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ST - TOS 104: Der Friedensstifter

ST - TOS 104: Der Friedensstifter

Titel: ST - TOS 104: Der Friedensstifter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Oltion
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McCoy stieß derbe Flüche aus. Mudd hörte ihn wie aus weiter Entfernung, dann sah er, wie Kirk, Spock und der Sicherheitswächter das Feuer erwiderten, doch sein Blick trübte sich bereits. Er spürte dumpf einen weiteren Schock in seinem anderen Bein, aber inzwischen schien alles, selbst seine Hüftwunde, hinter einem dichten Nebel zu liegen.
    Plötzlich packte ihn jemand an den Armen und schleifte ihn in die Schatzkammer. Dabei stieß sein Kopf gegen die Türschwelle. Als ob sein Körper nicht schon genügend geschunden war! Wer immer ihn gerettet hatte, legte seinen Kopf auf einen Sack voller Geld, und dann hörte Mudd das Summen medizinischer Instrumente.
    Mit einem lauten Knall fiel die Tür zur Kammer zu. Sofort ging das Licht aus, doch kurz darauf irrte der Schein einer Handlampe durch die Dunkelheit, bis ihm jemand genau ins Gesicht strahlte.
    Er wollte dem Verantwortlichen sagen, dass er ihn nicht blenden solle, doch als er zu diesem Zweck einatmen wollte, merkte er, dass es ihm nicht gelang. Mit wachsendem Entsetzen wurde ihm bewusst, dass er überhaupt nicht mehr atmete!
    Verschwommene Gestalten flossen durch die Dunkelheit außerhalb des Lichtstrahls. Im zunehmenden Summen in seinen Ohren hörte Mudd, wie Kirk sagte: »Wie steht es um ihn, Pille?« Dann hörte er die Antwort des Arztes: »Es geht ihm immer schlechter, Jim. Wir müssen ihn auf die
Enterprise
bringen.«
    »Sobald … Schilde … ermöglichen«, sagte Kirk, dessen Worte phasenweise an- und abschwollen. Dann war das Zirpen eines Kommunikators zu hören, und Kirk sprach wieder, doch diesmal klang seine Stimme wie das Summen eines winzigen Insekts.
    Zumindest ließ jetzt auch der Schmerz nach. Mudd versuchte, seine Arme zu bewegen, seinen Kopf, er wollte mit den Augen blinzeln, doch er spürte keinerlei Reaktion. Er konnte nur mit dem Kopf auf dem Geldsack am Boden liegen und ins Licht starren.
    Jemand schaltete eine zweite Handlampe ein und leuchtete den Raum aus. Juwelen glitzerten im Lichtstrahl wie Sterne in der Atmosphäre eines Planeten. Kein schlechter Anblick als letzter Eindruck von dieser Welt, dachte Mudd. Er hatte schon immer davon geträumt, das Ende seiner Tage inmitten sagenhafter Reichtümer zu erleben. Jetzt schien es so weit zu sein.
    Doch wo waren all die schönen Frauen, die untrennbar zu diesem Traum gehörten?

NEUN

    Kirk versuchte, seinen Atem unter Kontrolle zu bringen. Sein Herz raste, und er fühlte sich wie eine Katze im Hundezwinger. So ging es ihm immer, wenn auf ihn geschossen wurde. Meistens erst hinterher, wenn er Zeit gefunden hatte, darüber nachzudenken, doch je früher es ihm bewusst wurde, desto schlimmer. Wenn die Kämpfe vorbei waren, begann die Phase, in der er seine Handlungen Revue passieren ließ und sich wegen all seiner schlechten Entscheidungen Vorwürfe machte.
    Und jetzt hatte er sehr viel Zeit zum Nachdenken. Den schockierten Gesichtsausdruck von Ensign Lebrun, als sie getroffen wurde, würde er niemals vergessen. Ihr war gar keine Zeit geblieben, etwas zu spüren, bevor sie zum zweiten Mal getroffen wurde, also hatte sie einen schmerzlosen und sauberen Tod gehabt. Doch das änderte nichts an der Tatsache, dass sie tot war.
    Kirk hätte liebend gerne Harry Mudd die Schuld daran gegeben. Schließlich war ihre Flucht durch Mudds eigensinnigen Abstecher in die Schatzkammer erheblich verzögert worden. Aber er hatte bereits für seine Raffgier bezahlt, und letztlich hatte die Kammer ihnen allen vermutlich das Leben gerettet. Ansonsten wären sie irgendwo ins Kreuzfeuer geraten, und das ohne eine günstige Rückzugsmöglichkeit wie diese. Selbst jetzt konnte Kirk den Kampflärm von draußen durch die massive Tür hören. Das hier war kein bedeutungsloses Geplänkel, sondern ein vernichtender Angriff auf die Regierung des Planeten. Die Prastorianer überrannten den gesamten Palast.
    Außerdem trug Kirk die alleinige Verantwortung, wenn er einen Schuldigen am Tod von Lebrun suchte. Sie hatte ihre Pflicht erfüllt, die darin bestand, ihre Besatzungskollegen zu schützen – und insbesondere ihren Captain. Wenn er sie nicht mitgenommen oder nicht persönlich eine Aufgabe übernommen hätte, die er vermutlich auch über den Kommunikator hätte erledigen können, wäre sie noch am Leben.
    Er wusste, dass seine Überlegungen nicht ganz richtig waren. Spock hatte es ihm oft genug bei ähnlichen Gelegenheiten gesagt. Wenn er diese Argumentation weiterverfolgte, dann war letztlich Admiral Tyers

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