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St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau

St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau

Titel: St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
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verbringen.«
    »O mein Gott!«, flüsterte er, und es klang ehrlich. »Ich will auch Euer Mitleid nicht. Aber Ihr sollt wissen, dass ich recht gnadenlos sein kann, wenn ich etwas will!«
    »Und was genau wollt Ihr? Geld... oder meinen Namen?« »Grundgütiger!« Sie lachte schrill. »Das Letzte, was ich will, wäre, als Mortmain gebrandmarkt zu sein.« Nach einem Moment meinte er: »Ich bin nicht besonders stolz auf das, was damals in Portsmouth geschehen ist, aber ich vermag die Vergangenheit nicht zu ändern. Wenn es irgendetwas gibt, womit ich bei Effie oder Euch wenigstens ein wenig wieder gutmachen kann, dann sagt es mir bitte.«
    »Nun, da wäre etwas. Ihr müsstet den Mann wiederherstellen, den ich liebe.«
    »Ich fürchte, ich kann Euch nicht ganz folgen.« »Valentine St. Leger. Ihr hättet ihn beinahe umgebracht.« »Gott, der Kristall...«
    »Ganz recht. Ihr habt ihn ihm an Halloween gegeben, und das hat ihn furchtbar verändert. Er scheint von innen zu verbrennen.«
    »Dann reitet besser gleich zu ihm zurück, und nehmt ihm den Splitter ab. Er darf ihn nicht mehr tragen.« »Ich fürchte, dafür ist es schon zu spät. Er erhielt von Euch nämlich nicht nur den Stein, sondern auch alles Böse und Verruchte in Euch - als Ihr seine Hand umklammert hieltet!«
    »Ja, es gab eine Zeit, da wollte ich nichts lieber, als ihm zu schaden. Aber bitte glaubt mir, Kate, in jener Nacht wollte ich ihm nichts Böses. Der Mann hat mir nämlich das Leben gerettet und mir ein neues gegeben.« »Dann müsst Ihr ihm jetzt erst recht helfen. Uns bleibt nur eine Möglichkeit. Ihr müsst mit zurückkommen nach Torrecombe, den Kristall wieder anlegen und Vals Hand ergreifen.«
    »Ich würde alles tun, nur nicht das.«
    Was sollte sie jetzt tun? Ihn mit geladener Pistole zwingen?
    Ihm die Waffe über den Kopf schlagen und ihn ins Dorf zerren?
    Prospero hatte ihr gesagt, dass der Mortmain freiwillig mitmachen müsse.
    »Aber Ihr seid der Einzige, der ihm helfen kann!« »Ihr wisst nicht, was Ihr von mir verlangt. Valentine hat mich nicht nur von einer Krankheit geheilt, er hat mein Leben vollkommen gewandelt. Zum ersten Mal bin ich in der Lage, so etwas wie Glück zu empfinden. Ich befinde mich sogar im Frieden mit mir selbst.« »Diesen Frieden habt Ihr von ihm gestohlen! Ihr habt ihm seine Seele genommen, und die müsst Ihr ihm zurückgeben.«
    Rafe lief vor ihr auf und ab und raufte sich die Haare. Kate sah ihm deutlich an, wie er mit sich rang. Doch dann erklärte er: »Nein, ich kann es nicht. Tut mir Leid.« In ihrer Verzweiflung vergaß sie Prosperos Warnung und richtete die Pistole auf Rafes Herz. »Ich bitte Euch nicht länger, ich fordere Euch auf. Und wenn Ihr Euch weigert, erschieße ich Euch.«
    »Dann drückt ab, Kate, weil ich niemals zu dem zurückkehren werde, der ich einmal gewesen bin.« Verdammter Kerl! Glaubte er etwa, ihr fehle der Mumm dazu? Sie spannte die Pistole. Rafe stand einfach nur da wie jemand, der hingerichtet werden soll. Ein-, zwei-, dreimal nahm sie allen Mut zusammen, aber es wollte ihr nicht gelingen, abzudrücken. Schließlich senkte sie die Waffe, sicherte sie und wandte sich ab, weil ihr heiße Tränen über die Wangen liefen. »Kate ...«Er streckte eine Hand aus, um sie zu trösten. Die junge Frau zuckte vor ihm zurück. »Lasst mich in Ruhe, verdammt noch mal! Ich werde schon einen Weg finden, Val doch noch zu retten! Schließlich seid Ihr nicht der einzige verfluchte Mortmain hier!« Beide erstarrten, und Kate wiederholte ihre eigenen Worte. Sie hatte sie in ihrer Wut ausgestoßen, ohne sich viel dabei zu denken ...
    Aber jetzt formte sich langsam ein Plan in ihrem Kopf. »Wenn ein Mortmain den Fluch über ihn gebracht hat, kann ein anderer Mortmain ihn vielleicht davon befreien. Ich werde den Kristallsplitter anlegen ...« »Tut das nicht! Um Gottes willen, nein, Kate!« Doch bevor er sie aufhalten konnte, war sie schon zur Tür hinaus. Er starrte ihr nach, bis ihm bewusst wurde, dass jemand hinter ihm stand.
    »Als ich hörte, dass sie fort ist«, sagte Corrine, »konnte ich es einfach nicht länger aushalten.«
    »Dann habt Ihr sicher einiges von dem mitbekommen, was sie zu sagen hatte?« Corrine nickte.
    Er strich ihr übers Haar und versuchte, das Glück von vorhin wieder zu empfinden. Aber alles, was sich ihm zeigte, waren Kates verzweifelte Augen.

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    21
    Der Sturm belagerte Castle Leger wie eine feindliche Streitmacht. Regen prasselte auf Dächer, Donnergrollen

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