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St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau

St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau

Titel: St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
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Idee war.
    Denn nichts hatte sich geändert: Sie liebte Val immer noch über alle Maßen, und er würde sie niemals lieben. Weder ihre Gebete noch ihre dunklen Zaubersprüche hatten eine Wandlung bewirken können. Und jetzt vermisste sie ihn so sehr, dass es wehtat.
    Kate biss sich auf die Unterlippe und traf eine folgenreiche Entscheidung. Wenn sie schon nicht seine Gemahlin oder seine Geliebte sein konnte, dann wollte sie alles tun, um wenigstens bei ihm sein zu können. Sie würde zu Val gehen und ihm erklären, dass es sich um einen großen Irrtum gehandelt habe. Der sei aber behoben. Sie habe sich wie ein Schulmädchen in ihn verschossen gehabt und sei aber wieder zur Vernunft gekommen.
    Die Sache sei erledigt, und sie könnten wieder gute Freunde sein.
    Mit Lügen kannte sie sich aus, und bestimmt würde sie Val überzeugen können. Vielleicht gelang es ihr sogar, sich selbst ein wenig zu überzeugen.
    Doch bevor sie ihr Vorhaben in die Tat umsetzen konnte, entdeckte sie einen Reiter, der aus der entgegengesetzten Richtung heranpreschte.
    Der Hengst sah aus, als käme er auf geradem Wege aus dem Ozean. Sein Fell trug die Farbe von Schaumkronen, und als er am Wasserrand entlanggaloppierte, wirbelten seine kräftigen Vorderhufe Gischtwolken auf. Kate sah genauer hin, aber die Sonne erschwerte ihr die Sicht. So erkannte sie von dem Reiter nicht mehr als dessen schwarze Haare. Aber hier in der Gegend kannte man nur einen Mann, der auf so halsbrecherische Weise zu reiten verstand - Lance St. Leger.
    Vals Zwillingsbruder war Kate immer wie ihr eigener Bruder vorgekommen. Er hatte ihr Reiten und Fechten beigebracht und auch ihren Wagemut gefördert. Und noch vieles andere mit ihr angestellt: Erst hatte er ihr die Taschen mit Naschwerk vollgestopft und sie im nächsten Moment spielerisch gezwickt und an den Zöpfen gezogen. Sosehr sie den jungen Mann auch mochte, in ihrer gegenwärtigen Stimmung hatte sie keine Lust, sich mit ihm zu balgen.
    Doch verstecken konnte sie sich jetzt nicht mehr, er musste sie längst entdeckt haben. Aber was tat er da? Lance trieb sein Ross fort vom Wasser und - galoppierte geradewegs auf Kate zu!
    Der Schreck lähmte sie für einen Moment. Dann drehte sie sich mit einem Schrei um, riss ihre Röcke hoch und versuchte zu fliehen.
    Aber dafür war es längst zu spät. Sie hörte das Pferd hinter sich und spürte hochgeschleuderte Kiesel an ihrem Umhang. Jeden Moment würde sie zertrampelt werden ... Dann ging alles sehr schnell. Das Pferd raste vorbei, und Kate fühlte sich von einem starken Arm hochgerissen - wie von einem Barbarenkrieger, der eine Jungfrau raubt. Lance hob sie vor sich auf den Sattel, und die junge Frau krallte sich mit beiden Händen an seinem Mantel fest, um nicht herunterzufallen.
    Sein Arm hielt sie wie ein Eisenband fest. Mit der anderen Hand zügelte er sein Pferd. Das weiße Tier jedoch drohte zu bocken. Lance gelang es aber ohne große Mühe, sein Ross zum Gehorsam zu zwingen.
    Kaum war Kate wieder zu Atem gekommen, hob sie wütend den Kopf und herrschte ihn an: »Verdammt noch mal, Lance, du hättest mich umbringen können! Was fällt dir Mistkerl eigentlich ein -«
    Ihre Stimme erstarb. Sie blickte nicht in Lance' grinsendes Gesicht, sondern in das eines Fremden, der ihr mit seiner dichten Mähne und seinem halben Grinsen entfernt bekannt vorkam.
    »Val?«, krächzte sie nach einem Moment.

Hewlett-Packard
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    Der Arzt warf den Kopf in den Nacken und lachte so wild, dass nicht nur Kate, sondern auch der Hengst erschrak. Das Pferd drohte wieder auszureißen. Val griff um die junge Frau herum und packte die Zügel mit beiden Händen. Erneut bezwang er das Tier, auch wenn Kate nicht wusste, wie er das zuwege gebracht hatte. Dazu müsste er nämlich beide Knie einsetzen, und wie er das mit seinem kaputten Bein .bewirken wollte, war ihr ein Rätsel. Außerdem lächelte der Mann, schien also keine Schmerzen zu verspüren.
    »Wen haben wir denn da? Miss Kate, meine lange vermisste Freundin. Und du hieltest mich für meinen Bruder. Kaum sehen wir uns mal drei Tage nicht, da hast du schon vollkommen vergessen, wie ich aussehe.« »N-nein, natürlich nicht. Ich bin gekommen, dich zu besuchen.«
    »Und warum bist du dann vor mir davongelaufen?« »Warum?«, empörte sich die junge Frau. »Weil ich glaubte, du wolltest mich niederreiten!« »Das hast du doch nicht wirklich geglaubt, oder? Wir haben dieses Spiel doch schon oft gespielt. Du läufst mir entgegen, um mich zu

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