Staatsanwalt sucht Polizist
einen dreißigjährig tätigen gestandenen Richter – mit Samthandschuhen anfassen.
Plötzlich nickte er und zeigte ein klitzekleines Lächeln. „Hast ja recht! Na, dann lass uns deine Kalorienbombe verschlingen, bevor sie kalt wird..
Die Bedienung setzte uns zwei extra große Portionen vor. Hungrig stürzte ich den leckeren Kuchen hinunter und strich mir danach satt über den Waschbrettbauch – naja, er hatte etwas abgenommen in letzter Zeit. Bloß gut, dass er unbehaart war. Ein Bärenbauch ohne Muskeln machte sich nicht besonders gut. Andererseits würde ich mit Nico eh nicht so schnell im Bett – oder auf seiner Matratze – landen, daher konnte ich ab morgen noch ganz viel trainieren. Der Rest des Nachmittages verlief ruhig und amüsant. Wir quatschten noch eine Weile über dies und jenes und machten uns dann auf den Heimweg.
* * *
Mit leicht unsicherem Gefühl betrat ich meinen Nobel-Fitnessclub, für den ich pro Monat immerhin schlappe einhundert Euro hinblätterte. Ich glaube, für Frauen lohnte sich das Angebot mehr als für Männer. Nicht, dass ich nicht wüsste, was ich alles machen sollte. Nein, ich hatte eher ein Problem damit, dass ich mich als Mann zum Idioten machte, wenn ich an den tänzerisch angehauchten Kursen teilnahm, bei denen massenhaft Frauen herum hopsten und kein einziger Mann. Aber heute war mir alles egal. Ich ging zuerst aufs Fahrrad, um warm zu werden, dann zu zwei, drei Geräten, die ich mal von einem Personal Trainer aufgeschrieben bekommen hatte – Gutes für die Bauch- und Rückenmuskulatur – und wagte mich schließlich in die Höhle der Löwinnen. Wie gesagt, mir war heute alles egal. Ich wollte tanzen und mich treiben lassen. Was war da besser geeignet, als ein Tanzkurs im Aerobicstil. Natürlich war ich der einzige Mann – außer dem Kursleiter. Dieser zwinkerte mir aufmunternd zu und begrüßte mich. Alle weiblichen Köpfe drehten sich neugierig zu mir um. Toll, soll ich mich noch nach vorne stellen, damit mich alle besser sehen können? Grrr ….
Die Musik war perfekt. Der Trainer war perfekt. Mein Körper fühlte sich an wie nach gutem Sex. Wohlig, erschöpft und vollgepumpt mit Endorphinen, diesen kleinen süchtig machenden Glückshormonen, von denen man – hatte man sie erst mal intus – gar nicht mehr genug bekommen konnte. Als der Kurs zu Ende war, kam Chris, der Kursleiter, auf mich zu und lud mich auf einen Powerdrink an der Bar ein. Das fruchtige Gebräu war hervorragend und meine Stimmung war auf Wolke dreihundertsieben. Nico hatte zwar noch nicht wegen der Juristenparty morgen angerufen, aber das störte mich nicht. Ich wusste, ich würde ihn spätestens nächste Woche treffen. Chris sah recht attraktiv aus. Zum Anbeißen knackig, was er mit seiner leichten Trainerkluft natürlich noch betonte. Noch während wir uns unterhielten, merkte ich, wie sich bei mir was rührte. Mein Körper verlangte nach noch mehr Glückshormonen. Ich sag‘ ja, die Dinger machen süchtig! Das Gespräch wurde immer eindeutiger, obwohl ich bereits nach zehn Minuten wusste, dass Chris schwul war. Mein geschultes Auge und mein siebter Sinn – Schwule haben sieben! – sagten mir, der gehört zu deinesgleichen und versteht dich. Tja, nach einer halben Stunde sprach mein Hoseninneres noch intensiver mit mir und nach einer weiteren Viertelstunde rutschte ich nervös auf dem Barhocker herum. So was war mir noch nie passiert! Wirklich, ich schwöre! Ich war eigentlich kein Typ für One-Night-Stands, geschweige denn für One-Day-Changingroom-Stands. Aber heute wollte ich! Gott, und wie ich wollte.
„Tut mir leid, wenn ich jetzt mal deutlich werde, aber du machst mich echt an. Ich weiß gar nicht mehr, wohin mit mir. Das Denken fällt mir schwer und ich befürchte, wenn ich nicht gleich etwas Druck loswerde, platze ich..
Das war ganz schön drastisch und normalerweise so gar nicht meine Art. Macht nix, Marten, beruhigte ich mich. Dein Körper spricht mit dir und dieses knackige, sexy Wesen da vor dir erlaubt mal eine Ausnahme. Ich lächelte verlegen.
Chris erhob sich und nickte mir zu. Was war denn nun? Er blieb stehen und deutete mir mit dem Kopf, ihm zu folgen. Ich schnallte mir das Handtuch vor die Hose – um nicht unnötig aufzufallen, Männer können’s halt einfach nicht verbergen! – und stolperte hinter ihm her. Er vergewisserte sich, dass uns niemand sah und zog mich in seine Umkleidekabine. Die für die Trainer. Er drehte den Schlüssel herum und zog
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