Staatsanwalt vermisst seinen Polizisten
anderen bewunderten gerade die außergewöhnlich schlichten Bergziegen - stieß ich Thorsten hinein und hoffte, dass uns niemand gesehen hatte. Ich schloss die Tür und drehte den Schlüssel herum, den offenbar jemand vergessen hatte abzunehmen. Wir befanden uns in einer Art Pausenraum - oder war das nur ’ne Futterkrippe? Egal, es war jedenfalls keine Toilette.
„Mach die Tür wieder auf“, brummte Thorsten noch immer beleidigt.
Ich schüttelte grinsend den Kopf und ging auf ihn zu. Er schupste mich leicht weg, doch ich ließ mich nicht abwimmeln. „Hier ist auch ’ne kinderfreie Sexzone“, murmelte ich und versuchte so sexy und verführerisch wie möglich zu klingen.
Thorsten verschränkte die Arme vor der Brust. „Jetzt will ich nicht mehr!“ Schmollend schob er die Unterlippe vor. Ich versuchte, ihm die Arme herunterzudrücken, aber er war eindeutig stärker - mein Polizist! Also griff ich ihm zwischen die Beine, doch Thorsten drehte sich weg. Ich kannte diese Gestik von Miriam und war bisher immer davon ausgegangen, dieses beleidigte Schneckenhaussyndrom war den Frauen vorbehalten.
Ich erlag offensichtlich einem Irrtum. Irgendwie musste seine Schale doch zu knacken sein! Ich legte ihm von hinten die Arme um die Hüften und begann, seinen Nacken anzuknabbern. Leise stöhnte er auf. Doch seine Arme ruhten noch immer eisern verschränkt vor seiner Brust. Also arbeitete ich mich nach unten vor und biss ihm in den Rücken. Dabei versuchte ich, seine Hose zu öffnen, doch er wehrte mich ab. Mit einer blitzschnellen Bewegung wirbelte er mich herum und hielt meine Hände auf dem Rücken fest. Guter Gott, hatte er vergessen, wer ich war?
„Aua, Thorsten! Was machst du denn da?“
„Ich zeige dir jetzt mal, wo der Hammer hängt. Du brauchst wohl mal ’ne kleine Lektion, wer hier die Oberhand hat.“
Er riss mir die Hose runter und war so schnell in mich eingedrungen, dass ich nach Luft schnappte. Halleluja! Wie ein Rammbock stieß er in mich hinein und spritzte kurz darauf ab. Dann ließ er mich los und starrte mich an.
Jetzt war ich beleidigt. Nicht, dass es mir nicht gefallen hätte, so zu tun, als sei ich der Schwächere, der vom starken Polizisten übermannt wird, aber er war dabei irgendwie lieblos gewesen. Plötzlich schossen mir die Tränen in die Augen. Beschämt drehte ich mich weg.
Thorsten packte mich am Arm und drehte mich zu sich um. Er nahm mich in die Arme und hielt mich fest. So standen wir sekundenlang da - mit den Hosen an unseren Füßen. Zärtlich streichelte er mir übers Gesicht. „Tut mir leid! Ich wollte dir nicht wehtun.“
„Schon okay ... ich wollte dich nur ein bisschen aufmuntern und aus deinem Schneckenhaus herausholen. Und da fiel mir dieser - ehrlich gesagt, schrecklich nach Ziegen stinkende Raum auf... Körperlich hast du mir nicht wehgetan, aber du warst so kalt ...“ Ich stockte.
Thorsten verzog mitfühlend das Gesicht und gab mir einen Kuss. Dann tauchte er ab und blies mir einen. Als ich abgespritzt hatte, erhob er sich und küsste mich, während er mir die Jeans zuknöpfte.
„Ich liebe dich!“, raunte er mit seiner sexy Stimme.
„Ich liebe dich auch ...“
Unbemerkt schlüpften wir aus der Abstellkammer heraus und schlossen uns unserem großen Familienpulk an.
* * *
„Jonathan, aufstehen, du Schlafmütze! Komm, du musst zur Schule.“ Schlaftrunken wälzte sich mein Neffe auf die andere Seite und grunzte irgendein unverständliches Zeug. Ich verdrehte die Augen und zog an der Schnur vom Rollo. Mit einem Schlag wurde es hell auf dem Dachboden. Josefine setzte sich kerzengerade in ihrem Bettchen hin und lächelte. „Ha-wo, Onkel Marten!“
„Hallo, mein Schatz! Schön, dass wenigstens du wach bist. Na los, Jonathan! Steh endlich auf. Du musst zur Schule und ich zur Arbeit.“
Ich rüttelte an seiner Schulter und drehte ihn um. Sein Kopf glühte und sein Gesicht sah aus wie ein rot gesprenkelter Gummiball. Was war das denn? Entsetzt sah ich ihn an. „Thorsten“, rief ich ängstlich die Treppe hinunter.
„Was gibt’s denn?“
„Kannst du mal kurz hochkommen?“
Neugierig schlüpfte Fine unter ihrer Bettdecke hervor und beäugte ihren Bruder.
„Iiiiii“, murmelte sie und verzog das Gesicht. „Was is’ das denn?“
Ahnungslos zuckte ich mit den Schultern. „Ehrlich gesagt, weiß ich das nicht. Am besten hältst du etwas Abstand, Fine. Nicht, dass du dich noch ansteckst.“
Thorsten kam die Treppe heraufgepoltert und
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