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Stacee's Soldat (German Edition)

Stacee's Soldat (German Edition)

Titel: Stacee's Soldat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lily K. Weidemann
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Aber ich
brauchte noch einen Job, denn ich wollte meinem Dad wirklich nicht
auf der Tasche liegen. Deshalb hatte ich ja auch vor einem Jahr bei
Bree angeheuert.
    „ Liebes?
Wo willst du denn hin? Möchtest du nicht den Brief deiner
Grandma lesen?“
    „ Nachher,
Mom.“, meinte ich, während ich schon im Begriff war zu
gehen.
    „ Nein,
jetzt. Sie schreibt dir selten genug.“ Sie sah aus, als würde
sie keinen Widerspruch dulden.
    Ich
seufzte und kam zurück. Damit sie es auch ja sah, öffnete
ich den Umschlag vor ihren Augen.

    Meine
liebe Enkelin,

    wie
ich höre, möchtest du auf ein College gehen. Es ist sehr
bezeichnend für dich, dass du mich nicht um Geld fragst –
weshalb du auch einen kleinen Zuschuss von mir erhältst. Aber
ich möchte keine Betteleien! Das bleibt unter uns! Und noch
etwas: du wirst weiter arbeiten und nicht auf der faulen Haut liegen,
wie deine Brüder! Nun ja, ich hoffe, du studierst etwas
Nützliches und schreibst mir eine Dankeskarte, wie es sich
gehört. Komme bloß nicht auf die dumme Idee mich zu
besuchen! Lilian berichtete mir kürzlich von deinen Plänen,
dich um einen einsamen Soldaten zu kümmern. Nun, das ist eine
angemessene Geste, schließlich riskiert er sein Leben für
deines.

    Der
Scheck liegt bei.
    Deine
Großmutter Elaine

    Mom
schaute mir neugierig über die Schulter. „Was schreibt
sie?“
    „ Sie
sagt mir ihre Meinung zu meinem Studium und so einen Quatsch über
die emanzipierte Frau. Ich glaube, sie wird langsam ein bisschen
alt.“
    „ So
war sie schon immer, mach dir keinen Kopf. Möchtest du dein
Steak so wie immer?“
    „ Ja,
bitte. Danke, Mom.“
    „ Was
hast du jetzt vor?“
    „ Ich
werde eine Wohnung und einen Job suchen gehen. Hoffentlich finde ich
bald beides!“
    Damit
verschwand ich in Dads Arbeitszimmer, wo der Computer stand.
    Im
Internet fand ich ein paar Jobs, auf die ich mich allesamt bewarb.
Doch mit der Wohnungssuche hatte ich weniger Glück.
    Und
als Mom zum Abendessen rief, gab ich für diesen Tag auf. Morgen
war schließlich auch noch da. Und viel schlimmer als heute
konnte es eigentlich gar nicht kommen, oder?
    Tja,
schlimmer geht immer. Das musste ich auf die harte Tour lernen. Dabei
fing alles ausnahmsweise so gut an!

    Kapitel 4:

    Der
Sonnenaufgang war für mich immer der schönste Teil des
Tages. Besonders an einem Morgen wie diesem. Die rosaroten Strahlen
strichen über die sich sanft wiegenden Weizenfelder...
    Ich
liebte mein Zimmer für diesen Ausblick. Doch mein Dad hatte
nicht allzu viel dafür über.
    Ich
sammelte schnell die Eier aus dem Hühnerstall, mistete unseren
Kuhstall aus, deckte den Tisch und kochte Kaffee für meine
Eltern, die erstaunt in der Küche standen, um ihre einzige
Tochter zu beobachten. Auf ihren verwunderten Gesichtern konnte ich
erkennen, dass sie sich fragten, ob sie träumten.
    „ Guten
Morgen, Mom, Dad. Ich will gleich los, also würde ich gern
duschen gehen. Ist das okay für euch?“
    „ Ja,
geh nur. Danke für das Frühstück, Schatz.“
    „ Den
Stall brauchst du übrigens nicht mehr ausmisten, Dad. Schon
erledigt.“, rief ich, während ich die Treppe hoch
sprintete.
    In
ein paar Wochen musste ich losfahren. Je nachdem, wo und was für
eine Wohnung ich fand. Oder ob sich überhaupt eine bezahlbare
Behausung auftun würde... Gab es denn keine WG, die noch ein
Zimmer zu vergeben hatte?
    Gut
gelaunt wusch ich den Stallgeruch von mir ab. Das Gesicht meiner
Eltern war Lohn genug für das frühe Aufstehen. Ungewohnt
schwungvoll trat ich in die Pedale meines Fahrrads.
    Wieder
hatte mein Traum von einem Adler gehandelt, der wachsam über mir
kreiste. Doch diesmal war er viel näher herangekommen.
Seltsamerweise brachte er mir Briefe, ähnlich wie Störche
Kinder.
    Ich
stellte mein Fahrrad fröhlich pfeifend vor Brenda's ab und öffnete die Tür beinahe ebenso schwungvoll. Brenda
schloss nie ab, aber das Geschlossen -Schild
hing noch an dem Fenster. Sie putzte gerade die italienische
Espressomaschine. Als sie die Türglocke hörte, drehte sie
sich um.
    „ Hey,
Stace! Warum so gut gelaunt?“, rief sie mir zur Begrüßung
entgegen.
    „ Es
ist ein schöner Tag. Reicht das nicht? Kann ich dir dabei
helfen?“
    „ Nein,
eigentlich nicht. Aber du könntest schon mal die Tische sauber
machen.“, antwortete Bree lachend.
    „ In
Ordnung.“
    „ Oh,
wenn du damit fertig bist, wäre es nett, wenn du mir mit den
Einkäufen helfen könntest.“
    „ Klar,
gern.“ Ich band mir wieder die Schürze

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