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Staatsanwalt vermisst seinen Polizisten

Staatsanwalt vermisst seinen Polizisten

Titel: Staatsanwalt vermisst seinen Polizisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. Schwalbe
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erhellte sich schlagartig. „Super! Das ist toll, Marten!“ Er umarmte mich und gab mir einen schnellen Kuss. Offenbar hatte er total vergessen, dass wir auf den Austausch von Zärtlichkeiten vor den Kindern verzichten wollten! Aber die beiden waren so mit dem Essen beschäftigt, dass sie es nicht bemerkt hatten. Gott sei Dank! Ich wollte mir nicht irgendwann von meiner Schwester Vorwürfe anhören müssen, dass ich ihre Kinder ‚versaut’ hatte.
    „Wann fahren wir hin?“, unterbrach Thorsten meine Gedanken.
    „Ich dachte, am Wochenende. Der Arzt meinte, bis dahin könne sie sicherlich auch wieder ein paar Worte sprechen.“
    „Prima. Ich habe frei am Samstag. Wenn du willst, komme ich mit.“
    „Gerne.“
       
    * * *
       
    „Hallo Katja!“
    Mit klopfendem Herzen und zwei wahnsinnig nervösen Kindern an der Hand betrat ich das Krankenzimmer. Meine Schwester war von der Intensivstation auf die normale Station verlegt worden. Lächelnd saß Katja in ihrem weißen Bett und sah aus wie ein Gespenst.
    Unsicher blieben Jonathan und Fine stehen und verstärkten ihren Händedruck. Sie wollten mich gar nicht loslassen, obwohl sie sich so gefreut hatten, ihre Mama endlich wiederzusehen. Langsam setzte ich mich in Bewegung und forderte die beiden auf, ihre selbstgemalten Bilder und die Blümchen zu überreichen.
    „Sie haben Angst, glaube ich“, entschuldigte ich mich bei Katja.
    „Ja“, krächzte sie leise.
    Oje, fit war sie beim besten Willen noch nicht. Sie streckte ihre Arme nach den Kindern aus und fing an zu weinen, als sie sie endlich im Arm hatte. Thorsten betrat das Zimmer, in der Hand eine Vase für die Blumen. Er grüßte leise und stellte sich neben mich ans Fußende. Betreten standen wir da und wussten nicht, was wir sagen sollten.
    „Weißt du schon, wie es Thomas geht?“, versuchte ich die Atmosphäre aufzulockern und erreichte das Gegenteil. Katja schluchzte noch mehr. Schnell marschierte ich ums Bett herum und umarmte die Kinder zusammen mit meiner Schwester. Nun musste ich auch noch heulen. Verflixt aber auch!
    Nach einer ganzen Weile - Thorsten war zwischendurch unbemerkt aus dem Zimmer geschlüpft - löste ich mich und setzte mich auf einen Stuhl.
    Thorsten räusperte sich. „Ich war gerade noch mal beim Arzt. Thomas liegt noch auf der Intensivstation. Da er auf dem Beifahrersitz gesessen hatte, hat er wohl einiges mehr abgekriegt als deine Schwester“, berichtete er leise.
    Katja beugte sich vor, um mitzuhören, doch offenbar funktionierten ihre Ohren noch nicht. Sie verzog das Gesicht. „Was ... Thomas ...?“
    Ich fühlte mich, als säße ich Tarzan in weiblicher Gestalt gegenüber. Kein vernünftiger Satz kam aus dem Mund meiner Schwester. Da hatte Dr. Molthusen mit drei bis vier Wochen Genesungszeit wohl sehr hochgegriffen.
    „Thomas liegt noch im Koma“, erklärte Thorsten laut und deutlich. Dabei machte er eine Geste, als ob er schlafen würde.
    Katja hob verstehend den Kopf. Die Kinder fingen an, wild auf sie einzureden. Sie schaute sie liebevoll an, erwiderte aber kaum etwas außer ‚ja’. Den Kindern fiel das nicht auf, mir schon. Besorgt saß ich auf meinem Stuhl und wünschte mich ins ‚Weit-weit-weg-Land’. So fehl am Platz hatte ich mich selten gefühlt.
    Nach einer Stunde kam die Krankenschwester herein und schmiss uns hinaus. Endlich, ich hasste Krankenhäuser. Die Kinder murrten ein wenig, doch dann gingen sie brav mit uns nach draußen. Schweigend fuhren wir die lange Strecke nach Hamburg zurück. Zu Hause angekommen, liefen die beiden die Treppe ins Dachgeschoss hinauf und spielten mit ihren Playmobilfiguren Krankenhaus.
       
    * * *
       
    „Junggesellenabschied! Also wirklich, Marten-Schätzchen. Findest du nicht, dass wir für sowas zu alt sind?“ Klaus rümpfte die Nase und zog seine Schleife zurecht. „Ich würde mich lieber mit Jürgen in unser schnuckeliges Wohnzimmer setzen und ein feines Gläschen Wein trinken.“
    Ich grinste. „Ach, Klaus. Du heiratest doch nur einmal.“
    Klaus versah mich mit einem argwöhnischen Seitenblick.
    „Apropos, wo steckt dein Herr Gemahl überhaupt?“, blubberte Klaus mürrisch.
    „Der müsste eigentlich jeden Moment kommen. Er hatte irgendwas mit Jürgen vor. Großes Geheimnis ...“
    Es klingelte. Klaus atmete erleichtert auf und lief in den Flur hinaus. Ich folgte ihm. Durch die Glastür sah man Thorsten und Jürgen auf dem Treppenabsatz stehen.
    „Hallo! Da seid ihr ja endlich!“, begrüßte Klaus die

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