ST - TOS 104: Der Friedensstifter
Verhalten für einen Gefangenen, meinen Sie nicht auch?«
»Ich habe ‚Hilfe, ein Angriff!‘ gerufen. Ich wollte Sie warnen.«
»Sie haben in den Katakomben spioniert, entweder um einen geeigneten Platz zu finden, an den sich die Prastorianer beamen lassen konnten, oder in Ihrem eigenen Interesse. Beide Möglichkeiten sind ein schändlicher Verrat an dem Vertrauen, das wir in Sie gesetzt haben.«
»Unsinn!«, erwiderte Mudd und blies seinen Oberkörper auf. »Ich hatte etwas früher ein geflüstertes Gespräch zwischen dem Padischah und einem seiner Diener mitgehört. Zwar habe ich zu wenig verstanden, um mir sicher sein zu können, aber ich wollte den empfindlichen Frieden nicht durch ein unbegründetes Gerücht gefährden, also forschte ich auf eigene Faust nach. Deshalb bin ich in den Katakomben …«
»Ich glaube Ihnen nicht«, sagte der Große General.
»Sie«, sprach Kirk den abgekämpften Soldaten von Prastor an. »Was ist in Wahrheit passiert?«
Der Mann sah Kirk mit hasserfülltem Blick an. Lebrun griff instinktiv nach ihrem Phaser, hielt jedoch rechtzeitig inne, bevor sie ihn ziehen konnte.
»Die Wahrheit?«, fragte der Mann zurück. »Die Wahrheit ist, dass wir Sie und ihn hier nicht haben wollen. Alles war gut, bevor er auftauchte, und die Armee der Prastorianer versucht lediglich, die Dinge wieder so zurechtzurücken, wie sie sein sollten.
Ohne
seine Unterstützung.«
»Die Worte eines Mörders und Feiglings!« Zur Unterstreichung seiner Ansicht schlug der Große General auf die Armlehnen des Throns.
»Die Geschichte wird mich zum Helden machen«, erwiderte der Soldat trotzig.
»Vielleicht, aber wie werden die Götter des Schicksals Sie einschätzen? Das ist die viel dringlichere Frage. Eine Exekution nach der Gefangennahme während eines heimlichen Angriffs ist wohl kaum eine Eintrittskarte für Arnhall. Auf diese Weise werden Sie noch viele Generationen lang durch das Leben rotieren.«
»Ich hätte bis zum Tod gekämpft, wenn diese … dieses Fremden mich nicht bewusstlos geschlagen hätte.« Der prastorianische Soldat funkelte wütend die rothaarige Frau an.
Offenbar glaubten diese Leute sehr intensiv an die Reinkarnation und ein anschließendes Leben im Jenseits, das nur den Rechtschaffenen beschieden war, dachte Lebrun. Zumindest so intensiv, dass sie freiwillig starben, um ihr Ziel zu erreichen. Kein gutes Zeichen.
»
Stella
hat Sie gerettet?«, wollte McCoy fassungslos von Mudd wissen.
Sein Nicken war kaum wahrnehmbar. »Es scheint mit gewissen Vorteilen verbunden zu sein, eine … zu allem entschlossene Begleiterin zu haben«, sagte er.
Stella zeigte ihm einen drohend erhobenen Zeigefinger. »Das habe ich dir immer wieder gesagt, du Schürzenjäger, du Nichtsnutz von einem Ehemann! Aber hast du jemals auf mich gehört? Oh nein, du bist natürlich viel zu sehr von dir eingebildet, um auf deine Frau zu hören! Nun, ich werde dir sagen, was du …«
»Ach, sei doch bitte still!«, sagte Mudd mit leise flehender Stimme. »Der Schmerz in meinen Ohren ist auch so kaum auszuhalten.«
Überraschenderweise verstummte die Frau tatsächlich. Lebrun musterte sie ungläubig. Diese Xanthippe war die
Ehefrau
dieses bedauernswerten Mannes? Wie konnte er ein solches Geschöpf ertragen? Sie musste über irgendwelche ausgleichenden Qualitäten verfügen – oder verfügt haben, als er ihr einen Heiratsantrag gemacht hatte –, doch Lebrun hatte nicht die geringste Ahnung, worin diese bestehen mochten. Sie erschauderte, als sie sich vorstellte, dass sie und Simon irgendwann genauso wie die beiden sein würden; dann errötete sie, als sie erkannte, dass sie bereits den ersten Schritt in diese Richtung unternommen hatten. Als der Gelbe Alarm ertönt war und man ihr mitgeteilt hatte, dass sie sich zum Dienst zurückmelden sollte, hatte sie ihre Uniform wieder angezogen und die Schlafzimmertür geöffnet, während Simon sich gerade seiner dritten cetianischen
Laliska
widmete. Sie war ohne ein Wort der Erklärung verschwunden, und er hatte kein Wort zu ihr gesagt, als sie gegangen war.
Wenn ich zurückkomme
, schwor sie sich,
werde ich mich für uns beide entschuldigen
.
Der Große General schien diese Frau zu mögen. Er lachte und sagte: »Dieser Kampfgeist! Du würdest eine gute Nevisianerin abgeben, Stella. Du solltest einmal darüber nachdenken.«
»Ich habe Verpflichtungen, die mich an Harry binden«, sagte sie nur.
»Und ich bin jederzeit bereit, dich aus diesen Verpflichtungen zu
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