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Staatsanwalt sucht  Polizist

Staatsanwalt sucht Polizist

Titel: Staatsanwalt sucht Polizist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. Schwalbe
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man nur in durchsichtigen Hemdchen herumlaufen? Hatte der Kerl denn gar keinen Anstand? Na ja, immerhin fuhr Jürgen auf ihn ab, obwohl er nicht zu den älteren Semestern gehörte. Er hatte sicherlich einen guten Kern. Was wäre eine gute Serie wohl ohne zwei Lesben? Ehrlich gesagt, hätte ich gut darauf verzichten können, andererseits peppten die beiden Mädels den Laden ein bisschen auf. Am coolsten aber war ja wohl Michaels Mutter Debbie. Herr im Himmel, war die Frau taff und ein absoluter Traum für jeden schwulen Sohn. Wer wünschte sich nicht eine Mutter, die gegen die Diskriminierung von Homosexuellen kämpfte und für den eigenen Sohn und dessen männliche Freunde ein offenes Ohr hatte? Mann, wie beneidete ich Michael. Meine Mutter buk auch Geburtstagskuchen, aber sie würde sich nie im Leben mit Jürgen in die Küche setzen und sagen „Okay, Jürgen! Dann erzähle mir mal von deinen Problemen. Wieso hat es nicht mit Kevin, Klaus oder wer-es-auch-immer-ist geklappt?“
    Bei dem Gedanken musste ich auflachen und bemerkte, dass mein Rührei mittlerweile kalt geworden war. Na gut, hole ich mir eben etwas Mayonnaise, dann wird das Ganze zum Brunch umdeklariert. Die Serie war einfach spitze. Genau das, was ich jetzt gebrauchen konnte.
    Nachdem ich pappsatt war und beide DVDs zu Ende geguckt hatte, war ich frohen Mutes, Nico zu mailen. Ich holte meinen Laptop hervor und wählte mich ins Internet. Ich öffnete mein Postfach und hatte tatsächlich noch eine Antwort von Nico bekommen. Merkwürdig, der arbeitete doch nicht rund um die Uhr, oder doch? Wie spät war es eigentlich? Ich konnte unmöglich den halben Tag lang DVDs geguckt haben, oder? Okay, der Sonntag war fast vorbei. Ich hatte den ganzen Tag lang Fernsehen geguckt.
       
    -------- Original-Nachricht --------
    > Datum: Sun, 28 Sep 2008 17:44:31
    > Von: „Nico Krohninger“
    > An: Marten Kruse
    > Betreff: Tagesgruß
       
    Hi Marten!
    Ich denke allerdings, dass Dienstag oder Donnerstag dann doch zu gehetzt wird. Behalten wir doch mal den Freitag im Auge, aber bzgl. der genauen Uhrzeit muss ich meinen Chef fragen O:-) , da sie am Freitag nun auch frei hat und schon gerne mal das eine oder andere plant, ohne mich vorher zu fragen :)
    Ich werde mich morgen noch einmal bei Dir melden, wenn es Dir wirklich nichts ausmacht. Ich würde mich freuen, wenn wir uns in LG treffen könnten ;)
    Bis denn,
    Nico
       
    Soviel nun zu meinem Erholungswert durch den amüsanten Fernsehtag mit Michael, Ben, Ted, Brian und Justin. Alles futsch. Was sollte das denn nun heißen? Chefin? Erzähl mir bloß nicht, der Kerl hat ‘ne Freundin, dann drehe ich durch. Und wenn, dann gehe ich zu ihr und verklicker ihr, dass ich der passendere Deckel bin und nicht sie. Die Idee fand ich gut! Vorher rufe ich aber doch lieber bei Jürgen an.
    „Hallo?“
    „Jürgen, altes Haus! Wie geht’s dir?“
    „Mensch, Marten. Du weißt ganz genau, dass ich diese Begrüßung nicht ausstehen kann. Du hörst dich schon an wie diese eiskalten Macho-Heteros.“
    Ich musste unwillkürlich lachen. „Sorry, Jürgen! Ich bin noch total überdreht von der Soapserie, die du mir auf DVD ausgeliehen hast. Du hast nicht zufällig noch mehr davon?“
    „Klar habe ich das. Schätzchen, als Richter verdiene ich soviel Geld, dass ich mit meiner popligen Zwei-Zimmer-Wohnung fünfhundert von diesen DVDs anschaffen kann. Tue ich natürlich nicht. Wenn du willst, dann komm doch vorbei und wir gucken eine Folge gemeinsam. Du hast doch bestimmt noch Erzählbedarf, oder was macht Nicos Haussuche?“
    Guter Gott, hatte ich ihm davon schon erzählt? So langsam musste ich Buch führen, wem ich was erzähle. Ich kam schon total durcheinander. „Woher weißt du denn davon?“
    „Sag mal, Marten, nimmst du Drogen? Muss ich mir Sorgen machen? Oder hast du letzte Nacht ein Glas Wein zu viel getrunken? Du hast mir heute Nacht um kurz nach eins, glaube ich, ‘ne SMS geschickt. Ich war nur zu faul, dir zu antworten. Und heute tagsüber hatte ich vergessen, bei dir durchzuklingeln. Also, was ist? Kommst du vorbei?“
    „Bin gleich da, Jürgen!“
       
    * * *
       
    Zwanzig Minuten später ließ mich Jürgen in sein Wohnzimmer eintreten.
    „Du sag mal, Jürgen! War das eben Klaus auf der Treppe? Der ist ja wie ein Wirbelwind an mir vorbeigeprescht. Hattet ihr Streit?“
    Jürgen winkte ab und nahm sich ein Taschentuch, um sich eine imaginäre Träne aus den

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