Stacee's Soldat (German Edition)

und als ich mir deinen Brief nochmal durchgelesen hatte, wollte ich diesen Tipp testen.
Leah, meine Mitbewohnerin, ist tatsächlich sehr nett. Wie sich herausstellte ist sie Joshs Schwester. Wir haben uns angefreundet und kommen gut miteinander zurecht. Ich habe dir ein Foto von unserer ersten gemeinsamen WG-Party beigelegt.
Annie, die Brünette, und Tom, der neben ihr sitzt, habe ich während meiner ersten Vorlesung getroffen. Wir verstehen uns ganz gut, aber Annie hat derzeit sehr viel mit ihrem Cheerleading-Training zu tun. Schließlich hat die Football-Saison vor ein paar Wochen angefangen. Tom ist der Neffe von meinem Boss, was sich allerdings erst später herausgestellt hat. Man muss ihn praktisch nach Hause bringen, weil er absolut keinen Orientierungssinn hat! Gina, die Rothaarige, ist meine Partnerin für verschiedene Projekte, die wir für verschiedene Kurse erledigen müssen. Dan, der Fotograf, und George sind eher mit Leah befreundet, aber sie haben uns geholfen meine Habseligkeiten nach oben zu transportieren, weil der alte Fahrstuhl mal wieder ausgefallen ist. Leah sitzt auf Elis Schoß. Die beiden hängen aneinander wie Pech und Schwefel, als seien sie füreinander geschaffen.
Jules Verne ist cool, aber ich mag Sciencefiction nicht so gern, sorry. Zurzeit lese ich wieder Jane Austen, in der Bahn.
Kannst du dir vorstellen, wie aufregend die erste Bahnfahrt für mich war? Ich konnte gar nicht aufhören alles und jeden anzustarren! (Mittlerweile habe ich mich aber daran gewöhnt.) Leah lacht noch heute darüber, wahrscheinlich werde ich mir ihre Späße übers Bahnfahren bis zum Ende meines Lebens anhören müssen. Sie hat mich zu einem spontanen Vorstellungsgespräch bei ihrem Boss mitgenommen. Er hat mir noch am selben Tag einen Job angeboten. Jetzt arbeite ich als Kellnerin und Barista bei T.H.'s Café.
Vorhin war ich am See, um meinen freien Tag zu genießen, dir endlich zu schreiben und zu joggen. Aber plötzlich fing es an zu regnen. Und zwar wie aus Kübeln. Glücklicherweise bemerkte einer meiner Mitstudenten meine Not und bot mir an, mich in seinem Auto mitzunehmen.
Du hattest also ein weiteres Mal recht: Gentlemen sind noch nicht ausgestorben. Kennst du einen Brandon Shaw? Wenn nicht, solltest du Josh fragen. Jedenfalls hat dieser Brandon gefragt, ob ich mit ihm am Wochenende etwas trinken gehen will. Er hat fast alle Kurse mit mir, habe ich das schon erzählt?
Vielen Dank für das Care-Paket! Deine Mom hat wirklich an alles gedacht! Selbst Mac&Cheese ist dabei. Weißt du schon etwas Neues über deine Versetzung? Leah würde sich über Neuigkeiten von Josh ebenfalls sehr freuen...

Liebe Grüße,
Stace

„ So, das war's. Jetzt kann ich morgen beruhigt den Test schreiben. Den Trick habe ich mir übrigens von dir abgeguckt. Danke, Stace.“, sagte Leah. Es klingelte an der Tür. Wir sahen uns überrascht an. Wer konnte das um diese Uhrzeit noch sein? Niemand von unseren Freunden hatte angerufen, dass sie noch vorbei kommen würden...

Kapitel 13:
Ich stand auf, um nachzusehen, wer um diese Zeit noch vorbei kommen wollte. Durch den Spion in der Tür sah ich jemand vollkommen unerwartetes.
„ Guten Abend, Brandon.“, sagte ich, als er eintrat. Vielleicht kann man ihm zugute halten, dass er nicht abschätzend unsere Wohnung musterte. Er war sicher an etwas besseres gewöhnt, mit dem ganzen Luxus, den ihm seine Eltern boten.
„ Guten Abend. Ich hoffe, ich störe nicht.“, meinte Brandon höflich.
„ Hey, Stace, wer ist an der Tür?“, kam es aus der Küche. Ich seufzte.
„ Wir wollten gerade essen. Möchtest du uns vielleicht Gesellschaft leisten?“, fragte ich unseren Besucher.
„ Gern, danke für die Einladung.“, er schenkte mir ein strahlendes Lächeln.
„ Stacee Alexandersson! Lebst du noch?“, rief Leah, jetzt besorgt.
Ich ging wieder in die Küche, Brandon folgte mir. Als sie unseren Gast sah, zog Lee nur wortlos eine Augenbraue hoch. Offensichtlich konnte Brandon Shaw nicht bis zum Wochenende warten, um hier aufzukreuzen.
„ Es gibt gefüllte Ofenkartoffeln. Brandon, das ist meine gute Freundin und Mitbewohnerin Leah MacIntosh.“ So stellte ich die beiden einander vor.
„ Freut mich.“, erwiderte Brandon höflich.
„ Ja, mich auch. Danke, dass du die arme Stacee vor einer Erkältung bewahrt hast. Wirklich sehr ritterlich.“, meinte Leah.
„ Das werte ich mal als Kompliment.“, lachte Brandon.
„ Möchte jemand von euch Shrimps?“, fragte ich etwas