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Staatsanwalt sucht  Polizist

Staatsanwalt sucht Polizist

Titel: Staatsanwalt sucht Polizist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. Schwalbe
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lächelte mich schüchtern an. „Hallo, Marten. Komm doch herein!“
    Ich zog meinen Mantel und meine Schuhe aus und folgte ihm ins Wohnzimmer. Dort setzte ich mich auf das kleine Sofa und faltete meine Hände. Steven brachte mir ein Glas mit Mineralwasser – heute hätte ich lieber einen doppelten Whiskey getrunken – und setzte sich neben mich. Er fasste mir an die Schulter und streichelte mich. Ich schüttelte den Kopf und schob seine Hände sanft, aber bestimmt, zur Seite.
    Erstaunt sah er mich an. „Stimmt etwas nicht?“
    Ich atmete tief durch. „Ähm … würde es dir etwas ausmachen, wenn ich das Fenster öffne?“
    Steven stand auf und drehte am Fenstergriff. Die frische, eiskalte Luft strömte sofort in die geheizte Bude und klarte meine Gedanken. „Danke, Steven!.
    Er setzte sich wieder hin, dieses Mal aber auf den Sessel.
    „Ich muss mit dir reden ….
    Mit großen Augen sah Steven mich an. Nervös wurschtelte ich mit meinen Händen herum. Ach, was soll’s, Marten, sprach ich mir selbst Mut zu. Da musst du jetzt durch. „Ich … denke … ich meine … ich möchte unsere Beziehung beenden.“
    Steven nickte gefasst. „Damit habe ich bereits gerechnet.“
    „Hast du?“
    „Ja. Seit zwei Wochen bist du völlig durch ‘n Wind. Du machst am Set Fehler, die dir vorher nie unterlaufen sind. Du warst oft so … abwesend. Hast vor dich hingeträumt und vor dich hingelächelt, als hättest du dich unsterblich verliebt. Ich wusste, dass ich nicht die Ursache für deine Verhaltensänderungen war.“
    „Es tut mir leid, Steven! Es liegt wirklich nicht an dir. Du bist ein netter, ruhiger und rücksichtsvoller Partner … aber … ich liebe dich nicht.“
    „Ich weiß! Macht nichts, Marten. Ich wusste von Anfang an, dass unsere Beziehung nicht von Dauer ist.“
    Ich atmete erleichtert auf. Das war ja absolut harmlos und glimpflich abgelaufen. Keine Heulkrämpfe, kein Anflehen, nur ein ruhiges Lächeln.
    „Möchtest du noch etwas bleiben?“
    Kopfschüttelnd stand ich auf. „Ich glaube, ich gehe besser, Steven. Sei mir nicht böse!“
    An der Wohnungstür umarmten wir uns noch einmal kurz, dann war ich auch schon draußen auf der Straße und lief erleichtert nach Hause.
       
    * * *
       
    „Hi, Marten! Ich muss dir für heute leider absagen. Teddy kriegt Zähne. Da will ich Annemarie nicht alleine lassen.“
    „Ist schon in Ordnung. Die Kinder gehen vor. Kommst du morgen?“
    „Nein! Ich … ich denke, die nächste Woche wird das auch nichts. Annemarie hat mich schon gefragt, ob ich ‘ne andere Frau kennengelernt habe. Sie ist so misstrauisch, dass sie meine ganzen Sachen durchwühlt hat. Wenn sie wüsste, dass wir beide … ich glaube, sie würde tot umfallen!“
    „Hm..
    Stille.
    „Und wie stellst du dir das auf Dauer vor? Du kannst nicht ewig ‘n Spagat zwischen Annemarie, den Kindern und mir machen.“
    Nico stöhnte leise auf. „Ach, Marten. Ich weiß es doch auch nicht. Okay, weißt du was, ich komme morgen Mittag für ‘ne Stunde vorbei.“
    Wie großzügig du doch bist, dachte ich verbittert. Was sollte das bloß werden? War ich jetzt wie all die armseligen Frauen, die sich an einen verheirateten Mann banden, der ihnen jahrelang versprach, dass er Frau und Kinder für seine Mätresse verlassen wird? Was für eine Horrorvorstellung. Meine Gefühle für Nico erhielten einen Dämpfer. Ich verabschiedete mich und beschloss, heute mal das Handballtraining auszuprobieren, das an Freitagabend in der Sporthalle um die Ecke stattfand. Ich packte meine Sporttasche und verließ das alte Mietshaus, in dem ich wohnte. Etwas nervös erreichte ich die Halle. Vor der Halle warteten bereits mehrere Männer.
    „Hallo! Ich bin Marten. Ich wollte mal fragen, ob ich vielleicht mittrainieren könnte …“ Unsicher sah ich die anderen an. Einer von ihnen streckte mir seine Hand entgegen und lächelte.
    „Ich bin Ben. Wir freuen uns immer über Verstärkung. Klar, kannst du mitmachen.“
    „Ob ich eine großartige Verstärkung bin, weiß ich gar nicht. Das letzte Mal habe ich vor zehn Jahren Handball gespielt.“
    Ben winkte ab. „Da kommst du schnell wieder rein. Ist wie Fahrradfahren. Verlernt man auch nicht.“
    Ein weiterer Mann kam, der mit großem Hallo begrüßt wurde und offenbar der Trainer war. Er schloss die Halle auf und ließ uns eintreten. Ben stellte mich ihm vor, dann gingen wir in die Umkleidekabine, um uns umzuziehen. Fünf Minuten später stand ich etwas verloren in der Halle herum

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