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St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau

St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau

Titel: St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
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lächelnd, entfernte sich von ihr und kehrte dann zu ihr zurück, mit gleichmäßigen und kräftigen Schritten.
    »Val, bist du - hast du -«
    »Ob ich nicht mehr wie ein alter Bär humpele, der einmal mit einer Tatze in eine Falle geraten ist? Stimmt. Anscheinend bin ich geheilt.« »Aber wie ist das möglich?«
    »Ich will verdammt sein, wenn ich auch nur eine Ahnung habe. Aber ehrlich gesagt, interessiert mich das auch nicht. Irgendwann während des Sturms letzte Nacht kam es dazu. Ein Blitz zuckte herab und hat mich furchtbar erschreckt. Ich bin auf den Kopf gefallen und war wohl für eine Weile ohne Bewusstsein. Als ich dann wieder zu mir kam, konnte ich das hier.«
    Er führte mit seinem einst kaputten Bein ein paar flotte Tanzschritte vor.
    Kate starrte ihn wie gelähmt an. Irgendwann während des Sturms letzte Nacht... Ein Blitz zuckte herab ... Erregung durchfuhr die junge Frau. Sie hatte das bewirkt. Mit ihrem Gehüpfe um das Feuer und mit ihrer unbeholfenen Zauberei. Eigentlich hatte sie Val mit einem Liebeszauber an sich binden wollen ... doch allem Anschein nach war ihr etwas wirklich Bedeutendes gelungen. Sie hatte ihn geheilt!
    »Ach, Val!« Sie fing vor Freude an zu schluchzen und umarmte ihn wieder. Lachend hob er sie hoch und tanzte mit ihr im Kreis herum.
    Als sie schon befürchtete, er würde den Drehwurm bekommen und mit ihr stürzen, blieb er stehen und hob sie hoch, bis ihr Gesicht sich auf gleicher Höhe mit dem seinen befand.
    »Weine doch nicht, mein wildes Mädchen. Du musst nie mehr wegen mir Tränen vergießen.« »Es ist doch nur, weil ich mich so für dich freue«, schluchzte sie und lächelte.
    Val zog sie näher an sich, bis ihre Brüste leicht an seine Brust drückten. Sein Lächeln erlosch und machte einem anderen Gesichtsausdruck Platz, den Kate hinter ihrem Tränenschleier nur undeutlich erkennen konnte.
    Doch als sie ihn wieder richtig sah, entdeckte sie etwas Neues in den so vertrauten Zügen. Etwas Hartes und Eindringliches im Blick, das ihr den Atem nahm und ihr auch etwas Angst machte.
    Doch dieser Ausdruck in den Augen verging so rasch wieder, dass Kate glaubte, einer Sinnestäuschung erlegen zu sein.
    Val setzte sie ab, weil etwas anderes seine Aufmerksamkeit gefangen nahm.
    Lucas, sein Stalljunge, näherte sich zögernd dem Riesenpferd. Das Ross spürte die Ängstlichkeit des Vierzehnjährigen und wehrte sich schnaubend gegen die Hand des Jungen auf den Zügeln.
    »Nicht so, Bursche«, erklärte Val gereizt und trat dazwischen. »Das hier ist ein ausgesuchtes Rassetier und kein alter Klepper wie Vulkan. Du musst fest zupacken und ihm zeigen, wer hier der Herr ist. Und hör auf damit, dich vor ihm zu fürchten!«
    Val nahm ihm die Zügel ab und flüsterte dem Ross streng etwas zu. Als Lukas sich immer noch nicht näher herantraute, schimpfte der junge St. Leger: »Verdammt noch mal, Bengel! Komm endlich her, und übernimm das Tier!«
    Der Stallbursche trat Schrittchen für Schrittchen heran und schien nicht zu wissen, vor wem er mehr Angst haben sollte, vor dem Pferd oder vor seinem Herrn. Kate hatte noch nie mitbekommen, dass Val einen seiner Bediensteten so anfuhr. Und ihm schien selbst bewusst zu werden, dass er sich nicht richtig verhalten hatte. Er lächelte und strich dem Jungen übers Haar. »Wenn dir der Hengst Mühe macht, hol Jem zu Hilfe.« Der Bursche nickte, wirkte aber immer noch etwas durcheinander. Vals Berührung hatte das Pferd aber so weit beruhigt, dass es sich von Lukas zu dem kleinen Stall hinter dem Haus fähren ließ.
    Der Arzt schaute dem Jungen hinterher und wandte sich dann wieder an Kate. Als er ihre beunruhigte Miene sah, setzte er ein entschuldigendes Lächeln auf. »Ich hätte wohl nicht so kurz angebunden mit dem Jungen sein dürfen. Aber ich bin letzte Nacht nur wenig zum Schlafen gekommen. Die Aufregung ... Als ich feststellte, dass mein Bein wieder heil ist, hielt mich natürlich nichts mehr im Haus. Noch vo r - dem ersten Büchsenlicht bin ich los zu Caleb, um dieses Pferd zu kaufen.« Kate lächelte und nickte. Aber in ihrem Innern hatte es sie wie ein Stich getroffen. So etwas Wunderbares war Val widerfahren, und sein erster Gedanke galt einem Gaul? Aber dann sagte sie sich, dass der Ärmste sich vermutlich lange danach gesehnt hatte. In all den Jahren, in denen er humpelte und nur auf Pferden wie dem alten Vulkan reiten konnte.
    Doch waren sie beide nicht seit vielen Jahren die besten Freunde? Auch wenn es in der letzten Zeit zu

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