedervereinigung. Ich hege auch keine besonders zärtlichen Gefühle für Euch. Denn dank Eurer Gewissenlosigkeit durfte ich meine Kindheit im schlimmsten Teil Londons

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