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ST - TOS 104: Der Friedensstifter

ST - TOS 104: Der Friedensstifter

Titel: ST - TOS 104: Der Friedensstifter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Oltion
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Nachricht von Mudds Tod beschäftigt schien, als er das Fauchen der entfesselten Energie und Chekovs Schrei hörte. Chekov stürzte auf die Pflastersteine, und Rauch stieg vom faustgroßen Loch in seinem Körper auf. Sulu glaubte, noch nie einen überraschteren Ausdruck auf dem Gesicht eines Menschen gesehen zu haben.
    Er reagierte völlig instinktiv. Sein Unterbewusstsein musste erkannt haben, dass ihm nicht genügend Zeit blieb, um seine eigene Waffe zu ziehen und sie abzufeuern, sodass er einfach den Arm hochriss und dem Prastorianer den Disruptor aus der Hand schlug. Dann griff er mit der linken Hand nach dem Arm des Mannes und drehte ihn herum, wobei er ihm beinahe die Schulter ausrenkte.
    »Aua!«, schrie der Mann. »Warum tun Sie das? Lassen Sie mich los!«
    Sulu ging nicht darauf ein, sondern packte auch den anderen Arm des Prastorianers und drehte ihn ebenfalls auf seinen Rücken. Dann umfasste er beide Unterarme mit einer Hand und benutzte den Mann als lebenden Schutzschild, falls jemand versuchen sollte, auf ihn zu schießen.
    Doch niemand schien etwas Derartiges zu beabsichtigen. Die meisten Leute starrten ihn einfach nur an, als hätte er plötzlich den Verstand verloren. Einige lachten sogar.
    »Sie …«, stieß Sulu hervor, doch es gelang ihm nicht weiterzusprechen, weil seine Zunge auf einmal nicht genug Platz im Mund zu haben schien. »Sie …«, versuchte er es erneut. »Sie haben Chekov getötet!«
    »Ja, sicher«, erwiderte der Mann entrüstet, »aber es war doch nur ein Scherz! Mehr nicht!«
    »Ein
Scherz?
«, schrie Sulu. »Ich werde Ihnen zeigen, was ich unter einem Scherz verstehe!« Er riss die Arme des Mannes weiter nach oben, doch dann hinderte Kirk ihn daran, ihm die Knochen zu brechen.
    »Nicht!«, sagte Kirk und hielt Sulus Hand zurück. Sulu gab dem Druck nicht nach, aber führte sein Vorhaben auch nicht zu Ende.
    »Aber … aber er …« Sulu konnte es nicht ein zweites Mal aussprechen. Nicht Chekov! Er war wegen eines dummen Missverständnisses kaltblütig ermordet worden, das ihm nicht einmal bewusst gewesen war; wegen eines Fehlers, den Sulu immer noch nicht begriff und vermutlich niemals begreifen würde.
    Auch Kirk hatte Schwierigkeiten, seine Stimme wiederzufinden, doch dann schluckte er und sagte: »Für ihn ist es ohnehin zu spät. Wir sollten jetzt darauf achten, dass wir nicht auch noch getötet werden.«
    Der Prastorianer, den Sulu festhielt, reckte sich auf die Zehenspitzen, um die Spannung in seinen Armen zu erleichtern. »Ach, hören Sie auf! Sie können doch nicht
alle
Skeptiker sein! Ich wusste gar nicht, dass es so viele auf dem Planeten gibt.«
    »Wir sind nicht von hier, falls es Ihnen entgangen sein sollte«, fauchte Kirk zurück. »Wir nehmen ihn mit, Mr. Sulu. Er wird sich an Bord für diese Tat verantworten müssen. Mr. Scott, Sie kümmern sich um Chekov.« Er blickte finster auf die Prastorianer, die sie umringten, und zog dann langsam den Phaser. »Jetzt lassen Sie uns bitte durch. Dann müssen wir niemandem wehtun.«
    Doch die Prastorianer lachten nur. Die Frau, die sie zuerst angesprochen hatte, sagte: »Hören Sie, er hat doch nur seinen Standpunkt deutlich gemacht. Ihr Freund ist vermutlich nur …«
    Der Rest ihrer Worte ging im Getöse unter, als plötzlich auf der anderen Straßenseite lautes Geschrei und hektische Rufe ertönten. Nur das Zischen von Disruptoren übertönte den Lärm, und jemand in ihrer Nähe schrie: »Sie kommen!«
    Die Frau, die mit Kirk gesprochen hatte, drehte sich ohne ein weiteres Wort um und rannte auf den Unruheherd zu, während sie ihren Disruptor zog. Doch sie kam kaum weiter als zehn Meter, bis sie von einem Energiestrahl in die Schulter getroffen wurde und taumelnd zu Boden stürzte.
    »Distrellianer!«, schrie eine andere Stimme, und durch Lücken in der wimmelnden Menge konnte Sulu sehen, dass Gestalten in dunkelblauen Uniformen aus dem Nichts materialisierten und sofort auf jeden schossen, der in ihrer Nähe stand.
    Die Leute von der
Enterprise
befanden sich in einer denkbar schlechten Position. Die leere weiße Wand des Gebäudes hinter ihnen reichte etwa hundert Meter weit in beide Richtungen, was sie zu Zielscheiben auf einem Schießstand machte, und der Energieschild verhinderte, dass sie ohne weiteres herausgebeamt werden konnten. Ihre einzige Überlebenschance bestand darin, sich geradeaus auf die Straße vorzukämpfen, genau in die Arme der distrellianischen Angreifer, damit sie den Einflussbereich des Schildes

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