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Stacee's Soldat (German Edition)

Stacee's Soldat (German Edition)

Titel: Stacee's Soldat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lily K. Weidemann
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denkt, es könnte mir helfen, wenn
ich mit jemandem darüber reden kann. Dumm nur, wenn anschließend
das ganze Dorf Bescheid weiß...
    Also
wäre ich dir sehr verbunden, wenn du das mit Richard in deinem
nächsten Brief nicht erwähnen könntest. Vielleicht
kannst du mir ja auch ohne seinen Namen zu nennen erklären,
warum gewisse Typen so ticken. Denn ich verstehe es einfach nicht.
Habe ich so eine Behandlung verdient, weil ich ihm nichts leihen
wollte? Immerhin bin ich seine Freundin und nicht sein Geldautomat.
    So,
jetzt ist meine Wut fürs erste verraucht. Tut mir leid, dass ich
dich damit belästige, aber ich weiß nicht, mit wem ich
sonst darüber reden soll.
    Wie
geht es eigentlich deiner Schwester und deinen Eltern? Spielt
Kayleigh immer noch so gut Basketball? Sie macht doch sicher auch
bald ihren Abschluss. Weiß sie denn schon auf welche Uni sie
gehen möchte und welche Richtung sie einschlägt?

    Mit
freundlichen Grüßen,
    Stacee

    PS:
Drücke dir die Daumen, dass du die Bedienungsanleitung
wiederfindest. Vielleicht kannst du deinen Körper ja reparieren?

    Bevor
ich es mir anders überlegen konnte, klebte ich den Briefumschlag
zu. Wahrscheinlich würde Andy sich danach eine andere suchen,
der er schreiben konnte.
    Richard
behauptete dauernd, ich würde ein Landei sein, naiv, dumm und
verklemmt. Ob Andrew ihm wohl zustimmte? Oder wurde Dick einfach
seinem Namen gerecht?
    Beim
nächsten Brief würde ich es wissen.
    Schnell
schlüpfte ich in meinen Regenanzug und rannte zum einzigen
Briefkasten. Als ich tropfnass, aber ruhiger, wieder zurück zum
Café kam, hatte sich ein wenig Kundschaft eingefunden.
Hauptsächlich handelte es sich um Stammkunden, aber auch ein
paar mutige Neulinge waren dabei.
    Alle
waren bereits versorgt, nur ich hatte nichts zu tun. Außer die
stechenden, musternden Blicke meiner Mitmenschen zu ertragen. Ich
hatte ihnen nichts getan, warum starrten sie mich also so an? Wussten
sie denn nicht, dass das extrem unhöflich war?
    „ Und,
alles wieder in Ordnung?“, fragte Bree besorgt. Ich nickte.
    „ Ja,
ich denke schon.“
    „ Du denkst schon?“
    „ Ich
habe ihm meine zu Was ihr wollt gesagt und das war's im großen und ganzen auch schon.“
„Auch wenn ich das nicht gerne sage, aber dieser Andrew hat
schon was. Er scheint ganz nett und ehrlich zu sein. Warum gibt es
nicht noch mehr von diesen Typen?“, mischte sich Claire ein.
Sie seufzte sehnsüchtig und schaute verträumt in den Regen.
    „ Schon
mal was von Mr. Darcy gehört?“, fragte ich, ein wenig
genervt, dass ich respektive mein Liebesleben im Mittelpunkt stand.
    „ Nein,
sollte ich?“
    „ Das
ist eine bekannte Romanfigur von Jane Austen. Er war die Inkarnation
der damaligen Vorstellung eines perfekten Mannes – aber leider
gab es nur einen. Und der war ausgedacht.“ „Willst du mir
damit etwas sagen?“
    „ Was
denkst du denn? Ich will damit sagen, dass alle Typen gleich sind.
Und sie deshalb keine Wahl haben als sich zu benehmen, wie sie sich
nun mal benehmen. Es gibt keinen perfekten Kerl, sondern nur solche
die erträglich sind und welche, die sich wie Idioten aufführen.
Das ist alles.“
    „ Wow.
Das ist mit Abstand eine deiner längsten Reden.“, murmelte
Bree, wider Willen beeindruckt.
    Mir
winkte ein Gast. Darum musste ich mich kümmern.
    Die
sonderbaren Blicke meiner beiden Kolleginnen ignorierte ich so gut
ich konnte. Das erinnerte die anderen jedoch auch wieder daran, wo
wir uns befanden.
    Ich
dachte über Andys Brief nach. Seine Nervosität und die
Ehrlichkeit, mit der er sie sich – und mir – eingestand,
war mir neu. Schon klar, den ersten Schritt zu machen war nie leicht.
Aber musste er damit meinen Kopf so ausfüllen? Sollte nicht
Richard in meinem Hirn Dauerschleifen drehen? Sollte ich mir nicht
Sorgen um diese Stimme aus dem Hintergrund machen?
    Ich
seufzte und machte ein paar Rechnungen fertig. Bree und Claire
verteilten sie. Schließlich hatten wir auch diese Kunden
bedient.
    Als
wir an diesem Nachmittag schlossen, konnte ich es kaum glauben. Die
Zeit nach dem Öffnen des Briefs war unbemerkt an mir
vorbeigeflogen. Heute war wohl nicht mein Tag.

    Nachdem
ich mein klitschnasses Fahrrad zum trocknen in die Garage gestellt
hatte, zog ich mich als erstes um. Mom kochte mir fürsorglich
einen Kakao, damit ich keine Erkältung bekam. Dad war noch
draußen unterwegs, wahrscheinlich bei den Tieren auf der oberen
Weide. Hoffentlich steckte er nicht im Schlamm fest.
    „ Und
wie war dein

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