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ST - TOS 104: Der Friedensstifter

ST - TOS 104: Der Friedensstifter

Titel: ST - TOS 104: Der Friedensstifter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Oltion
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anzuwenden. Derweil krochen die Ärzte mit immer besserer Technologie durch das Kampfgetümmel, um die Verwundeten zu retten. Und die Leute, die nur in Frieden leben wollten, wurden gegen ihren Willen irgendwann darin verwickelt, indem sie sowohl die Soldaten als auch die Ärzte mit ihren Steuergeldern finanzierten. Doch irgendwie schien es das Wesen des Lebens zu sein, dieser endlose Kampf zwischen Gewalt und Mitgefühl.
    Es musste einen besseren Weg geben. Zahllose Gesellschaften hatten danach gesucht, und manche mit Erfolg, auch wenn er oft zweifelhaft war – und um welchen Preis? Die Föderation mit ihrer militärischen Macht, die den Frieden förderte, aber jederzeit bereit war, mit Gewalt gegen jene vorzugehen, die diesen Frieden allzu aggressiv bedrohten? Die Vulkanier mit ihrer eisernen Selbstbeherrschung, die ihnen gar keine Gefühlsregung mehr gestattete? Die Klingonen und die Romulaner waren den anderen Weg gegangen, indem sie die Gewalt verherrlichten und sie als einzig wahre Lebensweise verehrten. Aber ging es ihnen damit besser? McCoy glaubte nicht daran.
    Und nun die Nevisianer. Sie hatten einen interplanetaren Krieg geführt, über einen längeren Zeitraum als die menschliche Zivilisation existierte, und all das nur wegen einer Nichtigkeit. Der Große General hatte angedeutet, dass sie mehrere Male versucht hatten, Frieden zu schließen, doch dieser war nie von längerer Dauer gewesen. McCoy hätte ihm den Grund dafür nennen können: An der grundsätzlichen Natur der Nevisianer war nichts geändert worden. Tief in ihrem Innern schlummerten dieselben gewalttätigen Instinkte wie in jedem anderen, und diese Instinkte brauchten ein Ventil.
    McCoy sah keine Lösung, doch während er von der Krankenstation zum Transporterraum unterwegs war, hoffte er doch stark, dass endlich jemandem etwas einfiel. Er war es allmählich leid, immer wieder die Verwundeten zusammenzuflicken.
    Die Tür zum Transporterraum glitt zischend zur Seite. Vagle, der Transportertechniker, und zwei Sicherheitswächter hatten sich bereits eingefunden. McCoy erkannte Ensign Lebrun und Lieutenant Gorden wieder. Lebruns Augen schienen ein wenig gerötet zu sein, und McCoy hätte ihr beinahe etwas angeboten, um die Reizung zu lindern, doch dann erinnerte er sich daran, dass sie frisch verheiratet war, und entschied sich dagegen. Für McCoy war auch die Ehe ein unverständliches soziales Verhältnis, fast genauso rätselhaft wie der Krieg.
    Gorden wirkte etwas nervös, während er die Ladung seines Phasers kontrollierte. Er war jung und noch begierig darauf, sich einen Namen zu machen. McCoy machte sich eine mentale Notiz, besonders auf ihn achtzugeben, denn er konnte sich sehr leicht verletzen, wenn er nicht vorsichtig war.
    Als sich die Tür erneut öffnete, trat Captain Kirk ein, dicht gefolgt von Spock.
    »Wie ich sehe, sind alle da«, sagte Kirk. »Dann kann es ja losgehen.«
    Sie nahmen auf der Transporterplattform Aufstellung und McCoy warf dem Ersten Offizier einen kurzen Blick zu. »Können Sie sich vorstellen, dass das Ziel dieser Mission darin besteht, ausgerechnet Harry Mudd das Leben zu retten?«
    Spock nickte ernst. »Da dies in der Tat das Ziel unserer Mission ist, bereitet es mir keinerlei Schwierigkeiten, es mir vorzustellen.«
    Er hätte wissen müssen, dass er eine solche Antwort von Spock bekommen würde, dachte McCoy. Eine absolut vernünftige Erwiderung auf die Frage, abgesehen von der unterschwellig vorhandenen Geringschätzung.
    »Ha!«, sagte er. »Die vielgerühmte vulkanische Zurückhaltung scheint auch keine Lösung zu sein, wie?«
    »Wie bitte?«, fragte Spock verblüfft über diese anscheinend völlig unpassende Entgegnung.
    »Schon gut«, sagte McCoy. »Ich wollte nur höflich sein.«
    »Genauso wie ich, Doktor, doch offenbar waren Sie gewillt, meine Antwort in jedem Fall negativ aufzufassen.«
    War das Spocks ehrliche Meinung über die Situation? In diesem Fall war es schlimmer, als McCoy befürchtet hatte. Wenn zwei Menschen, die höflich miteinander umgehen wollten, trotzdem wütend aufeinander werden konnten, wie sollte dann irgendjemand einen dauerhaften Frieden schließen? Er wollte Spock danach fragen, ihn vielleicht in ein echtes Gespräch verwickeln, doch dafür blieb ihnen keine Zeit mehr. Denn in diesem Augenblick sagte Kirk: »Energie!« Vagle schob die Kontrollregler nach vorne, und das Schiff löste sich in ein undeutliches Flimmern auf.
    Sie materialisierten in einer gemauerten Kammer, die kaum

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