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ST - New Frontier 5: Ort der Stille

ST - New Frontier 5: Ort der Stille

Titel: ST - New Frontier 5: Ort der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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hat. Und wenn …«
    Dann blinzelten sie verdutzt, weil sich inmitten der Trümmer plötzlich etwas regte. Sofort erstarrten die Hunde, da sie keine Ahnung hatten, was sie erwarten sollten.
    Aus den rauchenden Trümmern erhob sich eine ungewöhnlich große Gestalt. Es war Vacu. Seine Miene zeigte totale Verwirrung, und seine Augen schienen die Kameraden aus seinem Rudel überhaupt nicht wahrzunehmen. Sein Pelz war völlig verkohlt, und er hustete eine dicke Rauchwolke aus. Dann taumelte er auf Rier und die anderen zu, die seine Bewegungen regungslos verfolgten. Schließlich blieb er in wenigen Metern Entfernung stehen und starrte sie an, als könnte er immer noch nicht glauben, dass sie es waren. Dann sagte er: »Autsch.« Und brach erneut zusammen.
    »Großartig«, murmelte Rier.
    Xyon erreichte sein Schiff ohne weitere Zwischenfälle. Das war eine gewisse Erleichterung, wenn er auf die Ereignisse zurückblickte, die sich zugetragen hatten, seit er auf diesem verdammten Planeten gelandet war. Es war nett, dass zumindest eine Sache reibungslos verlaufen war.
    »Hallo, Xyon«
, begrüßte ihn sein Schiff, als er das Cockpit betrat. Er bezeichnete es als Cockpit, weil es viel zu klein war, um als Brücke durchgehen zu können. Hier fanden bestenfalls zwei oder drei Personen Platz.
    »Hallo, Lyla«, erwiderte er. »Fahr die Haupttriebwerke hoch und lass uns von hier verschwinden.«
    »Versucht jemand, dich umzubringen?«
, erkundigte sich das Schiff. Natürlich besaß es Multitasking-Fähigkeiten, sodass während des Gesprächs gleichzeitig die Maschinen warm liefen. Das Schiff selbst war weder besonders groß noch hübsch anzuschauen, da Xyon die Angewohnheit hatte, immer wieder hier und dort etwas anzubauen, sobald er genügend Geld hatte oder etwas fand, das sich für seine Zwecke verwerten ließ. Dadurch hatte es eine recht unregelmäßige Form. Aber es war schnell und wendig und besaß eine gestohlene Tarnvorrichtung und genügend Waffen, um sich in den meisten Auseinandersetzungen behaupten zu können. Zumindest in den Kämpfen, bei denen er sich nicht rechtzeitig aus dem Staub machen konnte.
    »Natürlich versucht jemand, mich umzubringen. Schließlich ist heute ein ganz normaler Tag, nicht wahr?« Er führte einen schnellen Systemcheck durch.
    »Deine Atmungsfrequenz liegt drei Prozent über der Norm. Laut Bioscanner hast du drei Quetschungen und achtzehn Brandwunden.«
    »Wenn man vor einem Feuerball in der Größe eines kleinen Mondes davonläuft, muss man einfach mit so was rechnen. Komm schon, Lyla, lass uns endlich von hier …«
    Etwas schlug gegen die vordere Sichtscheibe, und Xyons Kopf fuhr herum. Da draußen war ein Hund. Sein Pelz war so schwarz wie die Nacht, und in der Hand hielt er ein Schwert, das ziemlich gefährlich aussah. Eigentlich hätte er keine echte Bedrohung darstellen sollen, doch als der Hund ausholte und mit der Klinge gegen die Sichtscheibe schlug, bekam sie einen feinen Sprung.
    Der Hund starrte Xyon genau ins Gesicht, als wäre er dabei, sich jeden Quadratmillimeter seiner Züge genauestens einzuprägen. Xyon spürte, wie es ihm eiskalt über den Rücken lief. »
Lyla!
«, rief er. »Jetzt zu verschwinden, wäre eine wirklich ganz ausgezeichnete Idee!«
    Der Hund holte mit dem Schwert zu einem zweiten Hieb aus, dann hob das Schiff mit donnernden Triebwerken ab. Der schwarze Hund schien kurz zu zögern, als würde er überlegen, ob er den Versuch fortsetzen sollte, sich Zugang zum Schiff zu verschaffen. Im letzten Augenblick sprang er ab. Es war keinesfalls eine Verzweiflungstat, so viel hatte Xyon erkannt. Das Geschöpf hatte einfach nur abgewogen, ob ihm genügend Zeit blieb, sein Vorhaben umzusetzen, und schließlich darauf verzichtet. Xyon jedoch hatte das unangenehme Gefühl, dass die Angelegenheit damit keineswegs erledigt war. Selbst als sich das Schiff (das wie das Bordbewusstsein
Lyla
hieß) aus der Schwerkraft des Planeten befreit hatte, glaubte Xyon nicht, dass es ihm wirklich gelungen war, sich in Sicherheit zu bringen. Der tödliche Kampf war lediglich für eine Weile unterbrochen worden.

IV

    Irgendwann hatte sie angefangen, ihn als den Roten Mann zu bezeichnen. Zuerst hatte er sich nur in vereinzelten Träumen gezeigt, doch seit Kurzem kehrte er regelmäßig wieder, wurde geradezu allgegenwärtig. Er betrachtete sie, als wäre sie eine Mikrobe, und seine Gestalt war jedes Mal anders. Manchmal war er von normaler Größe, ganz wie ein durchschnittlicher Mann. Dann

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